
Komplexe Begriffe, leicht erklärt
Dies ist eine Sammlung von wichtigen Begriffen rund um Finanzen, Finanzierungen und der Wirtschaft.
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A
Annuitätendarlehen
Ein Annuitätendarlehen zeichnet sich durch i. d. R. monatliche Rückzahlungen mit festen, in der Höhe gleichbleibenden Raten aus, bei dem sich jeden Monat die Tilgungs- und Zinsanteile neu verteilen; der Tilgungsanteil wird im Laufe der Zeit höher, der Zinsanteil geringer.
Anzahlung vs. Abschlagszahlung
Von Anzahlungen wird im Geschäftsleben immer dann gesprochen, wenn ein Käufer eine Teilzahlung für Waren oder Leistungen durchführt, noch bevor eine Leistung seitens des Auftragnehmers erfolgt ist. Der Kunde leistet somit eine Art 'Vorschuss'. Diese Teilzahlung dient als Sicherheit, dass der Käufer die Leistung garantiert erhält. Für Unternehmen bieten Anzahlungen wiederum mehr Planungssicherheit, weil der Kunde bereits Geld vorstreckt. Die Anzahlung wird in der Abschlussrechnung ausgewiesen und von der Gesamtsumme abgezogen.
Für beide Seiten ergibt eine Teilzahlung immer dann Sinn, wenn:
- Produkte oder Dienstleistungen sehr teuer sind (z.B. bei einem Großauftrag, der mehr als die Hälfte des monatlichen Umsatzes ausmacht).
- Produkte oder Dienstleistungen mit hohem individuellen Planungsaufwand verbunden sind und die Zeitspanne von der Beauftragung bis zum Auftragsabschluss länger ist (z.B. bei einem Projekt, das über mehrere Monate geplant, bearbeitet und schließlich beendet wird).
Abzugrenzen von der Anzahlung ist die Abschlagszahlung.
Als Abschlagszahlungen werden in der Wirtschaft Teilzahlungen bezeichnet, die für eine Leistung an Handwerker, Dienstleister oder Händler geleistet werden. Die Anzahlung erfolgt also vor Erbringung einer Leistung, eine Abschlagszahlung hingegen erfolgt erst, wenn bereits ein Teil der vertraglichen Leistung erbracht wurde.
Die Abschlagszahlung bietet sowohl Auftraggebern als auch Auftragnehmern Vorteile:
Vorteile für Auftraggeber:
- Sie müssen nicht den Gesamtbetrag einer Leistung bezahlen. So sinkt z.B. die monatliche finanzielle Belastung. Durch den Erhalt einer Komplettrechnung mit Abschlägen erhalten Auftraggeber einen Überblick über alle bezahlten, erhaltenen und noch offenen Leistungen.
Vorteile für Auftragnehmer:
- Durch Abschlagszahlungen erhöht sich die Liquidität der Auftragnehmer. Sie können das Geld in neues Material oder Personal investieren. Ohne Abschlagszahlung müssten sie sonst in Vorleistung gehen. Gerade Startups oder Selbstständige können bei längeren Aufträgen ohne Abschlagszahlungen in eine finanzielle Schieflage geraten.
Sollte einmal eine Rechnung, die Sie über VAI Trade finanzieren möchten höher sein, als die Ihrem Unternehmen zur Verfügung stehende Einkaufslinie, können Sie gerne eine Anzahlung leisten und die Restsumme der Rechnung finanzieren.
In diesem Fall prüfen wir natürlich auch gern, ob eventuell eine Erhöhung Ihrer Einkaufslinie möglich ist.
Da andererseits für Abschlagszahlungen eine ganz normale Rechnungserstellung erfolgt, können Sie auch diese über VAI Trade finanzieren.
B
Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
Die Abkürzung BWA steht für die Betriebswirtschaftliche Auswertung. Die Betriebswirtschaftliche Auswertung ist insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen eines der wichtigsten Controlling -Tools. Sie basiert auf den Daten der Buchhaltung des abgelaufenen Monats oder Quartals. Die BWA gibt insbesondere einen Überblick über die Kosten - und Erlössituation im Unternehmen, mithilfe dessen sich eine Aussage über die Ertragslage sowie über bestimmte betriebswirtschaftliche Kennzahlen innerhalb des laufenden Geschäftsjahres treffen lässt.
Die BWA ist mit der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahresabschlusses vergleichbar. Dennoch kann deren Aussagekraft eingeschränkt sein, wenn Geschäftsvorfälle wie z.B. Abschreibungen, Bestandsveränderungen zum Stichtag noch nicht vollständig gebucht sind.
Um Einblick in die aktuelle Entwicklung des Unternehmens zu erhalten, fordert VAI Trade für die Bonitätsprüfung die aktuellste, dem Unternehmen vorliegende BWA an. Falls noch kein Jahresabschluss des vorangegangenen Geschäftsjahres vorliegt, wird ebenfalls die betriebswirtschaftliche Auswertung zum Jahresende des Vorjahres benötigt.
Bilanz
Die Bilanz ist Bestandteil des Jahresabschlusses eines Unternehmens. Die Bilanz wird in zwei Bereiche aufgeteilt: Aktiva und Passiva. Das Anlage- und Umlaufvermögen auf der Aktivseite zeigt die Verwendung des eingesetzten Kapitals. Das Eigenkapital und die Verbindlichkeiten auf der Passivseite weisen die Ansprüche der Gläubiger (Fremdkapital) und der Unternehmer (Eigenkapital) auf. Im Zusammenhang mit der Bilanz spricht man auch von Mittelverwendung und -herkunft. Nach der Bilanzgleichung müssen die Summe der Aktiva und die Summe der Passiva immer gleich sein.2
Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass alle bilanzierungspflichtigen Unternehmen eine Handelsbilanz und eine Steuerbilanz erstellen müssen. Diese beiden Bilanzen können sich hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung der einzelnen Positionen unterscheiden. Die Handelsbilanz wird nach dem Handelsrecht (HGB) erstellt und die Steuerbilanz dient der Erfolgsermittlung für die Ertragsbesteuerung im Rahmen der Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer.3
Bilanzstruktur:
Aktiva | Passiva |
---|---|
Anlagevermögen:
Umlaufvermögen:
| Eigenkapital Fremdkapital:
|
Mittelverwendung | Mittelherkunft |
Für die Entscheidung über Höhe und Risikoklasse der Antragsteller prüfen die Kreditspezialisten von VAI Trade die einzelnen Bilanzpositionen sehr genau. Mittels eines speziellen Scoring-Systems werden die für die Bonitätsanalyse wichtigen Kennzahlen ermittelt. Hierzu zählen u.a. die Eigenkapitalquote, Kreditoren- und Debitorenlaufzeit sowie der Verschuldungsgrad.
Blockchain
Die Blockchain ist ein System zur Speicherung und Aufzeichnung von Informationen, welche es nahezu unmöglich machen soll, gespeicherte Inhalte zu ändern oder das System zu betrügen.
In den Grundzügen ist die Blockchain ein digitales Transaktions-Buch, welches in kopierter Form im gesamten Netzwerk verteilt wird. Ein 'Block' ist dabei eine Gruppe von Transaktionen, welche gesammelt zum Hauptbuch jedes Netzwerkteilnehmers hinzugefügt wird.
Jeder Block besitzt dabei einen sog. 'Hash', ein aus Zahlen und Buchstaben bestehender Schlüssel, welcher auf Basis des vorigen Blocks und den enthaltenen Transaktionen gebildet wird. Somit baut jeder neue Block auf die vorigen Blöcke auf. Vergangene Transaktionen können so nicht mehr geändert werden, da diese durch den nächsten Block als bestätigt angesehen werden. Wenn Hacker ein Blockchain-System beschädigen wollten, müssten sie jeden Block in der Kette ändern, und zwar in allen verteilten Versionen der Kette.
Da jeder Akteur innerhalb des Netzwerkes die Hashes der Blöcke selbst nachrechnet, ist es ab einer bestimmten Netzwerk-Diversifikation ausgeschlossen, dass Betrüger falsche Informationen einspeisen und das System aushebeln.
Bonität
Bonität oder Kreditwürdigkeit ist zum einen die Fähigkeit des Kreditnehmers, die aufgenommenen Schulden zurückzuzahlen (wirtschaftliche Rückzahlungsfähigkeit) und zum anderen die Bereitschaft, diese zurückzuzahlen (Zahlungswilligkeit).
Bei der Risikoprüfung durch die VAI Trade steht die wirtschaftliche Rückzahlungsfähigkeit im Vordergrund, d. h. die wirtschaftlichen Fähigkeiten des Kreditnehmers aufgrund seiner vergangenen und prognostizierbaren wirtschaftlichen Verhältnisse, die Raten der Einkaufsfinanzierung pünktlich zurückzuzahlen (Kapitaldienstfähigkeit).
Die Bonitätsbeurteilung durch die Kreditspezialisten der VAI Trade erfolgt anhand der Auswertung sowohl wirtschaftlicher Unterlagen des Antragstellers als auch öffentlich zugänglicher Informationen.
Zu den für die Bonitätseinschätzung erforderlichen Unterlagen gehören Jahresabschlüsse, betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA) einschließlich Summen- und Saldenliste der Sachkonten (SuSa) sowie die Kontoauszüge des Geschäftskontos der letzten 3 Monate. Zusätzlich werden Daten über das Unternehmen anhand von Wirtschaftsauskünften der Creditreform, der Schufa sowie auch aus dem Internet gewonnen.
Bürgschaft
Eine Bürgschaft ist ein Vertrag, indem sich der Bürge verpflichtet gegenüber dem Gläubiger eines Dritten (Hauptschuldner) für die Erfüllung der Schuld bzw. Verbindlichkeit dieses Dritten einzustehen. Für den Gläubiger ist dies eine Absicherung für den Fall, dass es beim Schuldner zur Zahlungsunfähigkeit kommt.
In ausgewählten Fällen sowie bei Einkaufslinien höher 100.000 EUR verlangt die VAI Trade in der Regel zur Absicherung ihrer Forderungen gegenüber des zur Rückzahlung verpflichtenden Unternehmens eine selbstschuldnerische Bürgschaft des bzw. der Hauptgesellschafter.
'Selbstschuldnerisch' bedeutet, dass der Gläubiger den selbstschuldnerischen Bürgen nach seiner Wahl direkt anstelle des eigentlichen Schuldners haftbar machen kann. Der Bürge hat auf seine Einrede der Vorausklage verzichtet. Bei der normalen Bürgschaft kann der Bürge verlangen, dass der Gläubiger zuerst den Schuldner in Anspruch nimmt. Erst wenn der Schuldner nicht zahlen kann, kann der Gläubiger auf den Bürgen zugreifen.
Bei der selbstschuldnerischen Höchstbetragsbürgschaft kann der Gläubiger den Bürgen auch dann sofort zur Zahlung auffordern, wenn eine Zahlungsaufforderung gegenüber dem Schuldner erfolgversprechend wäre.
Bei der Bürgschaft, welche der Bürge gegenüber der VAI Trade übernimmt werden alle bestehenden, künftigen und bedingten Ansprüche aus sämtlichen Einkaufs- bzw. Lieferverträgen welche auf Basis des Rahmenvertrages 'Finetrading' über die VAI Trade finanziert werden, abgesichert.
B2B
B2B ist die Abkürzung für Business-to-Business. Damit sind die Geschäftsbeziehungen zwischen mindestens zwei Unternehmen gemeint. Im Gegensatz dazu steht B2C für Business-to-Consumer und bezeichnet somit die Beziehung zwischen einem Unternehmen und einer Privatperson.
Die VAI Trade stellt Einkaufslinien für Unternehmen zur Verfügung. Es handelt sich somit um ein reines B2B-Geschäft. Privatpersonen können keine Einkaufsfinanzierung beantragen.
C
Cashflow
Das Wort Cashflow kommt aus dem Englischen und bedeutet Geldfluss oder Kapitalfluss. Der Cashflow ist eine Bilanzkennzahl für Unternehmen, die angibt, wie viel Kapital in einer bestimmten Periode zu- bzw. abgeflossen ist. Das bedeutet, dass mit dem Cashflow Einzahlungen und Auszahlungen einer bestimmten Zeit (meist eines Jahres) gegenübergestellt werden und so die liquiden Mittel eines Unternehmens berechnet werden können. Der Cashflow ist also eine Liquiditätskennzahl.
Er gibt Auskunft darüber, wie viel Geld dem Unternehmen für Investitionstätigkeiten, Schuldentilgung und Gewinnausschüttung zur Verfügung steht, wie gesund ein Unternehmen im Hinblick auf seine finanzielle Lage ist.
Der Cashflow spielt auch für die Risikobeurteilung durch die VAI Trade eine große Rolle, u.a. wird anhand des Cashflows beurteilt, inwiefern und in welcher Höhe der Antragsteller in der Lage ist, die Raten der Einkaufsfinanzierung zurückzuzahlen.
Andererseits kann eine Finanzierung von Lieferantenverbindlichkeiten über die VAI Trade einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der eigenen Liquidität leisten. Dabei bezahlt VAI Trade im Namen des Händlers die Rechnungen von Zulieferern. Zusätzlich gewährt der Finanzdienstleister dem Unternehmer die Möglichkeit seine Schuld ihm gegenüber zu einem späteren Zeitpunkt zu bezahlen. So können Rechnungen 30 bis 180 Tage nach der eigentlichen Frist beglichen werden und das Unternehmen profitiert von einer erhöhten Liquidität.
Creditreform
Die Creditreform ist Deutschlands führender Anbieter von Wirtschaftsinformationen, Marketingdaten und Lösungen zum Forderungsmanagement. Die Creditreform ist also u. a. eine Auskunftei, die Daten über Unternehmen speichert und verarbeitet und unter bestimmten Voraussetzungen an Vertragspartner weitergibt.
Die VAI Trade nutzt u. a. die von der Creditreform bereitgestellten Informationen zur Prüfung der Bonität des Antrag stellenden Unternehmens.
Für den Abruf der Auskunft bei der Creditreform muss ein berechtigtes Interesse vorliegen. Dieses liegt vor, sobald Sie sich auf der Webseite der VAI Trade registriert und eine Einkaufsfinanzierung angefragt haben.
Ein schlechter Bonitätsscore bei der Creditrefom kann, muss aber nicht automatisch zur Ablehnung der Finanzierungsanfrage führen. Im Prozess der Kreditprüfung bei VAI Trade sind Informationen der Creditreform nur ein Element neben den von ihnen eingereichten Dokumenten - außer es liegen offene Negativmerkmale wie z. B. eine Insolvenz vor.
CSV-Datei
Das Dateiformat CSV steht für comma-separated-values (durch Komma getrennte Werte). Die Endung des Dateinamens lautet .csv.
CSV Dateien speichern den Inhalt, normalerweise Tabellen und Listen in Form von Texten, welche durch Kommata und Zeilenumbrüche in Reihen und Spalten getrennt werden. Das Trennzeichen 'Komma' kann in manchen Fällen auch durch andere Zeichen ersetzt werden. Häufig wird durch die Nutzung des Kommas als Dezimaltrennzeichen in Deutschland ein Semikolon genutzt.
Dies nutzt die VAI Trade bei der Analyse der Kontoauszüge, welche in einem CSV-Format vom Antragsteller zur Verfügung gestellt werden. Die Analyse der Kontobewegungen wird dadurch schneller und zuverlässiger als bei der manuellen Durchsicht der einzelnen Kontoauszüge. Die Analysten der VAI Trade können somit schneller und auch in der Höhe präziser über eine beantragte Einkaufsfinanzierung entscheiden.
Trotzdem bleibt die beste Alternative, das Geschäftskonto bei Anmeldung auf dem VAI Portal direkt zu verbinden.
D
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
Die Datenschutzgrundverordnung der EU (DSGVO) ist eine Reihe von Gesetzen, die vom 25. Mai 2018 an angewendet werden müssen. Sie befassen sich damit, wie Unternehmen die privaten Daten von Einzelpersonen erfassen und handhaben.
Die neue Verordnung soll einen besseren Schutz der Persönlichkeitsrechte des Einzelnen garantieren. Alle Informationen dürfen nur noch mit Zustimmung der betreffenden Person gesammelt werden, wobei diese jederzeit widerrufen werden kann.
Die DSGVO wurde eingeführt, um zu vereinheitlichen, wie Unternehmen, die Online-Dienste anbieten, die Daten eines Besuchers auf ihrer Website oder die Daten ihrer registrierten Nutzer verarbeiten.
Die Methoden der Erhebung von personenbezogenen Daten im Internet und die Gründe dafür haben sich erheblich verändert. Daraus ergab sich die Notwendigkeit einer aktualisierten Regelung der Datenverarbeitung durch Unternehmen.
Zwar gab es auch bislang in den einzelnen EU-Ländern Datenschutzgesetze, diese unterschieden sich jedoch erheblich in ihrer Abdeckung von Sachverhalten, der Strenge der Durchsetzung und Höhe der Sanktionen. Mit der DSGVO werden die Regelungen zum Datenschutz EU-weit standardisiert. Sie regelt die Erhebung und Verarbeitung aller personenbezogenen Daten von allen in der EU tätigen Unternehmen.
Bei VAI Trade hat die Sicherheit von Benutzer- und Besucherdaten oberste Priorität. Wir haben daher eine Reihe von Schritten unternommen, um sicherzustellen, dass alle Arten unserer Datenverarbeitung der DSGVO entsprechen.
Datev
Die DATEV ist ein Software-Dienstleister mit dem Fokus auf Steuerberatung und Finanzbuchhaltung. Die Bezeichnung DATEV steht für 'Datenverarbeitungs- organisation der Steuerbevollmächtigten für die Angehörigen des steuerberatenden Berufes'. Mit der DATEV arbeiten Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwälte, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen, sowie Kommunen, Vereine und Institutionen.
Rund 2,5 Millionen deutsche Unternehmen, oder ihre Steuerberater, machen ihre Finanzbuchführung mit der Software von DATEV.
Für die Bonitätsprüfung bei VAI laden Sie uns Ihre z.B. mit DATEV erstellten betriebswirtschaftlichen Auswertungen einschließlich Summen- und Saldenliste im Finanzierungsantrag hoch. Falls Sie bzw. Ihr Steuerberater die DATEV-Software nutzen ermöglicht das uns eine schnelle und zuverlässige Beurteilung Ihrer finanziellen Verhältnisse.
Debitor
Debitoren sind im deutschen Rechnungswesen Forderungen, beispielsweise gegenüber Kunden, die aus Lieferungen und Leistungen Ihrer Firma resultieren. In der Summe zeigen die Debitoren Ihnen auf, wie viel Geld Ihre Kunden Ihnen noch schulden. Den Debitoren (Guthaben) gegenüber stehen die Kreditoren (Lieferanten).
In der Buchhaltung gehört das Konto «Forderungen aus Lieferungen und Leistungen» (Debitoren) zu den Aktiva, genauer zum Umlaufvermögen.
Im Unterschied zu Debitoren weist das Konto Kreditoren die Schulden gegenüber jemandem aus; ausgelöst beispielsweise durch einen Einkauf auf Rechnung. In den meisten Fällen sind dies Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten. Das Konto Kreditoren gehört zu den Passiva, genauer zum kurzfristigen Fremdkapital.
Sowohl durch Überschreiten der Zahlungsziele entstandene hohe Forderungen, als auch hohe Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen können die Liquidität Ihres Unternehmens belasten.
Möglichkeiten, die Liquidität zu schonen ergeben sich daher zum einen im Verkauf Ihrer Forderungen (Factoring) bzw. in der Finanzierung Ihrer Verbindlichkeiten über die VAI Trade - Warenfinanzierung (auch Finetrading genannt).
E
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die in der Jahresabschlussanalyse Auskunft über die Vermögenslage eines Unternehmens gibt. Sie steht im Gegensatz zur Fremdkapitalquote. Beide Kennzahlen beschreiben die Kapitalstruktur des Unternehmens und sind ein Indikator für dessen unternehmerische Lage. Eine Regel in der Betriebswirtschaftslehre besagt: Je höher die Eigenkapitalquote, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen Krisen und negativen Konjunkturentwicklungen gewachsen ist.
Bei einer Kapitalgesellschaft (nach § 266 Abs. 3 A. HGB) umfasst das Eigenkapital das gezeichnete Kapital, Kapital- und Gewinnrücklagen, Gewinn- und Verlustvortrag sowie den Jahresüberschuss und -fehlbetrag. Das Gesamtkapital entspricht der Bilanzsumme. Das Eigenkapital einer Kapitalgesellschaft bildet die Haftungsmasse der Gesellschafter gegenüber den Gläubigern. Dabei ist zu beachten, dass je höher der Eigenkapitalanteil ist, desto niedriger kann das Gläubigerrisiko eingestuft werden. Darunter ist zu verstehen, dass die Forderungen der Gesellschafter bei einer Insolvenz bzw. Auflösung des Unternehmens hinter den Forderungen der Fremdkapitalgeber (Banken, Lieferanten) stehen.
Berechnung der Eigenkapital-Quote:
Bei der Berechnung der EK-Quote wird das Eigenkapital ins Verhältnis zum Gesamtkapital gestellt und in Prozent ausgedrückt.
Die Berechnung der bilanziellen Eigenkapitalquote basiert auf einer einfachen Gleichung:
Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital x 100
Beispiel:
Das Unternehmen A weist zum 31.12.2021 folgende Bilanz auf:
Aus der Bilanz geht hervor: Das Eigenkapital beträgt 250.000 €, das Gesamtkapital bzw. die Bilanzsumme beträgt 1 Million €.
Die Eigenkapitalquote berechnet sich somit wie folgt:
250.000 / 1.000.000 X 100 = 25 %
Die EK-Quote ist einer der relevantesten Indikatoren bei der Analyse der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens.
Bei der Risikoanalyse durch die VAI Trade ist die Eigenkapitalquote ein Faktor von vielen, welcher in die Bonitätsprüfung einfließt und die Risikoklasse mit bestimmt.
Einkaufsfinanzierung/-linie
Die Einkaufsfinanzierung, auch als 'Finetrading' bekannt, bezeichnet Finanzierungslösungen für Unternehmen, die Einkäufe vorfinanzieren.
Ähnlich wie beim klassischen Kontokorrentkredit stellt der Einkaufsfinanzierer Ihnen eine Finanzierungslinie zur Verfügung. Basis für die Einkaufsfinanzierung ist jedoch kein Kredit, sondern ein Handelsgeschäft. Unternehmen können damit kurzfristig Ihre Liquidität erhöhen.
Es funktioniert wie folgt:
- Sie bestellen, wie gewohnt, bei Ihrem Lieferanten Ware oder Material und verhandeln wie bisher die Preis- und Liefermodalitäten.
- Die Rechnung wird auf VAI Trade als Rechnungsempfänger ausgestellt.
- VAI Trade bezahlt als Zwischenhändler sofort die Rechnung Ihres Lieferanten.
- Sie erhalten Ihre Ware.
- Sie begleichen den Rechnungsbetrag innerhalb des verlängerten Zahlungsziels (30-120 Tage) in bequemen monatlichen Raten an VAI Trade.
VAI Trade wird mit Lieferung der Ware Eigentümer bis alle Raten vollständig gezahlt wurden. Mit Zahlung der letzten Rate wandert das Eigentum automatisch auf den Kunden über. Sie als Kunde sind jederzeit dazu berechtigt, die Ware im üblichen Geschäftsbetrieb zu verkaufen.
Im Falle eines Zahlungsausfalls hat VAI Trade das Eigentumsrecht auf die bestellte Ware oder den durch den Verkauf der Ware entstandenen Kaufpreisanspruch gegenüber Ihren Kunden.
Eine Einkaufsfinanzierung berücksichtigt sowohl das Interesse von Unternehmen als auch das Ihrer Lieferanten.
Ihre Vorteile
- Sie verlängern Ihr Zahlungsziel auf bis zu 120 Tage.
- Sie erhalten bis zu 100.000 EUR zusätzliche Liquidität ohne Sicherheiten innerhalb von 24 Stunden.
- Sie stärken Ihre Verhandlungsposition gegenüber Ihren Lieferanten.
- Sie belasten nicht Ihre Bonität bei Ihrer Hausbank, da Einkaufsfinanzierungen technisch ein Handelsgeschäft und kein Kreditgeschäft sind.
- Sie verbessern Ihre Kennzahlen und ersetzen Bankverbindlichkeiten durch Lieferantenverbindlichkeiten.
Vorteile Ihres Lieferanten
- Ihr Lieferant erhält sofort sein Geld.
- Ihr Lieferant spart Verwaltungsaufwand für Mahn- und Inkassowesen sowie Überwachungen Ihrer Kreditwürdigkeit.
- Ihr Lieferant eliminiert sein Risiko eines Forderungsausfalls.
- Ihr Lieferant verbessert das eigene Firmenrating durch optimierte Kennzahlen im Cashflow.
Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)
Die Einnahmen Überschuss Rechnung (EÜR) ist eine vereinfachte Methode zur Gewinnermittlung. Dabei werden Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt.
Prinzipiell müssen Unternehmer ihren Gewinn über die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ermitteln. Bestimmte Unternehmer sind von dieser Pflicht zur doppelten Buchführung befreit. Sie erstellen stattdessen eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) nach § 4 Abs. 3 EStG.
Folgende Unternehmer dürfen eine EÜR erstellen:
- Freiberufler
- Gewerbetreibende ohne Kaufmannseigenschaften mit einem Umsatz von weniger als 600.000 € jährlich und einem Gewinn von weniger als 60.000 € jährlich
Im Rahmen der Einnahmen-Überschuss-Rechnung wird dargestellt, wie und woraus sich der Gewinn eines Unternehmens zusammensetzt. Dazu werden die Gesamtausgaben von den Gesamteinnahmen abgezogen. Übrig bleibt der Gewinn bzw. der Verlust.
So setzen sich Gesamteinnahmen und -ausgaben zusammen:
Gesamteinnahmen = Geschäftseinnahmen + eingenommene Umsatzsteuer
Gesamtausgaben = Betriebsausgaben + gezahlte Vorsteuer
Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung unterliegt einer dreiteiligen Gliederung:
1.) Gewinnermittlung
Die Gewinnermittlung ist der umfassendste Teil der EÜR. Damit wird genau erläutert und angeführt, wie und woraus sich der Gewinn eines Unternehmens zusammensetzt.
2.) Ergänzende Angaben
Ergänzende Angaben in der EÜR behandeln stille Rücklagen und Reserven. Sie entstehen durch eine Unterbewertung des Vermögens / Überbewertung der Schulden.
3.) Zusätzliche Angaben bei Einzelunternehmen
Zu den zusätzlichen Angaben der Einnahme Überschuss Rechnung zählen getätigte Privatentnahmen und Privateinlagen.
Die Einnahmen-Überschussrechnung ist für die Bonitätsprüfung der VAI Trade bei Freiberuflern und kleinen Gewerbetreibenden unabdingbar.
Einzelkaufmann/Einzelunternehmer
Das Einzelunternehmen ist die selbständige unternehmerische Betätigung einer Person und die in Deutschland am häufigsten gewählte Rechtsform.
Der Einzelunternehmer haftet allein und ist im Gegensatz zu anderen Rechtsformen (z.B. UG, GmbH) nicht haftungsbeschränkt. Der Geschäftsinhaber haftet somit über das Unternehmensvermögen hinaus auch mit seinem Privatvermögen.
Die Rechtsform des Einzelunternehmens ist sowohl für den Gewerbetreibenden als auch den Freiberufler geeignet. Für eine Existenzgründung als Einzelperson eignet sich das Einzelunternehmen, wenn anfangs nur geringe Umsätze und Gewinne sowie ein überschaubares Geschäftsrisiko erwartet werden.
Wer freiberuflich tätig werden will, zeigt das beim Finanzamt an und erhält eine Steuernummer. Als Gewerbetreibender reicht die Anmeldung beim lokalen Gewerbeamt. Ist das Geschäft größer, kann man sich beim Handelsregister als eingetragener Kaufmann (e.K.) registrieren lassen.
F
Factoring
Beim Factoring verkauft ein Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Factoring-Dienstleister, auch Factor genannt. Der Factor überweist dem Unternehmen das Geld binnen 24 Stunden. Durch die sofortige Begleichung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die dadurch vorhandene Liquidität kann das Unternehmen auch seine Verbindlichkeiten schneller begleichen. Dies wiederum führt zu einer Bilanzverkürzung (geringere Bilanzsumme) und Verbesserung der Eigenkapitalquote. Der Gläubiger muss den ausstehenden Betrag dann direkt beim Factor bezahlen. Der trägt das volle Ausfallrisiko, so dass der Factoringnehmer vor etwaigen Zahlungsausfällen seines Kunden zu 100% geschützt ist.
Abgrenzung von Factoring zum Finetrading
Auf den ersten Blick scheint es zwischen Factoring und Finetrading kaum Unterschiede zu geben. Beide Finanzierungsinstrumente dienen den Unternehmen dazu, ihre Liquidität und den Cashflow zu erhöhen und die Bilanz zu verkürzen.
Im Gegensatz zum Finetrading bzw. zur Einkaufsfinanzierung, mit Hilfe derer die Bezahlung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen übernommen wird, verkauft der Factoringnehmer seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Somit setzt Finetrading im Wirtschaftszyklus früher an als Factoring. Der Finetrading-Vertrag kommt noch vor der Rechnungsstellung zustande, während der Factor erst nach Beendigung des eigentlichen Handelsgeschäfts seine finanziellen Mittel zur Verfügung stellt. Während das Unternehmen beim Factoring seinen Kunden lange Zahlungsziele einräumen kann und sich so als attraktiver Dienstleister positioniert, profitiert es beim Finetrading selbst von langen Zahlungszielen.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass beim Finetrading nicht wie beim Factoring direkt ein ganzes Paket an Forderungen verschiedener Debitoren veräußert wird. Finetrading finanziert immer einen individuellen Geschäftsvorgang.
Factoring kann für viele verschiedene Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen von Interesse sein. Im Gegensatz dazu zielt Finetrading nur auf solche Betriebe ab, die ihre Rohstoffe und Waren vorab einkaufen müssen, um ihre Leistungen erbringen zu können. Finanziert werden ausschließlich Vermögensbestandteile, die dem Umlaufvermögen angehören und damit nur kurze Zeit im Unternehmen verbleiben.
Ähnlich wie das Factoring kann auch Finetrading mit einer ausgesprochen kurzen Vorlaufzeit punkten. So überweist der Factor seinem Kunden die ausstehende Summe innerhalb von zwei Tagen, so dass dieser sich seinen Liquiditätszufluss sofort zunutze machen kann. Auch beim Finetrading erfolgt die Zahlung des Finetraders an den Lieferanten innerhalb kürzester Zeit. Das verschafft dem Abnehmer nicht selten enorme Skonto-Vorteile, die sich bestenfalls sogar mit den anfallenden Kosten für das Finetrading decken.
Wie der Factor erhebt auch der Finetrader für die erbrachte Dienstleistung eine Gebühr, die sich meist auf einen geringen Prozentsatz vom Rechnungsbetrag beläuft. Auch beim Factoring können die Unternehmen von Skonti profitieren, indem sie die gewonnene Liquidität zur sofortigen Begleichung von Lieferantenrechnungen nutzen.
Fintech
Als Kombination aus den Worten 'Financial Services' und 'Technology' versteht man unter Fintechs gemeinhin junge Unternehmen, die mit Hilfe technologiebasierter Systeme spezialisierte und besonders kundenorientierte Finanzdienstleistungen anbieten.
Die VAI Trade gehört als Anbieter von Warenfinanzierungen zur Fintech-Branche. Dabei nutzt das Unternehmen eine moderne Internetplattform, alle innerbetrieblichen Prozesse sind digitalisiert.
Finetrading
Finetrading ist eine bankenunabhängige Finanzdienstleistung, die der Finanzierung von betrieblichem Umlaufvermögen dient. Dabei agiert der Finetrader als Zwischenhändler bzw. Intermediär zwischen Lieferant und Käufer und finanziert die verhandelte Bestellung vor.
Das Wort 'Finetrading' setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen 'Finance' und 'Trading' und wird im Deutschen auch mit 'Einkaufsfinanzierung' übersetzt.
Auf Finetrading trifft also die gleiche Erklärung wie auf Einkaufsfinanzierung zu. Die ausführliche Erläuterung hierzu finden Sie ebenfalls in unserem Lexikon.
Die VAI Trade ist ein sogenannter 'Finetrader'.
FinTechSystems (FTS)
Die FinTecSystems GmbH ist der führende Anbieter für Open Banking und Kontodatenanalyse.
Die VAI Trade nutzt die durch FinTecSystems bereitgestellten Kontodaten, vorausgesetzt unsere Kunden verbinden ihr Geschäftskonto bei der Anmeldung entsprechend, um sofort eine Bonitätsprüfung vornehmen und schnell - innerhalb 48 Stunden - die Entscheidung über die Einkaufslinie treffen zu können.
Dabei kommt es darauf an, einen universellen und sicheren Zugriff auf aktuelle, zuverlässige und analysierbare Daten zu haben. Die Open Banking Plattform von FinTecSystems ermöglicht genau das.
Der Zugriff auf Ihre Kontodaten ist rein informell, es können natürlich keine Transaktionen auf Ihrem Konto von Dritten vorgenommen werden.
Die Nutzung von FTS bringt nicht nur Vorteile für die Bonitätsanalyse bei VAI, sondern auch Vorteile für unsere Kunden:
- Die Verbindung des Geschäftskontos geht schnell und unproblematisch. Dagegen erfordert das Übermitteln bzw. Einscannen von Kontoauszügen erheblich mehr Zeit.
- Durch die digitale Analyse Ihrer Kontodaten kann zum einen eine schnellere und zum anderen eine präzisere Entscheidung über Höhe und Risikoklasse der Einkaufsfinanzierung getroffen werden.
Firma
Die Firma ist der Name, unter dem Kaufleute und Handelsgesellschaften im Geschäftsverkehr auftreten und unter dem sie klagen oder verklagt werden können (§ 17 des Handelsgesetzbuchs). Eine Firma dürfen nur Kaufleute und Gesellschaften führen, die im Handelsregister eingetragen sind.
Oft wird der Begriff umgangssprachlich wesentlich weitergehend als Synonym für das Unternehmen verwendet.
Unternehmen, die nicht ins Handelsregister eingetragen sind führen eine Unternehmensbezeichnung, jedoch keine Firma.
Beispiele für Firmen sind:
Personenfirma: Name des Geschäftsinhabers ist gleichzeitig der Firmenname, Beispiel: Anton Müller e.K.
Sachfirma: Der Firmenname ist eine Beschreibung des Geschäftszwecks, Beispiel: Kosmetikhandel GmbH.
Fantasiefirma: Der Firmenname ist erfunden, Beispiel: Schlaraffenland GmbH & Co KG.
Mit Anmeldung auf der Plattform bei VAI Trade ist es wichtig, den richtigen, im Handelsregister hinterlegten Firmennamen anzugeben. Nicht eingetragene Unternehmen sollten in der Unternehmensbezeichnung den Namen des Inhabers führen.
Freiberufler
Der Begriff Freiberufler bezeichnet eine Person, die eine Tätigkeit ausübt, die nicht der Gewerbeordnung unterliegt und einen wissenschaftlichen, künstlerischen, schriftstellerischen, unterrichtenden oder erzieherischen Hintergrund hat.
Die Abgrenzung des Freiberuflers zu einem klassischen Gewerbe ist nicht immer klar und eindeutig. Zuständig für die Anerkennung ob eine freiberufliche Tätigkeit ausgeübt wird, ist das Finanzamt.
Gemäß § 18 Einkommensteuergesetz und § 1 des Gesetzes über Partnerschaftsgesellschaften zählen folgende Tätigkeiten zu den freien Berufen:
- Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Heilpraktiker, Krankengymnasten, Hebammen, Heilmasseure, Diplom-Psychologen
- Mitglieder der Rechtsanwaltskammern, Patentanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratenden Volks- und Betriebswirte, vereidigte Buchprüfer (vereidigte Buchrevisoren), Steuerbevollmächtigte
- Ingenieure, Architekten,
- Handelschemiker, Lotsen, hauptberufliche Sachverständige,
- Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer und ähnliche Berufe sowie Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Lehrer und Erzieher
Die im Einkommensteuergesetz genannten Freien Berufe wie Anwalt, Buchprüfer oder Ingenieur werden als Katalogberufe bezeichnet.
Daneben haben sich auch einige den Katalogberufen ähnliche Freie Berufe etabliert, wie Aushilfsmusiker, Bergführer, Bildhauer, Designer, Diätassistent, Dirigent, EDV-Berater, Erfinder, Erzieher, Fotografen, Kameramann, Künstler, Dozent, Logopäde, Magier, Marketingberater, Marktforscher, Musiker, Raumgestalter, Schauspieler, Schriftsteller, Tanzlehrer, Tanz- und Unterhaltungsmusiker, Unternehmensberater, Visagist, Werbetexter und viele weitere.
Es empfiehlt sich Rücksprache mit einem Steuerberater oder Anwalt zu halten, damit der Status Freiberufler eindeutig geklärt werden kann. Zudem kann man beim Finanzamt eine verbindliche Auskunft beantragen.
Freiberufler zahlen keine Gewerbesteuer und sind nicht zu den klassischen Vorgängen in der Buchhaltung verpflichtet.
Nicht jeder kann wegen des erforderlichen Bildungshintergrundes in den o.g. Bereichen als Freiberufler aktiv werden, aber jeder kann ein eigenes Unternehmen gründen, also Gewerbetreibender werden.
Sehr häufig werden Freiberufler mit Freelancern (freien Mitarbeitern) verwechselt. Doch das ist leider nicht immer korrekt, denn während der Begriff Freiberufler die ausgeübte Tätigkeit beschreibt, ist Freelancer die Art der Beschäftigung im Sinne von Angestellt, Selbstständig etc.
G
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
Zur Gründung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) müssen sich mindestens zwei natürliche oder juristische Personen zur Erreichung eines gemeinsamen Geschäftszwecks zusammenschließen.
Ein mündlich oder schriftlich geschlossener Gesellschaftsvertrag bildet dabei die Grundlage für die Gründung. Der gemeinsame Geschäftszweck wird ebenfalls im GbR Vertrag festgelegt. Eine Kapitaleinlage ist nicht vorgeschrieben.
Wie bei allen Personengesellschaften, gilt die GbR nicht als eigenständige juristische Person. Sie kann jedoch gewisse Rechte und Pflichten erlangen.
Eine GbR kann niemals Kaufmannseigenschaften erlangen. Nimmt eine GbR ein Handelsgewerbe auf, wird sie zu einer Offenen Handelsgesellschaft (OHG).
Ausnahme: Kleingewerbetreibende gelten nicht als Kaufleute. Somit ist die Aufnahme eines Kleingewerbes im Rahmen einer GbR möglich. Auch Freiberufler können sich zu einer GbR zusammenschließen
Kennzeichnend für die GbR wie auch für andere Personengesellschaften ist die persönliche, solidarische und uneingeschränkte Haftung der Gesellschafter.
Die Gesellschafter haften nicht nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen, sondern auch mit ihrem Privatvermögen unbegrenzt für alle Schulden der Gesellschaft.
Als Personengesellschaft gilt auch für die GbR die gemeinsame Geschäftsführungsbefugnis der Gesellschafter nach außen. Das bedeutet, dass jeder Gesellschafter im Namen der Gesellschaft Rechtsgeschäfte tätigen kann.
Im Innenverhältnis können hinsichtlich Haftung und Vertretung jeweils andere, davon abweichende, interne Regelungen vereinbart werden.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine Kapitalgesellschaft, die zugleich als Handelsgesellschaft im Sinn des Handelsgesetzbuchs (HGB) gilt. Aufgrund der Haftungsbeschränkung der Gesellschafter ist sie die wohl beliebteste und am meisten verbreitete Gesellschaftsform mittelständischer Betriebe.
Als Kapitalgesellschaft gilt die GmbH als eigenständige juristische Person, ist also Träger von Rechten und Pflichten.
Zur Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist mindestens eine Person nötig (1-Personen GmbH). Die Gesellschafter können natürliche oder juristische Personen sein. Als Handelsgesellschaft entsteht die GmbH erst mit ihrer Eintragung ins Handelsregister.
Im Rahmen der Gründung muss ein notariell beglaubigter Gesellschaftsvertrag geschlossen werden, in dem neben Firma, Sitz und Gegenstand der GmbH auch die Höhe des Stammkapitals und die Verteilung der Stammeinlage auf die einzelnen Gesellschafter geregelt sein muss.
Das Mindeststammkapital für GmbHs beträgt 25.000 €, davon muss die Hälfte, also 12.500 €, bei Gründung eingezahlt werden.
Ausnahme: Für die Gründung einer Unternehmergesellschaft (UG), die rechtlich eine Sonderform der GmbH darstellt, wird nur 1 € Stammkapital benötigt.
Nach außen vertreten wird die GmbH durch einen oder mehrere Geschäftsführer. Die Geschäftsführer können, müssen aber nicht, mit den Anteilseignern identisch sein.
Neben der Geschäftsführung als ausführendes Organ besteht die Gesellschafterversammlung als beschließendes Organ. Beschlüsse der Anteilseigner (Gesellschafter) werden im Rahmen der Gesellschafterversammlung beschlossen.
GmbHs mit mehr als 500 Arbeitnehmern sind außerdem zur Aufstellung eines Aufsichtsrates als überwachendes Organ verpflichtet.
Wie bereits am Namen der GmbH erkennbar ist die Haftung einer GmbH immer auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Anders als bei Personengesellschaften haften die Gesellschafter von Kapitalgesellschaften nicht mit ihrem Privatvermögen.
GmbH & Co KG
Die Abkürzung GmbH & Co KG steht für Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Compagnie Kommanditgesellschaft. Die GmbH & Co KG ist eine besondere Kommanditgesellschaft (KG): Der Unternehmer (Komplementär), der bei einer einfachen KG mit seinem Privatvermögen haftet, ist hier eine GmbH. Auf diese Weise kann man als Komplementär seine Haftung beschränken. Die Gesellschafter der GmbH sind in der Regel zugleich die Kommanditisten der KG.
Die Komplementär-GmbH vertritt die GmbH & Co. KG nach außen und wird durch ihren Geschäftsführer vertreten.
Die Kommanditisten sind in jedem Fall per Gesetz von der Geschäftsführung und der Vertretung der Kommanditgesellschaft ausgeschlossen. Sie haben nach dem Gesetz lediglich ein Widerspruchsrecht bei ungewöhnlichen Geschäften sowie Kontrollrechte. Vertraglich können ihnen allerdings weitere Rechte zugesprochen werden.
Bei der GmbH & Co. KG wird die GmbH zum Komplementär und haftet als sogenannte Komplementär-GmbH nur beschränkt in Höhe ihres Kapitals. Im Unterschied zur 'normalen' KG, bei der der Komplementär mit seinem Privatvermögen unbeschränkt haftet. Die Kommanditisten haften nur in der Höhe ihrer Kommanditeinlagen.
Gewerbetreibender
Ein Gewerbetreibender ist ein Selbständiger, der ein Gewerbe ausführt. Er ist von einem Freiberufler abzugrenzen, der einem freien Beruf (Rechtsanwalt, Arzt usw.) nachgeht.
Mit Anmeldung des Gewerbes beim zuständigen Gewerbeamt wird eine Gewerbeschein ausgestellt.
Um ein Gewerbetreibender zu sein, also ein Gewerbe zu betreiben oder zu unterhalten, müssen mehrere Merkmale erfüllt sein:
Das Gewerbe ist eine wirtschaftliche Tätigkeit, welche auf eigene Rechnung, in der eigenen Verantwortung ausgeübt wird.
Die gewerbliche Tätigkeit muss nach außen gerichtet sein; jeder Außenstehende muss deutlich erkennen können, dass man als Selbstständiger ein Gewerbe betreibt.
Die gewerbliche Tätigkeit ist geplant und auf Dauer oder zumindest für einen von Beginn an geplanten Zeitraum vorgesehen.
Und letztendlich besteht die feste Absicht, mit dem Gewerbe Gewinne zu erzielen, um davon leben zu können. Wenn diese Gewinnabsicht dauerhaft nicht erkennbar ist, wird die Tätigkeit vom Betriebsfinanzamt aus steuerlicher Sicht als 'Liebhaberei' eingestuft - also ohne eine Gewinnerzielungsabsicht.
In diesem Fall können Sie Ihre Ausgaben steuerlich nicht mehr geltend machen.
Wenn die Selbständigkeit in Frage gestellt wird, weil man zu abhängig von einem Auftraggeber ist, kann es passieren, dass die Tätigkeit als Scheinselbständigkeit eingestuft wird und dann sozialversicherungspflichtig ist.
Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist eine Gegenüberstellung von Aufwendungen und Erträgen einer Periode zur Ermittlung des Unternehmensergebnisses und der Darstellung seiner Quellen. Sie ist neben der Bilanz Pflichtbestandteil des Jahresabschlusses von Kaufleuten (§ 242 III HGB).
Eine Bilanz gliedert sich in Vermögen und Kapital und weist somit alle Bestände des Unternehmens auf. Eine GuV zeigt im Unterschied dazu die Erfolge durch Gegenüberstellung von Aufwand und Ertrag.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist ein Teil der Bilanz und damit Bestandteil der doppelten Buchführung. Betriebswirtschaftlich gesehen ist das GuV-Konto ein Unterkonto des Kontos Eigenkapital, das sich auf der Passivseite der Bilanz findet.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden Aufwand und Ertrag der Erfolgskonten nicht direkt auf das Konto Eigenkapital gebucht, sondern zuerst in der GuV 'gesammelt' - daher auch die Bezeichnung des GuV-Kontos als Sammel- oder Hilfskonto.
Aus der GuV lässt sich der unternehmerische Erfolg ablesen:
Übersteigen die Erträge die Aufwendungen, erwirtschaftet das Unternehmen einen Gewinn. Übersteigen hingegen die Aufwendungen die Erträge, verzeichnet das Unternehmen einen Verlust.
Die Gewinn- und Verlustrechnung kann entweder in Kontenform oder in Staffelform aufgebaut werden. Die Kontenform unterscheidet zwischen Sollseite (Aufwendungen) und Habenseite (Erträge). Ergibt sich eine Saldierung auf der Sollseite, hat das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet. Zeigt sich das Ergebnis auf der Habenseite, wurde ein Verlust eingefahren.
Bei einer Gliederung der GuV nach Staffelform werden alle Positionen untereinander gelistet. Zum Ergebnis (Gewinn oder Verlust) gelangt man durch eine Fortrechnung in verschiedenen Schritten.
Die Gewinn- und Verlustrechnung kann außerdem sowohl nach dem Gesamtkostenverfahren (GKV) als auch nach dem Umsatzkostenverfahren (UKV) erstellt werden.
Das Gesamtkostenverfahren stellt alle Kosten den entsprechenden Erlösen gegenüber. Bestandsminderungen werden dabei als Aufwand und Bestandserhöhungen als Ertrag verbucht. Das GKV gliedert die Kosten außerdem nach Kostenarten (Materialkosten, Personalkosten etc.).
Beim Umsatzkostenverfahren werden (im Gegensatz zum GKV) nur solche Kosten aufgenommen, die für tatsächlich verkaufte Produkte / Leistungen angefallen sind. Das UKV gliedert Kosten nach Funktionsbereichen (Vertrieb, Produktion etc.).
Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) eines Unternehmens ist wichtiger Bestandteil der Bonitätsanalyse bei der VAI Trade. Anhand der GuV wird unter anderem die Kapitaldienstfähigkeit des Unternehmens, welche in die Festlegung der Höhe der Einkaufslinie einfließt, ermittelt.
H
Handelsgesetzbuch - HGB
Das HGB regelt die Rechtsbeziehungen von Kaufleuten untereinander und im Verhältnis zu Privatpersonen. Es ist deutlich spezifischer als das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Bei Widersprüchen zwischen HGB und BGB gilt im Zweifel das HGB. Für Kapitalgesellschaften ist das Handelsgesetzbuch immer bindend. Die Vorschriften des HGB sind also immer dann anzuwenden, wenn ein Kaufmann handelt.
Kaufmann im Sinne des HGB ist, wer ein Handelsgewerbe betreibt. Handelsgewerbe ist jeder Gewerbebetrieb, es sei denn, dass das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert.
Das Handelsgesetzbuch bildet außerdem die Grundlage der Buchführungsregeln in Deutschland. Das Handelsgesetzbuch enthält einen Großteil der deutschen Gesetze zu Jahresabschlüssen und Berichten sowie Sonderregelungen für Versicherungen, Banken und Genossenschaften.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass nicht alle Regeln zur Rechnungslegung im HGB verankert sind. Auch die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB), die häufig aus Wissenschaft und Praxis stammen, sind für Kaufleute zu beachten.
I
Incoterm
Incoterms sind national und international anerkannte Handelsbedingungen und somit Orientierungen für alle Handelspartner.
Um die Regelungen im komplizierten Importgeschäft zu vereinfachen, hat die Internationale Handelskammer (ICC) 1936 die erste Version der International Commercial Terms, kurz Incoterms, herausgegeben. Diese weltweit anerkannten Klauseln erleichtern das Etablieren von Vertrags- und Lieferbedingungen. Die Incoterms regeln für die Vertragspartner die Kosten und das Transportrisiko bei Verlust oder Beschädigung der Ware.
Die Einigung auf die Incoterms ist freiwillig und dient als Unterstützung für Händler und Lieferanten.
Beim Versand oder Export einer Lieferung teilen sich beide Vertragsparteien die Verpflichtungen der Wegstrecke des Transports. Dies geschieht durch einen vorab vereinbarten Übergabepunkt. Die Incoterms legen fest, welche Verpflichtungen der jeweilige Vertragspartner auf seinem Teil der Lieferstrecke erfüllen muss. Grundsätzlich ist jedoch der Verkäufer auf dem Lieferweg vor dem vereinbarten Übergabeort für die Waren zuständig und der Käufer auf der restlichen Wegstrecke, nach der erfolgten Übergabe.
Im Detail regeln die Incoterms konkrete Zuständigkeiten. Sie legen also fest, welcher Vertragspartner sich um …
- … die Warendokumente, deren Kosten und Zollgebühren
- … die Transportdokumente und deren Kosten
- … die Versicherung der Waren und die dadurch entstehenden Kosten
- … den Informationsfluss über den Status der Lieferung
- … die Warenprüfung und die dabei entstehenden Kosten
- … die Verpackung und deren Kosten
kümmert.
Incoterms geben Onlinehändlern die Chance, die Kosten für den Versand und Import zu vergleichen, abzuwägen und zu planen. Fragen Sie neue Geschäftspartner, ausgehend von einer bestimmten Incoterm-Klausel, nach einem Preis für den Export.
Es ist sinnvoll sich an Klauseln zu halten, die eine möglichst weite Lieferung seitens des Exporteurs garantieren. So minimieren Sie das Risiko, dass auf Transportwegen für Sie unerwartete Kosten entstehen.
Die Wahl der passenden Incoterm-Klausel hängt von Ihren persönlichen Wünschen nach einer gewissen Dienstleistung, Sicherheit oder Kostenersparnis, sowie Ihrem Verhandlungsgeschick ab. Es ist lohnenswert, den Exporteur mindestens mit der Ausfuhr der Ware zu beauftragen, da dies für ortsansässige Unternehmen leichter durchzuführen ist.
Das Importieren von Waren kann die Liquidität eines Händlers stark einschränken. Denn nicht nur die anfallenden Kosten für Produkte oder Ein- und Ausfuhrgebühren können zu finanziellen Engpässen führen, sondern auch die lange Lieferzeit bei Importwaren, die in der Regel einige Wochen, wenn nicht sogar Monate in Anspruch nimmt, trägt ihren Teil dazu bei. Daher lohnt es sich, die Warenfinanzierung von VAI Trade in Anspruch zu nehmen, die den Import finanziell absichert bis die Artikel angekommen und verkauft sind. So bleiben Importeure auch dann finanziell unabhängig, wenn die Einfuhr länger dauert.
Inkasso
Als Inkasso (italienisch 'incasso' beziehungsweise als Verb 'incassare' in der Bedeutung 'einkassieren' oder 'Geld einziehen') wird der Einzug von fremden Forderungen im eigenen oder fremden Namen bezeichnet.
Falls Sie - aus welchen Gründen auch immer - mit der Bezahlung der vereinbarten Raten bei VAI Trade in Verzug geraten, versuchen wir zunächst selbst mit Ihnen eine Regelung zu finden. Sie durchlaufen den außergerichtlichen Mahnprozess bei VAI Trade. Bleiben die Bemühungen unsererseits jedoch ohne Erfolg, beauftragen wir einen Inkassodienstleister mit der Beitreibung und dem Einzug der gegen Ihr Unternehmen bestehenden fälligen Forderung.
Insolvenzverfahren
Unter der Insolvenz versteht man die Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens. Das Unternehmen ist nicht mehr in der Lage, Zahlungsverpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern zu erfüllen, das Unternehmen ist also nicht mehr in der Lage, seine Schulden oder Verbindlichkeiten zu begleichen.
Gründe für eine Insolvenz
Im deutschen Insolvenzrecht sind drei mögliche Gründe für die Insolvenz aufgeführt:
- Zahlungsunfähigkeit (§ 17 InsO): Das Unternehmen kann seine fälligen Schulden nicht begleichen.
- Drohende Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO): Das Unternehmen wird zum Zeitpunkt der Fälligkeit seiner Schulden voraussichtlich nicht in der Lage sein, diese zu begleichen.
- Überschuldung (§ 19 InsO): Das Vermögen des Unternehmens ist kleiner als seine Schulden. Vermögen und Schulden sind in diesem Sinne nicht unbedingt mit ihren bilanziellen Werten anzusetzen, sondern mit ihren tatsächlichen Werten. Diese können (etwa im Falle von stillen Reserven) teilweise recht deutlich voneinander abweichen.
Wenn einer dieser drei Fälle vorliegt, hat die Geschäftsführung unverzüglich Insolvenz zu erklären.
Wird die Insolvenzerklärung nicht oder nicht rechtzeitig gestellt, so müssen die Verantwortlichen für diese Insolvenzverschleppung mit bis zu drei Jahren Gefängnisstrafe rechnen (§ 15a InsO).
Insolvenzordnung in Deutschland
Die Insolvenzordnung enthält wichtige Bestimmungen für das Insolvenzverfahren, ein Verfahren der Zwangsvollstreckung, über das die Gläubiger des zahlungsunfähigen Schuldners finanziellen Ausgleich erhalten.
Das Vermögen des Schuldners wird dabei geregelt an die Gläubiger abgeführt, während dem Schuldner gleichzeitig ein Teil des Einkommens zur Existenzsicherung zugesprochen wird.
Wichtige Inhalte der Insolvenzordnung sind:
- Allgemeine Vorschriften: Allgemeine Regelungen wie Ziele und Verfahrensgrundsätze des Insolvenzverfahrens.
- Eröffnung des Insolvenzverfahrens: Richtlinien zu den Eröffnungsvoraussetzungen, zur Bestimmung der Insolvenzmasse (=Vermögensmasse) und den Organen der Gläubiger.
- Insolvenzanfechtung: Grundsätze und Möglichkeiten der Insolvenzanfechtung.
- Verwaltung und Verwertung der Insolvenzmasse: Regelungen zur Erstellung eines Vermögensverzeichnisses, eines Gläubigerverzeichnisses und der Verwertung der Insolvenzmasse.
- Befriedigung der Gläubiger: Anleitung zur Feststellung der Forderungen und Verteilung der Insolvenzmasse auf die Gläubiger.
- Insolvenzplan: Vorgaben zu Aufstellung, Gliederung und Bildung des Insolvenzplans zur Durchführung der Insolvenz.
- Restschuldbefreiung: Regelungen zur Befreiung von natürlichen Personen von der Restschuld - also jenen Verbindlichkeiten, die im Rahmen des Insolvenzverfahrens nicht erfüllt werden können.
- Verbraucherinsolvenzverfahren: Besondere Bestimmungen zum Insolvenzverfahren für Privatpersonen.
Arten des Insolvenzverfahrens
Die Insolvenzordnung hat 1999 zwei Verfahren bei Insolvenz festgelegt:
- Regelinsolvenz: Voraussetzungen für eine Regelinsolvenz sind eine selbstständige Tätigkeit mit mehr als 19 Gläubigern und aktuelle Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern (Gehälter, Sozialversicherungsbeiträge).
- Verbraucherinsolvenz: Die Verbraucherinsolvenz wird auch als Privatinsolvenz bezeichnet und kann daher auch nur von Privatpersonen eingeleitet werden.
Ablauf und Dauer der Regelinsolvenz
Die Regelinsolvenz für Unternehmer lässt sich in vier Stufen gliedern:
Stufe 1: Einleitung des Insolvenzverfahrens
Im Gegensatz zur Verbraucherinsolvenz besteht bei der Regelinsolvenz nicht die Pflicht zu einer außergerichtlichen Schuldenbereinigung. Der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens kann sofort beim Insolvenzgericht eingereicht werden.
Die Regelung sieht vor, dass Selbstständige trotz Aufnahme des Insolvenzverfahrens ihre selbstständige Tätigkeit weiter ausführen können. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Forderungen der Gläubiger zumindest zum Teil befriedigt werden können.
Stufe 2: Durchführung des Insolvenzverfahrens
Das Insolvenzgericht leitet nun das Insolvenzverfahren per Beschluss ein. Gleichzeitig weist das Gericht einen Insolvenzverwalter zu, der den Schuldenstand und die Lage des Unternehmens prüft.
In der Gläubigerversammlung wird über den weiteren Verlauf des Verfahrens entschieden. Dabei wird auch festgelegt, ob das Unternehmen saniert wird oder das Vermögen an die Gläubiger ausgegeben wird.
Der Schuldner muss sein pfändbares Vermögen (natürliche Person) oder seine vom Insolvenzverwalter bestimmte Insolvenzmasse (juristische Personen, also z.B. GmbH, AG und KGaA) zur Verfügung stellen.
Stufe 3: Aufhebung des Insolvenzverfahrens
Sobald das Vermögen entsprechend verteilt wurde, wird das Insolvenzverfahren vom Insolvenzgericht wieder aufgehoben. Juristische Personen wie die GmbH oder AG werden aufgelöst. Für natürliche Personen schließt sich hingegen noch die Wohlverhaltensperiode an.
Stufe 4: Wohlverhaltensperiode
Im Rahmen der Wohlverhaltensperiode kann für natürliche Personen noch eine Restschuldbefreiung erzielt werden.
Insolvenzbekanntmachung
Im Internet führen die Insolvenzgerichte der Bundesrepublik Deutschland die Insolvenzbekanntmachungen auf, wenn vom jeweiligen Unternehmen Insolvenzen beim Amtsgericht beantragt worden ist.
In der Bonitätsprüfung bei VAI Trade wird sehr genau geprüft, ob ein Unternehmen eventuell bereits überschuldet ist, insbesondere dann, wenn das Eigenkapital negativ ist.
Ein insolventes Unternehmen erhält keine Einkaufsfinanzierung. Eventuell zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung bestehende Einkaufslinien werden gekündigt.
J
Jahresabschluss
Der Jahresabschluss ist der rechnerische Abschluss eines kaufmännischen Geschäftsjahres. Er stellt die finanzielle Lage und den Erfolg eines Unternehmens fest und beinhaltet den Abschluss der Buchhaltung, die Zusammenstellung von Dokumenten zur Rechnungslegung sowie deren Prüfung, Bestätigung und Veröffentlichung.
Der Jahresabschluss besteht aus der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung sowie, bei Kapitalgesellschaften, einem Anhang und gegebenenfalls einem Lagebericht, er muss den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entsprechen und klar und übersichtlich aufgestellt sein. Er muss ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens vermitteln.
Der Jahresabschluss informiert über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens (Informationsfunktion), ist Bemessungsgrundlage für dessen Besteuerung und für Auszahlungen wie Dividenden und Erfolgsbeteiligungen (Zahlungsbemessungsfunktion) und dient als Nachweis der in der Buchführung verzeichneten Geschäftsvorfälle sowie der finanz- und leistungswirtschaftlichen Sachverhalte (Dokumentationsfunktion). Er ist sowohl Basis für Planungen und Entscheidungen des Unternehmens und seiner Anspruchsgruppen (Stakeholder) als auch Bewertungsgrundlage für Finanzierer (z. B. für Kreditvergaben).
Auch VAI Trade wertet für die Beurteilung der Bonität, insbesondere für höhere Einkaufslinien ab 20.000 € die Jahresabschlüsse der Unternehmen aus.
K
Kapitaldienstfähigkeit
Die Kapitaldienstfähigkeit ist die Fähigkeit eines Kreditnehmers, sämtliche notwendigen Zins- und Tilgungszahlungen (d. h. den Kapitaldienst) nachhaltig jetzt und zukünftig uneingeschränkt erbringen zu können. Sie sagt also aus, ob ein Schuldner imstande ist, aus seinem Liquiditätsüberschuss seine Schulden künftig ordnungsgemäß bedienen zu können. Daher ist sie Voraussetzung für die Vergabe eines Kredits.
In der Regel berechnen Kreditinstitute die Kapitaldienstgrenze im Rahmen der Bonitätsprüfung.
Um die Kapitaldienstfähigkeit zu berechnen, wird der Cashflow ermittelt, um verschiedene Positionen zu bereinigen und sie dem Kapitaldienst (Zins- und Tilgungszahlungen) gegenüberzustellen. Ein Unternehmen ist kapitaldienstfähig, sofern die Differenz zwischen der Kapitaldienstgrenze und dem Kapitaldienst zu jedem Zeitpunkt größer als null ist.
Auch die Analysten von VAI Trade berechnen u.a. zur der Festlegung der Höhe der Einkaufslinie die Kapitaldienstgrenze des Antrag stellenden Unternehmens.
Kapitalgesellschaft
Die Kapitalgesellschaften bilden eine Gruppe der Handelsgesellschaften. Im Gegensatz zu Personengesellschaften steht hier die kapitalmäßige Beteiligung der Gesellschafter im Vordergrund, nicht deren 'Persönlichkeit'. Eine Beteiligung ohne Kapitaleinlage ist nicht möglich, eine persönliche Mitarbeit der Gesellschafter nicht erforderlich. Das Zurücktreten persönlicher Gesichtspunkte wird begünstigt durch die der Kapitalgesellschaft eigene Rechtsform der juristischen Person. Die Anteile der Gesellschafter der Kapitalgesellschaft sind regelmäßig übertragbar, ohne dass hierdurch der Bestand der Kapitalgesellschaft beeinflusst wird. Die Willensbildung (Beschlussfassung) erfolgt i.d.R. nach dem Verhältnis der Kapitalbeteiligung. Das persönliche Vermögen der Gesellschafter haftet nicht für die Schulden der Gesellschaft.
Zu den Kapitalgesellschaften gehören die Aktiengesellschaft (AG), die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) und die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH).
Zu den Kunden der VAI Trade gehören sowohl Personen- als auch Kapitalgesellschaften, Gewerbetreibende und Freiberufler.
Kleine und mittelständige Unternehmen (KMU)
Ein Unternehmen zählt laut EU-Empfehlung zu den kleinen und mittelständigen Unternehmen (KMU), wenn es nicht mehr als 249 Beschäftigte hat und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen € erwirtschaftet oder eine Bilanzsumme von maximal 43 Millionen € aufweist.
KMU-Schwellenwerte der EU seit 01.01.2005
Unternehmensgröße | Zahl der Beschäftigten | und | Umsatz €/Jahr | oder | Bilanzsumme €/Jahr |
---|---|---|---|---|---|
kleinst | bis 9 | bis 2 Millionen | bis 2 Millionen | ||
klein | bis 49 | bis 10 Millionen | bis 10 Millionen | ||
mittel | bis 249 | bis 50 Millionen | bis 43 Millionen | ||
(KMU) zusammen | unter 250 | bis zu 50 Millionen | bis zu 43 Millionen |
Diese Schwellenwerte gelten für Einzelunternehmen. Bei einem Unternehmen, das Teil einer größeren Gruppe ist, müssen je nach Höhe der Beteiligung die Mitarbeiterzahl und der Umsatz bzw. die Bilanzsumme der Gruppe mit berücksichtigt werden.
Die Abgrenzung eines KMU gemäß der KMU-Definition der EU-Kommission ist wichtig für den Zugang zu Finanzmitteln und EU-Förderprogrammen, die speziell auf diese Unternehmen ausgerichtet sind.
Für statistische/empirische Analysen werden die KMU in der Regel nach der Zahl der Beschäftigten bzw. der Umsatzgröße abgegrenzt:
- Kleinstunternehmen: bis 9 Beschäftigte und bis 2 Millionen € Umsatz/Jahr
- Kleines Unternehmen: bis 49 Beschäftigte und bis 10 Millionen € Umsatz/Jahr und kein kleinstes Unternehmen
- Mittleres Unternehmen: bis 249 Beschäftigte und bis 50 Millionen € Umsatz/Jahr und kein kleinstes oder kleines Unternehmen
Der Großteil der Kunden der VAI Trade zählt zu den Kleinst- und kleinen Unternehmen.
Kommanditgesellschaft (KG)
Die Kommanditgesellschaft ist eine der Offenen Handelsgesellschaft verwandte Rechtsform. Sie ist ein Zusammenschluss von mindestens zwei Gesellschaftern, die unter einer gemeinschaftlichen Firma (Name) einen gemeinsamen Zweck verfolgen. In der Kommanditgesellschaft haftet mindestens ein Gesellschafter (Komplementär) persönlich und unbeschränkt und mindestens ein Gesellschafter (Kommanditist) mit seiner im Gesellschaftsvertrag bestimmten Einlage.
Die Kommanditgesellschaft ist auf den Betrieb eines Handelsgewerbes gerichtet. Ein Handelsgewerbe ist jeder vollkaufmännische Gewerbebetrieb unter Ausschluss freiberuflicher, wissenschaftlicher und künstlerischer Tätigkeit.
Als Komplementäre und als Kommanditisten kommen natürliche und juristische Personen und Personengesellschaften in Betracht. Es kann nicht ein Gesellschafter zugleich Komplementär und Kommanditist sein.
Für die Gründung einer Kommanditgesellschaft ist kein Mindestkapital vorgeschrieben. Die Gesellschafter müssen innerhalb des Gesellschaftsvertrages festlegen, in welcher Höhe die Einlagen erbracht und in welcher Form - Bar- oder Sacheinlage - sie eingebracht werden sollen. Sollte die Gesellschaft für die Ausübung ihres Gewerbes keinerlei Kapital benötigen, kann die Gesellschaft ohne Einlagen geführt, jedoch muss zumindest die Hafteinlage (Haftsumme) des Kommanditisten im Gesellschaftsvertrag festgelegt werden.
Die Geschäftsführung liegt in der Regel in den Händen des Komplementärs.
In der Praxis trifft man wohl als eine der häufigsten Gesellschaftsformen die GmbH & Co. KG. Die GmbH & Co. KG ist eine besondere Erscheinungsform der KG, bei der der persönlich haftende Gesellschafter (Komplementär) keine natürliche Person, sondern eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (juristische Person) ist. Damit beschränkt man gleichzeitig die Haftung des Komplementärs.
Die Geschäftsführung und Vertretung der GmbH & Co. KG erfolgt nach den gleichen Grundsätzen wie bei der KG. Somit besitzt die GmbH als Komplementärin die Befugnis zur Führung der Geschäfte der Gesellschaft und deren Vertretung nach außen. Aus dieser Konstellation ergeben sich folgende Besonderheiten.
Die GmbH ist juristische Person und selbst nicht handlungsfähig. Sie benötigt dafür ein Organ, nämlich den Geschäftsführer. Dies können auch 'gesellschaftsfremde' Personen sein. Sind die Kommanditisten - wie häufig - auch Gesellschafter der Komplementär-GmbH, und üben sie zugleich noch deren Geschäftsführungsfunktion aus, ergibt sich daraus eine umfassende Leitungsbefugnis der Kommanditisten.
Kontoverbindung
Unter Konto- bzw. Bankverbindung versteht man in der Wirtschaft und im Zahlungsverkehr das kontoführende Kreditinstitut eines Zahlungsempfängers oder eines Zahlungspflichtigen.
Bei Anmeldung auf der VAI Trade Plattform, ist es wichtig, das Hauptgeschäftskonto Ihres Unternehmens über unser System zu verbinden. Das ermöglicht eine schnelle und automatisierte Auswertung Ihrer Kontobewegungen. Mit der Verbindung Ihres Hauptgeschäftskontos ermöglichen Sie uns lediglich einen begrenzten Einblick in die Kontobewegungen. Wir können selbstverständlich keine Transaktionen auf Ihrem Konto vornehmen. Die Übertragung der Kontodaten erfolgt verschlüsselt und sicher.
Das Hauptgeschäftskonto ist das Konto, wo der Hauptanteil Ihrer geschäftlichen Umsätze verbucht wird. Außerdem sollten davon die Löhne und Gehälter, die Krankenkassenbeiträge sowie Umsatz- und Lohnsteuern gebucht werden. Falls sie mehr als ein Geschäftskonto haben, bitten wir, auch die weiteren Konten zu verbinden.
Alternativ besteht natürlich immer die Möglichkeit, auch die Kontoauszüge der letzten 90 Tage im System hochzuladen. Die Verbindung stellt jedoch sowohl für Sie als auch für uns eine große Zeitersparnis dar.
Kreditor
Ein Kreditor ist im deutschen Rechnungswesen der Gläubiger von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Man nennt ihn Kreditor, weil er als Lieferant oder Dienstleister die Risiken eines Kreditgebers übernimmt, für den Zeitraum bis seine Rechnung bezahlt ist. In dem Moment, indem eine Rechnung eines Lieferanten eingeht, diese aber noch nicht bezahlt wird, entsteht ein sogenannter Offener Posten. Umgangssprachlich wird sich Geld von einem Lieferanten geliehen.
Das Konto Kreditoren gehört zu den Passiva, genauer zum kurzfristigen Fremdkapital.
Mit einer Warenfinanzierung der VAI Trade wird Ihr Lieferant sofort bezahlt. Sie können damit die Vorteile eines durch den Lieferanten gewährten Skontos nutzen und gleichzeitig Ihre Liquidität schonen, da Sie die Rechnung in maximal 4 Raten bei uns bezahlen können. Über die Ware verfügen Sie natürlich direkt.
Mit einer Einkaufslinie bei der VAI Trade können Sie Ihre Außenstände bei den Lieferanten verringern und somit Ihre Bonität verbessern.
L
Liquidität
Liquidität ist die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Das heißt, ein liquides Unternehmen kann fällige Zahlungen innerhalb einer Frist begleichen. Zu den Zahlungsverpflichtungen zählen zum Beispiel Gehälter der Mitarbeiter, Miet- und Nebenkosten oder offene Verbindlichkeiten. Ist die Liquidität eines Unternehmens nicht ausreichend gegeben, so kann es Rechnungen nur verspätet oder gar nicht bezahlen. Das führt zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens und im schlimmsten Fall zur Insolvenz. Daher besitzt genaue Planung und die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit eine enorme Wichtigkeit.
Für die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit und um frühzeitig mögliche Zahlungsschwierigkeiten zu erkennen, helfen berechenbare Kennzahlen. Eine Berechnung kann über drei unterschiedliche Liquiditätsgrade erfolgen:
- Liquidität 1. Grades: Diese Kennzahl setzt die liquiden Mittel (z.B. Kassenbestand) ins Verhältnis mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Das schafft einen schnellen Überblick, ob kurzfristig anfallende Zahlungen allein durch die liquiden Mittel beglichen werden können.
- Liquidität 2. Grades: Im Unterschied zum 1. Grad kommen zu den liquiden Mitteln noch Wertpapiere und kurzfristige Forderungen hinzu. Auch hier wird das Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten berechnet.
- Liquidität 3. Grades: Wieder fügen wir dem Verhältnis eine Erweiterung hinzu. Beim 3. Grad wird nun das gesamte Umlaufvermögen durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten geteilt.
Eine gute Liquidität ist für ein Unternehmen existenziell. Befindet sich das Unternehmen einmal in Liquiditätsschwierigkeiten, ist es oft schwer aus dieser Abwärtsspirale herauszukommen. Kann das Unternehmen zum Beispiel keine Lieferantenrechnungen mehr bezahlen, so könnten die Lieferungen eingestellt werden und das Unternehmen gerät selbst in Lieferschwierigkeiten. Dadurch verliert es potenzielle Einzahlungen, die aus der Krise helfen könnten. Auch durch Mahnungen und die damit verbundenen Zinsaufwände verschärft sich die Situation.
Verschiedene Maßnahmen können helfen, kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überwinden, so z.B.: Erhöhung des Eigenkapitals durch Ausgabe neuer Gesellschafteranteile, Factoring, Umschuldung von kurzfristigen in langfristige Finanzierungen, Sale-and-lease-back, Reduzierung des Lagerbestandes u.ä..
Auch die Nutzung der Warenfinanzierung von VAI Trade verbessert die Liquidität Ihres Unternehmens, da sie somit die Zahlungsziele gegenüber Ihren Lieferanten verlängern können. Durch die sofortige Bezahlung Ihrer Lieferanten sind sie zudem in der Lage Skonti zu nutzen und ebenfalls nach außen hin Ihre Bonität aufgrund des Zahlungsverhaltens zu verbessern.
M
Mahnung
Im Falle, dass ein Gläubiger zu einem gesetzten Stichtag keine Zahlung des Schuldners erhält, versendet der Gläubiger ein Dokument an den Schuldner, die sogenannte Mahnung. Diese Mahnung erinnert den Schuldner, die Verbindlichkeiten zu begleichen. Es ist die bestimmte und eindeutige Aufforderung des Gläubigers an den Schuldner, die geschuldete Leistung zu erbringen.
Wichtig für die Gültigkeit einer Mahnung ist, dass die Zahlungsfrist des Schuldners abgelaufen, die geforderte Leistung also fällig ist. Eine vor Fälligkeit erklärte Mahnung ist unwirksam und wird auch nicht durch den Eintritt der Fälligkeit wirksam.
Ziel des Mahnwesens ist es, die dem Unternehmen zustehenden Gelder möglichst termingerecht einzutreiben. Der Schuldner wird an die ausstehende Forderung erinnert. Seine Zahlungspflicht besteht aber auch ohne dass er gemahnt wird.
Rechtliche Bedeutung hat die Mahnung insbesondere im Hinblick auf den sogenannten Verzug des Schuldners: 'Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, die nach dem Eintritt der Fälligkeit erfolgt, so kommt er durch die Mahnung in Verzug.' (§ 286 Absatz 1 Satz 1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)).
Die Mahnung ist an keine Form gebunden. Sie kann schriftlich, mündlich oder auch durch schlüssiges Verhalten erfolgen. Da den Gläubiger vor Gericht die Beweislast für das Vorliegen der Voraussetzungen des Verzuges trifft, ist eine schriftliche Mahnung zu empfehlen.
Der außergerichtliche Mahnprozess bei VAI Trade ist in drei Stufen geteilt.
- Versäumen Sie die Zahlung einer Rate, erhalten Sie als erstes eine Zahlungserinnerung von uns. Nach 7 Tagen wird versucht, die fällige Rate erneut von Ihrem Konto einzuziehen.
- Bleibt dieser Versuch erfolglos, erhalten Sie per E-Mail eine 2. Mahnung mit einer Zahlungsfrist von max. 10 Tagen.
- Nach erfolglosem Verstreichen auch dieser Frist kündigen wir den Rechnungs-Deal und versenden eine letzte Mahnung per Mail und Einschreiben mit einer Zahlungsfrist von maximal 14 Tagen.
Falls es nicht möglich ist, die Forderung innerhalb des oben beschriebenen Mahnprozesses einzutreiben erfolgt die Abgabe an ein von uns beauftragtes Inkassounternehmen, welches die gerichtliche Beitreibung der Forderung einleitet und durchführt.
Damit es jedoch nicht erst soweit kommt, sollten Sie sich bei sich andeutenden Zahlungsschwierigkeiten an unsere Mitarbeiter wenden. Sicher finden wir mit Ihnen gemeinsam eine Lösung, einen kurzfristigen Liquiditätsengpass zu überwinden.
Mehrwertsteuer
Die Mehrwertsteuer (MwSt) ergibt sich aus dem Mehrwert einer Ware, der durch die Wertschöpfung eines Produktes entsteht und sich auf die Weiterveräußerung überträgt. Sie wird auf den Kunden übertragen, während das Hersteller- oder Vertriebsunternehmen sie abführt.
Somit ist die Mehrwertsteuer eine sogenannte Konsumentensteuer, die den Endverbraucher beim Kauf von Produkten oder bei der Erlangung von Dienstleistungen belastet. Die Steuer wird von Unternehmen auf ihre Waren und Dienstleistungen aufgeschlagen und über den Kaufpreis oder mit der Rechnungsstellung von ihren Kunden erhoben. Der Kunde bezahlt beim Kauf der Ware den Bruttopreis, der den eigentlichen Warenwert sowie den zusätzlichen Mehrwertsteuerbetrag enthält. Die vereinnahmte Steuer leiten die Unternehmen danach an das Finanzamt weiter. Bei der Abführung der Steuer an das Finanzamt wird die Mehrwertsteuer als Umsatzsteuer bezeichnet.
Beim Kauf der Ware erhält der Kunde entweder eine Barquittung bei Barzahlung oder eine Rechnung bei Bezahlung durch Überweisung. Beide Dokumente müssen neben dem Zahlbetrag auch den Mehrwertsteuersatz und den Steuerbetrag gesondert ausweisen. Die Quittung oder das Rechnungsdokument dienen für das verkaufende Unternehmen als Nachweis gegenüber dem Finanzamt über die ordnungsgemäße Erhebung der Steuer vom Kunden und als Beleg für den Umsatzsteuerbetrag, den der Verkäufer eingenommen hat. Für Dienstleistungen gelten dieselben Regelungen.
Um zu verhindern, dass mit jeder Fertigungsstufe der Steuerbetrag auf das Produkt oder die Leistung erneut aufgeschlagen wird und somit das Endprodukt einen unverhältnismäßig hohen Endpreis erreicht, wurde das Prinzip des Vorsteuerabzugs eingeführt. Dieses ermöglicht Unternehmen, gezahlte Vorsteuer aus Lieferanten- oder Dienstleisterrechnungen mit vereinnahmter Umsatzsteuer zu verrechnen. Dadurch wird die Umsatzsteuer für Unternehmen zu einem durchlaufenden Posten, der die Wertschöpfungskette nicht an jeder einzelnen Station mit weiterer Steuer belastet. Das hat zur Folge, dass die Mehrwertsteuer nur soweit ansteigt, wie es dem Mehrwert innerhalb der Wertschöpfungskette tatsächlich entspricht. Auf diese Weise tragen alleine die Endverbraucher am Ende der Wertschöpfungskette die Mehrwertsteuerlast. Die Steuer wird somit ihrer Bestimmung als Konsumentensteuer gerecht.
In Deutschland beträgt der Regelsteuersatz 19% und der ermäßigte Steuersatz 7%. Der reguläre Steuersatz ist für alle Waren und Dienstleistungen anzuwenden, während der ermäßigte Steuersatz für Güter des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel oder Bücher gilt.
Sogenannte Kleinunternehmen können von der Mehrwertsteuerregelung ausgenommen werden.
Als Kleinunternehmer gelten Unternehmer, deren Umsatz im vorangegangenen Jahr einen Betrag von 22.000,- € nicht überstiegen hat und deren Umsatz im laufenden Jahr 50.000,- € voraussichtlich nicht übersteigen wird. Beide Voraussetzungen müssen gegeben sein. Nutzt der Unternehmer die Kleinunternehmerregelung, muss er auf seine Umsätze keine Umsatzsteuer erheben. Er kann allerdings auch zur Umsatzsteuer optieren und sich damit gegen die Anwendung der Kleinunternehmerregelung entscheiden. In diesem Fall hat er die Möglichkeit, auch die Vorsteuer gegenüber dem Finanzamt geltend zu machen. Für Kleinunternehmer entfällt neben dem Vorsteuerabzug der Ausweis der Umsatzsteuer sowie der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer auf erstellten Rechnungen. Dagegen muss er auf der Rechnung ausweisen, dass er von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch macht.
N
Negativmerkmal
Als Negativmerkmale werden Informationen bezeichnet, die Rückschlüsse auf die Zahlungsfähigkeit einer Person oder eines Unternehmens zulassen. Innerhalb der Bonitätsprüfung bei VAI Trade prüfen wir, ob Negativmerkmale in den öffentlichen Auskünften der Creditreform oder Schufa vorliegen und ob das Geschäftskonto eventuell solche Merkmale enthält.
Zu den negativen Merkmalen in den Auskünften zählen u.a. Ratenverzug oder der vollständige Zahlungsausfall bei Verbindlichkeiten, Zwangsvollstreckung, Nichtabgabe der Vermögensauskunft, eidesstattliche Versicherung, Eintragung ins Schuldnerregister, Insolvenzverfahren.
Im Geschäftskonto sind das solche Auffälligkeiten wie eine hohe Anzahl von Rücklastschriften, Zahlungen auf Pfändungen, Zahlungen an Inkassobüros, Gebühren für Mahnungen und Säumniszuschläge, unregelmäßige bzw. verspätete Zahlungen der Löhne/Gehälter, Steuern und Krankenkassen.
Eine Häufung solcher Merkmale kann zur sofortigen Ablehnung Ihres Antrages auf eine Einkaufslinie führen.
O
Offene Handelsgesellschaft (OHG)
Die OHG ist eine Personengesellschaft bzw. eine Rechtsform, deren Zweck auf den Betrieb eines Handelsgewerbes unter gemeinschaftlicher Firma gerichtet ist. Als Kaufmann im Sinne des Handelsgesetzbuches (HGB) ist die OHG zur doppelten Buchführung verpflichtet und muss sich im Handelsregister eintragen lassen.
Eine OHG besteht aus zwei oder mehr natürlichen oder juristischen Personen, die solidarisch füreinander haften. Die Gesellschafter haften demnach den Gläubigern unmittelbar und unbeschränkt mit ihrem vollen Vermögen (Privat- und Gesellschaftsvermögen) für die Gesellschaftsschulden. Eine Beschränkung der Haftung gegenüber Dritten (Geschäftspartner, Lieferanten, Kunden) ist unwirksam.
Tritt ein Gesellschafter in die OHG ein, haftet er auch für die bis zu seinem Beitritt entstandenen Verbindlichkeiten (Schulden). Umgekehrt gilt auch: Scheidet ein Gesellschafter aus, haftet er noch weitere 5 Jahre solidarisch für die unter seiner Beteiligung entstandenen Verbindlichkeiten.
Die Gewinnverteilung ist bei der OHG im Gesellschaftsvertrag geregelt.
Offene-Posten-Liste (OP-Liste, OPOS-Liste)
Ein offener Posten ist in der Buchhaltung eine Buchung, für welche noch die ausgleichende Gegenbuchung fehlt.
Offene Posten können sowohl debitorischer als auch kreditorischer Natur sein, das heißt es kann sich um eine Forderung oder eine Verbindlichkeit handeln.
Einerseits entsteht ein offener Posten, wenn ein Unternehmen eine Rechnung an einen Kunden ausstellt und auf deren Zahlung wartet, also eine Forderung vorliegt. Andererseits können offene Posten durch Verbindlichkeiten aus noch nicht bezahlten Rechnungen seitens des Unternehmens entstehen.
Beide Varianten der offenen Posten können auf unterschiedliche Weise beglichen werden. Beispielsweise Gutschrift, Stornierung oder Zahlungseingang.
Um die Liquidität eines Unternehmens zu garantieren ist es essentiell, die offenen Posten im Überblick zu behalten. Dies gelingt mit der Offene-Posten-Liste (OP-Liste), welche alle gestellten, aber noch nicht bezahlten Rechnungen eines Unternehmens wiedergibt. Diese Liste visualisiert Kundenname, Rechnungsnummer, Betrag und Zahlungsziel der einzelnen Rechnungen. Die OP-Liste hat direkte Aussagekraft über die Liquidität eines Unternehmens und sollte daher regelmäßig überprüft werden. So kann anhand der Zahlungsziele der Zu- und Abfluss liquider Mittel eines Unternehmens genau geplant werden. Generell gilt: Je weniger offene Posten ein Unternehmen hat, desto besser steht es um seine Liquidität. Werden offenen Posten nicht regelmäßig kontrolliert und es kommt beispielsweise zur verspäteten Zahlung von Rechnungen, kann der eigene Ruf darunter leiden. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Zahlungsengpässen oder langfristig zu einer Insolvenz führen.
Insgesamt ist die OP-Liste ein wichtiges Informations- und Kontrollinstrument im Forderungsmanagement. Offene Posten auf Debitorenkonten werden dabei regelmäßig mit den Zahlungseingängen abgeglichen, um jene überfällige Forderungen mahnen zu können.
Durch die Einkaufsfinanzierung über VAI Trade können Sie die offenen Posten auf Kreditorenseite reduzieren und Ihre Liquidität verbessern, da VAI Trade Ihre offenen Lieferanten direkt bezahlt.
Auch bei der Analyse Ihrer Bonität achten wir auf die Höhe der offenen Posten. Ein unverhältnismäßig großer Anstieg der Forderungen und Verbindlichkeiten Ihres Unternehmens aus Lieferungen und Leistungen bedeutet eine Verschlechterung der Liquidität.
P
Personengesellschaft
Eine Personengesellschaft besteht aus mindestens zwei natürlichen oder juristischen Personen, die sich in Form einer Gesellschaft zusammenschließen, um einen bestimmten Unternehmenszweck zu verwirklichen.
Zu den Personengesellschaften zählen die GbR als Urform der Personengesellschaft und die Personenhandelsgesellschaften KG, OHG, GmbH & Co. OHG und GmbH & Co. KG.
Personengesellschaften zeichnen sich durch gewisse Merkmale aus, die sie von Kapitalgesellschaften unterscheiden.
Anders als Kapitalgesellschaften sind Personengesellschaften keine juristische Person, haben also keine rechtliche Selbstständigkeit. Sie können dennoch eingeschränkt gewisse selbstständige Rechte und Pflichten haben.
Zur Gründung einer Personengesellschaft müssen sich mindestens 2 natürliche oder juristische Personen zusammenschließen. Eine Kapitaleinlage ist nicht zwingend, aber üblich. Grundlage für die Gründung einer Personengesellschaft ist ein formfreier Gesellschaftsvertrag.
Die Geschäftsführung einer Personengesellschaft übernehmen die Gesellschafter selbst, keine angestellten Personen wie bei einer Kapitalgesellschaft.
Bei Personengesellschaften haften alle Gesellschafter persönlich, solidarisch und uneingeschränkt. Die Haftung ist nicht - wie bei den Kapitalgesellschaften - auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt.
Proforma-Rechnung
Eine Proformarechnung ist im Prinzip nichts anderes als eine Rechnung. Der einzige Unterschied: Es fehlt eine Aufforderung zur Zahlung. Die Proformarechnung ist insofern ein Beleg der Form wegen.
Im praktisch wichtigsten Fall kommt die Proformarechnung bei Handelsgeschäften mit Ländern zur Anwendung, die sich außerhalb der EU befinden (= Auslandsgeschäfte). In diesem Fall unterliegen Unternehmen auch dann einer Deklarationspflicht für den Export, wenn beispielsweise innerhalb der Garantiezeit Ersatzteile für eine bereits bezahlte Ware geliefert werden sollen. Die Proformarechnung soll hier in erster Linie den Handelswert einer Ware deklarieren, obwohl die Rechnung keine Zahlungsaufforderung enthält. Für diese Art der Lieferung wird dann auch kein Zoll erhoben, denn der Zoll berücksichtigt nur den tatsächlich gezahlten Preis.
Für jeden Export in ein Land außerhalb der EU gilt, dass eine Handelsrechnung vorliegen muss. Wenn die versandte Ware für das konkrete Geschäft keinen Handelswert hat, muss zumindest eine Proformarechnung ausgestellt werden. Die klassische Rechnung stellt also ein Dokument mit Zahlungsaufforderung dar, die Proformarechnung hingegen ist ein Beleg ohne Zahlungsaufforderung, um dem Zoll oder der entsprechenden Finanzbehörde den Wert einer Ware glaubwürdig darlegen zu können.
Rechnungen pro forma kommen in verschiedenen Situationen in Betracht. Typische Anwendungsfälle für eine Proformarechnung sind zum Beispiel
- kostenlose Mustersendungen,
- eine Grundlage für Zahlungen, wenn auf Vorkasse geleistet wird,
- Waren, die nur vorübergehend im Ausland verwendet werden sollen (Zolldokument Carnet A.T.A.),
- die Lieferung von Ersatzteilen,
- Garantie- bzw. Kulanzfälle (Warenaustausch),
- Spenden und Geschenke
In der Finanzbuchhaltung dient eine Proformarechnung als Beleg für eine Rechnung, die nicht periodengerecht zugestellt oder fakturiert wurde. Wenn eine solche Rechnung nicht zum Jahresabschluss vorliegt, wird der Form wegen eine Buchung vorgenommen, die die entsprechende Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung belastet. In der folgenden Periode erfolgt eine Buchungsstornierung. Der originale Beleg wird eingebucht - im Endeffekt ist das Ergebnis neutral.
Das bedeutet also, dass Sie mittels der Proformarechnung eine Rechnung ersetzen können, die noch nicht als Beleg vorliegt. Wenn Sie also am Jahresende wissen, dass Sie eine Rechnung über eine bestimmte Leistung bekommen werden und den Betrag schon genau wissen, können Sie eine Proformarechnung erstellen, um den Aufwand zu buchen. In diesem Fall hat die Proformarechnung die gleiche Funktion wie ein Eigenbeleg. Wichtig hierbei ist, dass Sie die Proformarechnung durch die Originalrechnung ersetzen, sobald Sie diese erhalten.
Grundsätzlich müssen bei Proformarechnungen dieselben Angaben wie bei Handelsrechnungen für den Außenhandel gemacht werden.
Bei VAI Trade kommt die Proforma-Rechnung insbesondere bei Vorkasse-Geschäften zur Anwendung. Auch hier ist die Proforma-Rechnung durch die Originalrechnung zu ersetzen, sobald diese vorliegt.
PSD2-Kontoschnittstelle
Als PSD2 wird die europäische Zahlungsdiensterichtlinie II bezeichnet - eine Richtlinie zur Regulierung von Zahlungsdiensten.
Dritten Zahlungsdienstleistern wird damit die Möglichkeit eingeräumt, auf verschiedene Funktionalitäten des vom Kunden online geführten Zahlungskontos zuzugreifen. Kontoführende Zahlungsdienstleister müssen den Zugang und die entsprechenden Informationen den Drittdienstleistern unentgeltlich zur Verfügung stellen. Die PSD2-Kontoschnittstelle ist also eine Datenschnittstelle für Drittdienste.
Ein solcher Drittdienst ist die Open Banking Platform FintecSystems, welche über die erforderliche PSD2-Lizenz verfügt. Um Einblick in Ihre Kontodaten zu erhalten, welcher für die Bonitätsanalyse notwendig ist, nutzt VAI Trade den Informationsdienst von FintecSystems. FinTecSystems agiert hierbei als Tunnel zwischen Ihrer Bank und VAI Trade.
Natürlich entscheiden Sie selbst, ob ein Dritter Zugriff auf Ihre Bank- und Kontodaten erhält, ohne Ihre Zustimmung ist dies nicht möglich. Der Zugriff auf Ihre Kontodaten ist rein informell, es können natürlich keine Transaktionen auf Ihrem Konto von Dritten vorgenommen werden.
R
Rahmenvertrag
Der Rahmenvertrag ist in der Wirtschaft ein Vertrag, der den künftigen Abschluss vieler untereinander gleichartiger Einzelverträge zum Inhalt hat, die sich auf den Rahmenvertrag beziehen. Er regelt lediglich die Rahmenbedingungen einer Rechtsbeziehung.
In einem Rahmenvertrag werden die Regelungen definiert, die für alle Einzelverträge Gültigkeit haben sollen, die zukünftig abgeschlossen werden könnten. Häufig sind hier Haftungsfragen und Regelungen zu Leistungsstörungen der Inhalt eines solchen Vertrages sowie die Liefer- und Zahlungsbedingungen eines Unternehmens. Auch die Bedingungen für die Beendigung der Vertragsverhältnisse können zum Gegenstand eines Rahmenvertrages gemacht werden.
Mit dem Abschluss eines Rahmenvertrages lassen sich bestimmte Inhalte bereits im Vorfeld regeln. Dadurch wird der Abschluss der später folgenden Einzelverträge vereinfacht. So können die diversen Einzelverträge schneller abgeschlossen werden. Diese müssen allerdings inhaltlich auf den Rahmenvertrag abgestimmt sein.
Der Rahmenvertrag bei VAI Trade enthält die Rahmenbedingungen für zukünftige Finetrading-Geschäfte zwischen VAI Trade und dem Kunden. Im Rahmen der Geschäftsbeziehung kauft VAI Trade die vom Kunden gewünschten Waren im eigenen Namen und auf eigene Rechnung und verkauft diese unter Gewährung eines hinaus geschobenen Zahlungszieles im Rahmen eines vereinbarten Finetrading-Limits an den Kunden weiter.
Der Abschluss des konkreten Finetrading-Geschäfts erfolgt dann durch gesonderte Vereinbarung.
Rechnung
Unter Rechnung wird jedes Dokument verstanden, das die Abrechnung über eine Lieferung oder sonstige Leistung zum Inhalt hat, gleichgültig, wie dieses Dokument im Geschäftsverkehr bezeichnet wird.
Eine Rechnung ist eine Aufstellung der gelieferten Waren oder erbrachten Dienstleistungen sowie des jeweiligen Preises. Eine Rechnung verpflichtet den Käufer zur Zahlung und dient daher als Zahlungsforderung (über den Betrag, den ein Kunde einem Unternehmen für gelieferte Waren oder Dienstleistungen schuldet).
Die Rechnungen, welche Sie bei VAI Trade zur Finanzierung einreichen, müssen folgende Angaben enthalten:
- VAI Trade als Rechnungsempfänger
Die Rechnung muss auf VAI Trade ausgestellt werden. Denn wir sind rechtlich ein Zwischenhändler. Ist ein Leistungsempfänger angegeben, ist ebenfalls VAI Trade anzugeben.
VAI Trade GmbH
Warschauer Platz 11-13
D-10245 Berlin - Umsatzsteuer ID von VAI
Ist eine Umsatzsteuer-ID auf der Rechnung angegeben, so muss es ebenfalls die ID von VAI sein.
DE311841845 - Bankverbindung Ihres Lieferanten
Wir müssen wissen, wohin wir das Geld überweisen sollen. - Zahlungsbedingungen
Erhalten Sie bei sofortiger Zahlung ein Skonto? Dann muss dieser auf der Rechnung vermerkt sein. Denn dadurch reduzieren sich Ihre Gebühren. - Ihre Lieferadresse
Schicken Sie die Ware nicht zu VAI. Sie bleiben weiterhin Warenempfänger. Geben Sie die Adresse Ihres Lagers oder Ihres Unternehmens an.
Wir akzeptieren alle Rechnungen für physische Waren. Dazu zählen Materialeinkäufe ebenso wie Büromaterialien.
Nicht möglich sind Rechnungen aus folgenden Kategorien:
- verderbliche Waren (Mindesthaltbarkeit < 1 Jahr)
- Dienstleistungen
- Gehälter oder Honorare
- Waren mit Lizenzanforderung (z. B. Chemikalien, Waffen)
- digitale Produkte (z. B. eBooks, Abos)
Sie können unbegrenzt viele Rechnungen bei unbegrenzt vielen Lieferanten einreichen. Sie können so viele Rechnungen einreichen, bis Sie Ihre Einkaufslinie vollständig ausgenutzt haben. Die Mindesthöhe einer eingereichten Rechnung beträgt 250 €.
Beispielrechnung
Reverse-Charge-Verfahren
Das Reverse-Charge-Verfahren bezeichnet eine umsatzsteuerliche Regelung, nach der nicht der Leistungsersteller, sondern der Leistungsempfänger die Umsatzsteuer schuldet.
Nach derzeitigem Umsatzsteuerrecht hat der leistende Unternehmer die Umsatzsteuer vom Kunden einzuholen und an das Finanzamt zu entrichten. Für grenzüberschreitende Lieferungen innerhalb der EU gilt jedoch eine Sonderregelung: Das Reverse-Charge Verfahren.
Das Reverse-Charge Verfahren dreht die Umsatzsteuerschuldnerschaft bei grenzüberschreitenden Lieferungen um: Nicht der leistende Unternehmer führt die Umsatzsteuer an das Finanzamt ab, sondern der Kunde. Voraussetzung für die Anwendung des Reverse-Charge Verfahrens ist, dass es sich auch beim Kunden um den Inhaber einer USt.-Identnummer handelt.
Im Rahmen des Reverse-Charge Verfahrens darf der leistende Unternehmer die Umsatzsteuer auf seiner Rechnung nicht ausweisen. Er ist außerdem verpflichtet, seinen Kunden mit der Angabe 'Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers' auf seine Steuerschuldnerschaft hinzuweisen.
Das Reverse Charge Verfahren wird im Regelfall bei grenzüberschreitenden Geschäftsvorgängen angewendet, ist jedoch nicht verpflichtend vorgeschrieben. Eine Verpflichtung zur Anwendung des Reverse-Charge Verfahrens gibt es hingegen in Fällen von Katalogleistungen, Werkleistungen oder innergemeinschaftlicher Beförderungsleistungen.
Risikoprüfung
Die Risikoprüfung umfasst alle Methoden und Prozesse, die der Beurteilung der Bonität bzw. Kreditwürdigkeit des Antragstellers dienen. Anhand der Risikoprüfung wird u.a. bewertet, ob und in welcher Höhe der jeweilige Kreditnehmer eine mögliche Kreditrate tragen kann. Mit der Risikoprüfung wird die Höhe der Wahrscheinlichkeit eines möglichen Kreditausfalls innerhalb des nächsten Jahres bestimmt.
Bei VAI Trade erfolgt zum einen eine detaillierte Prüfung des Antragstellers selbst, um Betrug vorzubeugen und zum anderen die Einschätzung des Kreditrisikos, d.h. die Einschätzung, ob der Antragsteller zukünftig in der Lage sein wird, seine Verbindlichkeiten fristgerecht zurückzuzahlen.
Für die Risikoanalyse wertet das VAI Trade - Risikoteam verschiedene Informationen und Daten aus: externe Daten wie Auskünfte der Creditreform und Schufa, die wirtschaftlichen Unterlagen des Antragstellers wie Jahresabschlüsse und betriebswirtschaftliche Auswertungen sowie die Kontoauszüge.
Welche Unterlagen für die Risikobeurteilung erforderlich sind, richtet sich nach der beantragten Höhe der Einkaufslinie, wobei VAI Trade ständig daran arbeitet, die Prozesse zu vereinfachen und weiter zu automatisieren.
Nicht zuletzt die jahrelange Krediterfahrung der Mitarbeiter des Risikoteams bei VAI Trade führt dann zur abschließenden Entscheidung über die Höhe und Risikoklasse der Einkaufslinie.
Rücklastschrift
Das Lastschriftverfahren ist in Deutschland eine der beliebtesten Zahlungsmethoden. Mittels Lastschriftverfahren werden fällige Forderungen des Zahlungsempfängers vom Konto des Zahlungspflichtigen eingezogen.
Für den Einzug der fälligen Rechnungsbeträge ist jedoch die Erlaubnis des Zahlungspflichtigen, ein sogenanntes SEPA-Mandat, erforderlich.
Es gibt zwei verschiedene Varianten des SEPA- Lastschriftverfahrens: das Abbuchungs- und Einzugsermächtigungsverfahren.
Der Ablauf eines Abbuchungsauftrags gestaltet sich folgendermaßen: Der Zahlungspflichtige beauftragt die Bank, Lastschriften des Zahlungsempfängers von seinem Konto abzubuchen.
Üblich ist diese Variante bei Beträgen, die über einen längeren Zeitraum regelmäßig abgebucht werden, wie beispielsweise Stromrechnungen.
Beim Einzugsermächtigungsverfahren ermächtigt der Zahlungspflichtige den Zahlungsempfänger, die fälligen Forderungen über eine Lastschrift von seinem Konto einzuziehen. Das geschieht meist bei einmaligen Zahlungen von Waren oder Dienstleistungen.
Der Begriff Rücklastschrift bezeichnet die Rückbuchung einer solchen SEPA-Lastschrift, also eine fehlgeschlagene Abbuchung vom Konto. Als Folge wird der Betrag dem Konto des Zahlungspflichtigen gutgeschrieben und das Konto des Empfängers damit belastet. Eine Rücklastschrift wird auch als Lastschriftrückgabe bezeichnet.
Rücklastschriften können verschiedene Ursachen haben:
1) Das Konto ist nicht gedeckt.
Wenn das Konto nicht über die ausreichend Liquidität verfügt, also das Guthaben aufgebraucht bzw. die zu Verfügung stehende Kontokorrentlinie voll ausgenutzt ist, ist das Konto nicht gedeckt. Versucht der Zahlungsempfänger dann die Summe einzuziehen, scheitert das Vorhaben. In diesem Fall erhält das Unternehmen eine Benachrichtigung und der Zahlungspflichtige eine Rücklastschrift. In der Regel wiederholen Unternehmen diesen Vorgang nach zwei Wochen noch einmal und ziehen den fälligen Betrag erneut ab.
2) Der Zahlungspflichtige hat der Lastschrift widersprochen.
Innerhalb von sechs Wochen kann man jeder mit Einzugsermächtigung eingezogenen Lastschrift widersprechen (verlängerte Fristen von bis zu 13 Monaten bei nicht genehmigten Abbuchungen). Einer im Abbuchungsverfahren eingezogenen Lastschrift kann dagegen nicht widersprochen werden.
3) Das Konto, von dem eingezogen wird, existiert nicht mehr.
4) Es wurden falsche Kontoangaben gemacht.
VAI Trade prüft bei der Auswertung Ihrer Kontoauszüge sehr genau die Anzahl und auch die Gründe von Rücklastschriften in Ihrem Konto. Eine hohe Anzahl von Rücklastschriften beeinträchtigt die Bonität und kann zu einer Ablehnung Ihres Antrages auf eine Einkaufslinie führen. Dies gilt sowohl für Rücklastschriften mangels Deckung als auch für Rücklastschriften, gegen die widersprochen wurde.
Eine hohe Anzahl von Rücklastschriften wegen Widerspruch wird von unseren Risikoanalysten ebenfalls als ein Zeichen mangelnder Liquidität gewertet.
S
Schufa
SCHUFA ist die Abkürzung für 'Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung'.
Die Schufa Holding AG ist mehrheitlich im Besitz von Banken.
Neben Informationen zu einzelnen Personen bietet die Schufa auch Bonitätsauskünfte über Unternehmen an, um die Geschäfte zwischen den Firmen sicherer zu machen.
VAI Trade nutzt die Informationen der Schufa insbesondere für die Bonitätsbewertung von Einzelfirmen und Personengesellschaften wie GbR, OHG und KG. Dabei wird immer die B2B Auskunft angefragt, also nicht die private Auskunft des Unternehmers.
Eine Schufa, welche offene Negativmerkmale enthält (Schufa-Klassen N,O, P), führt zur direkten Ablehnung des Antrages auf eine Einkaufslinie.
Skonto
Unter dem Begriff Skonto versteht man einen Preisnachlass auf den Rechnungsbetrag, wenn der Zahlungspflichtige innerhalb einer bestimmten Frist bezahlt (z. B. 'Innerhalb von 7 Tagen abzüglich 2 % Skonto'). Wird die Rechnung erst nach Ablauf der Skontofrist beglichen, so stellt dies eine Form der Zinszahlung für den Lieferantenkredit dar. Der Kunde muss den vollen Preis, der sich aus der Rechnung ergibt, begleichen.
Skonto ist ein Preisnachlass, der dem Kunden gewährt wird, um ihn zu einer schnellen Zahlung zu bewegen. Mit einer Preisreduzierung wird es dem Kunden attraktiv gemacht, den Rechnungsbetrag möglichst umgehend zu begleichen. Skonto wirkt wie ein Rabatt, wird jedoch nur als Nachlass für eine schnelle Zahlung gewährt, nicht für den Kauf großer Mengen.
Sowohl Skonto als auch Rabatt sind freiwillige Preisnachlässe, die ein Lieferant gewährt. Der Rechnungsempfänger hat keinen gesetzlichen Anspruch darauf, bei schneller Zahlung einen Skontosatz abzuziehen.
Mit der VAI Trade Einkaufsfinanzierung werden Ihre Rechnungen sofort von uns bezahlt und sie profitieren natürlich direkt von einem Lieferantenskonto.
Erhalten Sie von Ihrem Lieferanten zum Beispiel ein Skonto von 3%, so wird das Transaktionsentgelt von 1%, welches VAI Trade erhebt, durch das Skonto gedeckt. Sie profitieren somit weiterhin von den verbliebenen 2% Skonto.
Summen- und Saldenliste
Summen- und Saldenlisten umfassen alle Konten und geben einen Überblick zu den wesentlichen Bilanzpositionen und Kontobewegungen innerhalb eines Jahres. Sie zeigen so die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Unternehmens an und sind die Basis für betriebswirtschaftliche Detailauswertungen.
Sie liefert einen schnellen, komprimierten und aussagefähigen Kurzüberblick über Anfangsbestände, laufende Veränderungen sowie Schlussbestände aller Bestands-, Erfolgs-, Gläubiger- und Schuldner-Konten, auf denen im Laufe einer Abrechnungsperiode Buchungen stattgefunden haben.
Aufbau und Gliederung der Summen- und Saldenliste hängen vom Kontenrahmen Ihrer Buchhaltung ab.
Unabhängig vom Kontenrahmen zeigt Ihnen die Summen- und Saldenliste folgende Typen von Konten:
- Aktive Bestandskonten: Das sind all die Konten, die später die Aktivseite der Bilanz bilden. Das Wareneinkaufskonto ist zum Beispiel ein typisches aktives Bestandskonto.
- Passive Bestandskonten: Diese Konten bilden später die Passivseite der Bilanz. Ein Darlehenskonto, über das ein Bankkredit gebucht wird, ist beispielsweise ein typisches passives Bestandskonto.
- Erfolgskonten: Die Erfolgskonten umfassen jene Konten, die Grundlage für die BWA und die Gewinn- und Verlustrechnung bilden. Ihr Umsatzkonto oder Ihre Lohn- und Gehaltskonten sowie Ihre Kostenkonten sind typische Erfolgskonten.
- Debitoren: Debitorenkonten sind alle Konten Ihrer Kunden, denen Sie Rechnungen stellen. Das Debitorenkonto für die Firma Mustermann zeigt Ihnen, wie viel Geld Ihnen die Firma Mustermann schuldet und wie viel Geld Ihnen die Firma Mustermann im Berichtszeitraum bezahlt hat.
- Kreditoren: Kreditorenkonten sind alle Konten Ihrer Lieferanten. Hier sehen Sie, wie viel Sie Ihren Lieferanten schulden und wie viel Sie Ihren Lieferanten bereits bezahlt haben.
- Kontenklasse, Kontenbezeichnung, Kontennummer: Jedes Konto in der SuSa hat eine Kontonummer, eine Kontenbezeichnung und gehört in eine bestimmte Kontenklasse.
- EB-Wert (Eröffnungsbilanzwert): Nur aktive oder passive Bestandskonten haben einen EB-Wert. Es ist der Anfangssaldo eines Kontos zu Beginn des Geschäftsjahres. Beispiel: Ihre letzte Bilanz zeigte für den Bereich Vorräte einen Wert von 100.000 Euro, dann sind diese 100.000 Euro der EB-Wert für das Konto 'Vorräte' in der SuSa.
- Monatswerte Soll-Haben: Die Monatswerte Soll/Haben zeigen die Kontenbewegungen im betrachteten Berichtsmonat
- Kumulierte Werte Soll-Haben: zeigen die kumulierten Kontenzu- und -abflüsse für das gesamte Geschäftsjahr zum Ende des Berichtsmonats
- Saldo zum Ende des betrachteten Monats: Am Ende des Berichtszeitraums sehen Sie in der SuSa-Zeile den Endsaldo.
Die Summen- und Saldenliste ist also ein Vorstadium eines Jahresabschlusses mit Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine Übersicht über die Außenstände Ihres Unternehmens bei Ihren Geschäftspartnern. Sie umfasst aber auch die Liste an offenen Rechnungen, bei denen Sie auf Zahlungseingang warten.
Die einzelnen Zeilen der SuSa sind wie folgt aufgebaut:
Die Summen- und Saldenliste erlaubt einen Gesamtblick auf die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens im Verlauf eines Geschäftsjahres.
Um einen vollständigen Eindruck über die wirtschaftlichen Verhältnisse Ihres Unternehmens zu bekommen fordert die VAI Trade neben der betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) auch immer die Summen- und Saldenliste des entsprechenden Abrechnungszeitraumes an.
Unsere Kreditanalysten prüfen anhand der SuSa u.a., ob die Zahlen der BWA-Zeilen mit den Werten der SuSa-Konten übereinstimmen. Für differenzierte Liquiditätsberechnungen und Cashflow-Auswertungen benötigen die Analysten die Summen- und Saldenliste ebenfalls.
T
Transaktionsentgelt
Ein Transaktionsentgelt ist eine Gebühr für die Durchführung einer bestimmten Transaktion.
So setzen sich die Kosten für eine eingereichte Rechnung bei VAI Trade aus zwei Bausteinen zusammen:
- fixes Transaktionsentgelt: 1,0%;
- variables Laufzeit-Entgelt: 0,5 - 7,48% (bonitätsabhängiger Aufschlag).
Erhalten Sie von Ihrem Lieferanten zum Beispiel ein Skonto von 3%, so wird das Transaktionsentgelt durch das Skonto gedeckt. Die verbleibenden 2% geben wir direkt an Sie als Gutschrift weiter. Sie profitieren also direkt von höheren Skonti bei Ihren Lieferanten.
Bei Finanzierung von Vorkasse-Rechnungen über VAI ergibt sich zusätzlich ein Aufschlag auf das Transaktionsentgelt in Höhe von 0,25%. Somit beträgt das Transaktionsentgelt in diesem Fall 1,25%.
Das VAI-Prinzip am Beispiel erklärt:
Sie bekommen 2,00% Skonto von Ihrem Lieferanten, bestellen für 60.000 € Ware und möchten diese innerhalb von 90 Tagen zahlen.
Nimmt man eine Vorkasse-Rechnung als Beispiel, beträgt das Transaktionsentgelt: 1,25%. Das Entgelt (750 €) ziehen wir aus dem Skonto Ihres Lieferanten.
Das Skonto von 2,00% (1.200 €) erhalten Sie als Gutschrift. Dieses wird mit den Gesamtkosten verrechnet.
Das Laufzeit-Entgelt berechnet sich nach Ihrem gewählten Zahlungsziel: Wir gehen im Beispiel von einem Entgelt von 1,79%* aus. Die berechnete monatliche Rate beträgt 20.208 €.
* Die angegebenen Kosten basieren auf Durchschnittswerten. Ihre Entgelte können variieren und sind bonitätsabhängig. Ihre Bonität wird bei uns automatisch anhand eines internen Modells berechnet. Zu den verwendeten Datenpunkten gehören unter anderem Ihre wirtschaftlichen Zahlen, Kontoauszüge und Informationen aus Auskunfteien.
U
Unternehmergesellschaft (UG)
Die Unternehmergesellschaft (UG) ist keine eigenständige Rechtsform, sondern eine Sonderform der GmbH. Umgangssprachlich wird sie daher auch 'Mini-GmbH' genannt. Als GmbH-Form ist auch die UG eine juristische Person (Kapitalgesellschaft) und hat damit eine eigenständige Rechtspersönlichkeit. Sie besitzt einen eigenen Namen (Firma) und wird durch ihre(n) Geschäftsführer vertreten. Als eigene Rechtspersönlichkeit ist sie getrennt von ihren Gesellschaftern zu betrachten. Auch das Vermögen der UG ist strikt vom Vermögen der Gesellschafter zu trennen.
Die UG zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass für ihre Gründung auch weniger als 25.000 Euro Stammkapital ausreichen. Der Betrag muss auf volle Euro lautet. Theoretisch ist damit die Gründung mit nur einem Euro Stammkapital möglich.
Weiteres wichtiges Merkmal der UG ist, dass sie zwar rechtlich eine GmbH ist, sich aber im Geschäftsverkehr nicht als GmbH bezeichnen darf. Sie muss stattdessen den Zusatz 'Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)' oder 'UG (haftungsbeschränkt)' tragen.
Die UG ist als Einstiegsvariante in die GmbH konzipiert. Nach den Vorstellungen des Gesetzgebers soll die UG durch erfolgreiches Wirtschaften mit der Zeit zu einer 'normalen' GmbH werden. Es besteht daher die Pflicht, Kapital 'anzusparen'. Die UG darf nicht den kompletten Jahresgewinn an ihre Gesellschafter ausschütten, sondern muss ein Viertel des Jahresüberschusses in eine Rücklage einstellen. Die Rücklage darf nur zum Verlustausgleich vorangegangener Jahre oder für Stammkapitalerhöhungen verwandt werden.
Für Verbindlichkeiten der UG steht den Gläubigern als Haftungsmasse grundsätzlich nur das Gesellschaftsvermögen zur Verfügung. Die Gläubiger haben in der Regel nicht die Möglichkeit, zu ihrer Befriedigung auf das Privatvermögen der Gesellschafter zuzugreifen. Dies gilt selbst für den Fall der Insolvenz der UG.
Jede UG muss einen oder mehrere Geschäftsführer haben. Den Geschäftsführern obliegt die Geschäftsführung der Gesellschaft nach innen und deren Vertretung nach außen. Geschäftsführer einer UG kann nur eine natürliche Person sein. Sie darf zugleich an der UG als Gesellschafter beteiligt sein (so genannter 'Gesellschafter-Geschäftsführer').
Umsatzsteuer
Die Umsatzsteuer ist eine Verkehrsteuer, die auf alle Konsumausgaben anfällt.
Bis auf wenige Ausnahmen wird auf jedes Produkt und jede Dienstleistung, die in Deutschland verkauft wird, Umsatzsteuer erhoben. Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten Steuern in Deutschland mit einem Steueraufkommen von über 30 %.
Die Mehrwertsteuer fasst Vorsteuer und Umsatzsteuer zusammen und ist der umgangssprachliche Oberbegriff für Umsatzsteuer. Im Steuerrecht wird der Terminus Mehrwertsteuer nicht mehr verwendet. Allerdings wird er oft noch auf Rechnungen und Belegen verwendet und meistens als MwSt abgekürzt.
Die Umsatzsteuer ist eine Verkehrsteuer und gleichzeitig eine Endverbrauchersteuer: Aus technischen Gründen wird die Umsatzsteuer zwar von den verkaufenden Unternehmen eingehoben und an das Finanzamt abgeführt, letztendlich trägt sie aber der Käufer bzw. der Konsument.
Umsatzsteuerpflichtig ist grundsätzlich jedes Unternehmen in Deutschland. Es führt die bei Verkäufen eingehobene Umsatzsteuer an das Finanzamt ab. Im Umkehrschluss erhält es die bei Einkäufen gezahlte (Vorsteuer) vom Finanzamt zurück und ist somit vorsteuerabzugsberechtigt. Bei der Umsatzsteuer handelt es sich für Unternehmen also um einen durchlaufenden Posten.
Ausnahme: Unternehmen, die die Kleinunternehmerregelung anwenden, sind nicht umsatzsteuerpflichtig. Sie dürfen auf ihren Rechnungen keine Umsatzsteuer ausweisen und heben daher auch keine Umsatzsteuer ein. Im Gegenzug erhalten sie ihrerseits gezahlte Vorsteuerbeträge aber auch nicht vom Finanzamt rückerstattet.
Die Umsatzsteuersätze variieren je nach Produkt oder Dienstleistung und sind im Umsatzsteuergesetz § 12 UStG festgelegt.
Danach beträgt der Regelsteuersatz 19%. Für einige Produktgruppen wie z.B. Lebensmittel, Bücher gilt ein ermäßigter Steuersatz von 7%.
Die richtige Angabe der Umsatzsteuer gehört zu einer rechtsgültigen Rechnung.
Das heißt: Falls Sie die falsche Umsatzsteuer auf Ihrer Rechnung angegeben haben, wird ihre Rechnung im Nachgang gegebenenfalls nicht anerkannt. Das gilt auch, wenn die restlichen Pflichtangaben Ihrer Rechnung richtig sind.
V
Vorkasse
Eine mögliche Zahlungsmethode im Geschäftsverkehr ist die Vorkasse. Wenn per Vorkasse bezahlt wird, wird die bestellte Ware erst verschickt, wenn der Rechnungsbetrag beim Verkäufer eingegangen ist. Als Käufer geht man hier also in Vorleistung. Für den Händler ist diese Zahlungsmethode sehr sicher, vor allem in Zeiten schlechter Zahlungsmoral. Mit ausbleibenden Zahlungen muss sich der Verkäufer hier nicht beschäftigen, da die Ware erst verschickt wird, wenn er das Geld hat. Bei Vorkasse trägt also der Käufer das Risiko.
Die Zahlung einer Rechnung per Vorkasse ist das Gegenteil zum Rechnungskauf. Bei der Vorkasse tritt der Käufer in Vorleistung, beim Kauf auf Rechnung ist es hingegen andersherum. Hier liefert der Verkäufer zunächst die Ware aus und nennt dem Käufer ein festgelegtes Zahlungsziel, in der Regel 14 Tage. Während dieser Frist hat der Kunde nach Erhalt der Ware Zeit, den Rechnungsbetrag zu begleichen. So kann er erst die Ware in Augenschein nehmen und zahlt dann.
Auch VAI Trade finanziert Geschäfte, bei denen Vorkasse vereinbart ist. Hier ist erforderlich, eine Proforma-Rechnung einzureichen.
Grundsätzlich müssen bei Proformarechnungen dieselben Angaben wie bei Handelsrechnungen gemacht werden. Die Proforma-Rechnung ist sobald als möglich durch eine Originalrechnung zu ersetzen.
Da die Finanzierung eines Vorkasse-Deals mehr Arbeitsaufwand verursacht, ist hier die Transaktionsgebühr durch einen Aufschlag von 0,25% höher.
W
Warenkreditversicherung (WKV)
Eine Warenkreditversicherung (auch: Kreditversicherung, Kreditausfallversicherung oder Forderungsausfallversicherung) schützt Unternehmen vor unbezahlten Rechnungen bzw. offenen Forderungen. Sie sichert den Cashflow eines Unternehmens und senkt Exportrisiken.
Auf der ganzen Welt funktionieren viele Geschäfte nach dem gleichen Prinzip: Ein Kunde gibt eine Bestellung auf, ein Unternehmen liefert das gewünschte Produkt, stellt eine Rechnung mit einem bestimmten Zahlungsziel, und der Kunde bezahlt seine Rechnung nach Erhalt der Ware. Das heißt: Das Unternehmen geht mit seiner Lieferung in Vorleistung und gibt seinem Kunden damit einen Kredit - nämlich in Form einer Ware, die dieser erst nach Lieferung bezahlen muss.
Der Lieferant geht also ins Risiko und macht seine Liquidität vom Zahlungsverhalten seiner Kunden abhängig. Wird eine Rechnung zu spät oder gar nicht bezahlt, kann das schwerwiegende Auswirkungen haben. Je nach Höhe der ausstehenden Forderung kann ein Unternehmen dann sogar in der eigenen Existenz bedroht sein. Und selbst wenn nicht, ist ein solcher Forderungsausfall oft nur schwer zu kompensieren. Investitionen müssen verschoben werden, die Rentabilität sinkt und die Liquidität leidet stark.
Jedes Unternehmen, das eine Ware liefert oder eine Dienstleistung auf Rechnung erbringt, sollte daher das Risiko einer unbezahlt bleibenden Forderung beachten und gegebenenfalls absichern.
Eine Warenkreditversicherung tut genau das: sie bietet Schutz vor Forderungsausfällen im In- und Ausland und sichert Lieferanten für den Fall ab, dass ein Firmenkunde Waren oder Dienstleistungen nicht bezahlt.
Working Capital
Das Working Capital, im Deutschen oft auch als Betriebskapital bezeichnet, ist eine Bilanzkennzahl, die angibt wie stark die Finanzkraft eines Unternehmens ist.
Das Working Capital ergibt sich aus der Differenz von Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Formel für die Berechnung des Working Capitals lautet daher wie folgt:
Working Capital = Umlaufvermögen - kurzfristige Verbindlichkeiten.
Das Ergebnis sollte möglichst positiv sein, was bedeutet dass ein Teil des Umlaufvermögens mit langfristig zur Verfügung stehendem Kapital finanziert wird. Ist das Ergebnis dagegen negativ, bedeutet dies, dass das Umlaufvermögen nicht ausreichend ist, um die gesamten kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken. Ein Teil des Anlagevermögens ist damit kurzfristig finanziert. Dies verstößt gegen die goldene Bilanzregel. Das Unternehmen kann somit zukünftig schnell in Liquiditätsschwierigkeiten geraten.
Vereinfacht kann gesagt werden, je höher das Working Capital ist, desto gesicherter ist die Liquidität und damit auch die Beweglichkeit des Unternehmens. Es muss jedoch beachtet werden, dass ein zu hohes Working Capital auf eine zu hohe und evtl. die Eigenkapitalrentabilität negativ beeinflussende Bindung von kurzfristigen Vermögen im Unternehmen deuten kann.
Im Rahmen des Working Capital Managements können aus dieser Kennzahl in Verbindung mit weiteren Kennzahlen und Analysen Optimierungspotentiale in der Lagerhaltung oder dem Forderungsmanagement ermittelt sowie Schwachstellen im Verbindlichkeitenmanagement festgestellt werden.
Eine Möglichkeit für die Optimierung Ihres Verbindlichkeiten-Managements kann dabei die Warenfinanzierung über VAI Trade sein.
Z
Zahlungsausfall
Ein Zahlungsausfall liegt dann vor, wenn eine Forderung aufgrund der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners nicht einzutreiben ist und ausfällt. Die Gläubiger erhalten keine Zahlung mehr auf Ihre Forderung gegen den Zahlungspflichtigen.
Dem Zahlungsausfall gehen meist Zahlungsstörungen, d.h. Probleme bei der Rückführung der Verbindlichkeiten, voraus. Wesentliche Zahlungsstörungen sind verspätete, nur teilweise geleistete oder nicht geleistete Ratenzahlungen. Zahlungsstörungen sind im Regelfall ein deutliches Zeichen von finanziellen Problemen und damit ein Indikator für eine verringerte Bonität des Schuldners.
Um Zahlungsausfällen von vornherein entgegenzuwirken, prüfen die Risikoanalysten von VAI Trade anhand der eingereichen Dokumente und öffentlich zugänglichen Informationen sorgfältig die Bonität ihrer Kunden.
Um Zahlungsausfälle zu minimieren, hat VAI Trade außerdem einen strengen Mahnprozess entwickelt, der bereits bei der ersten auftretenden Zahlungsstörung Anwendung findet. Auch mögliche Tilgungsstundung und Rückzahlungsvereinbarungen sollen dazu beitragen, einen totalen Ausfall der Forderung zu vermeiden.
Erst wenn weder Mahnung noch Restrukturierung nicht zum gewünschten Erfolg führen, ist vorgesehen, die Forderung durch ein Inkassobüro professionell beitreiben zu lassen.
Zahlungsziel
Das Zahlungsziel ist die Frist, also die Fälligkeit, die dem Käufer für das Begleichen einer Rechnung eingeräumt wird. Oft wird dabei auch von Zahlungsfrist gesprochen.
Bei vielen direkten Transaktionen, wie zum Beispiel beim Kauf des Cappuccinos vom Stand um die Ecke oder dem Besuch beim Friseur, besteht keine Zahlungsfrist, da der zu zahlende Betrag sofort zu begleichen ist.
In anderen Fällen - zum Beispiel beim Kaufen einer Software für das eigene Unternehmen - werden für Dienstleistungen oder im Handel Rechnungen oft mit einer Frist ausgestellt.
Auf einer Rechnung kann das Zahlungsziel auf verschiedene Art und Weise ausgedrückt werden. Gängige Beispiele hierfür sind:
- 'Zahlbar innerhalb von X Tagen ab Rechnungsstellung.'
- 'Bitte überweisen Sie den Rechnungsbetrag bis zum XX.XX.XXXX auf das o.g. Konto.'
Die Festlegung des Zahlungsziels steht dem Verkäufer dabei frei. Üblich sind hier Zahlungsfristen von 7, 14 oder 30 Tagen.
Hinweis: Der Käufer kommt laut Gesetz spätestens ab 30 Tagen nach Zugang der Rechnung in Verzug (BGB, § 286). Diese 30 Tage gelten dann, wenn auf der Rechnung kein Zahlungsziel vermerkt ist.
Grundsätzlich liegt die Wahl des Zahlungsziels ganz beim leistenden Unternehmer. Dieser kann eigenständig und ganz ohne Absprache mit dem Käufer eine für ihn passende Frist festlegen. In solchen Fällen spricht man von einem einseitigen Zahlungsziel.
Es kann aber auch eine gute Idee sein, das Zahlungsziel gemeinsam mit dem Kunden festzulegen. Es handelt sich dann um ein sog. vereinbartes Zahlungsziel. Man findet also eine Frist, die für beide Parteien passt und pflegt gute Geschäftsverhältnisse.
Wird das Zahlungsziel vom Käufer nicht eingehalten, fällt dieser automatisch (also ohne Mahnung) in Zahlungsverzug. Das gibt dem Verkäufer das Recht, Verzugszinsen zu berechnen.
Hinweis: Eine Insolvenz des Käufers während der Zahlungsfrist kann jedoch zu einem Forderungsausfall für den Verkäufer führen.
Versäumt ein Kunde das Fälligkeitsdatum, empfiehlt es sich, zunächst eine Zahlungserinnerung oder Mahnung zu schicken.
Wünscht der Verkäufer ein zügiges Begleichen der Rechnung durch den Käufer, kann er diesem durch ein sogenanntes Skonto einen Anreiz bieten. Dabei handelt es sich um einen Abzug, zum Beispiel 5%, vom Rechnungsbetrag. Da dies für den Käufer eine Ersparnis bedeutet, führt es oft zu einer schnellen Bezahlung der Rechnung.
Mit der Warenfinanzierung bei VAI Trade kommen Sie auf jeden Fall in den Genuß eines Skontoabzuges und können damit gleichzeitig die Kosten für die Finanzierung senken.
Zwischenhändler
Ein Zwischenhändler tritt zwischen Anbieter / Hersteller und Abnehmer auf. Er ist ein selbständiges Unternehmen mit eigenen Zielen, Strategien und Marketing-Mix. Er ist Bestandteil eines indirekten Absatzweges bzw. eines indirekten Vertriebs.
Ein Zwischenhändler kauft also Waren - entweder vom Hersteller oder auch Großhändler -, um sie dann an einen Einzelhändler oder Weiterverarbeiter weiterzuverkaufen.
Warum ist es sinnvoll, einen Zwischenhändler zu nutzen?
- Zum einen dessen Marktnähe: Der Vertriebspartner vor Ort verfügt über Kenntnisse und Erfahrungen seines lokalen Marktes. Deshalb kann er das Zielgruppenmarketing des Herstellers entsprechend anpassen.
- Zum anderen dessen Kundennähe: Er befindet sich vor Ort beim Kunden und kann sich deshalb um die einzelne Kundenakquisition kümmern.
Bei der Warenfinanzierung über die VAI Trade tritt diese in die Rolle des Zwischenhändlers. Denn die Basis für die Einkaufsfinanzierung ist kein Kredit, sondern das Handelsgeschäft.
Es funktioniert wie folgt:
- Sie bestellen, wie gewohnt, bei Ihrem Lieferanten Ware oder Material und verhandeln wie bisher die Preis- und Liefermodalitäten
- Die Rechnung wird auf VAI als Rechnungsempfänger ausgestellt.
- VAI Trade bezahlt als Zwischenhändler sofort die Rechnung Ihres Lieferanten.
- Sie erhalten Ihre Ware.
- Sie begleichen den Rechnungsbetrag innerhalb des verlängerten Zahlungsziels (30-120 Tage) bequem in monatlichen Raten an VAI Trade.
VAI Trade wird mit Lieferung der Ware Eigentümer bis alle Raten vollständig gezahlt wurden. Mit Zahlung der letzten Rate wandert das Eigentum automatisch auf den Kunden über. Sie als Kunde sind jederzeit dazu berechtigt, die Ware im üblichen Geschäftsbetrieb zu verkaufen.
Im Falle eines Zahlungsausfalls hat VAI Trade das Eigentumsrecht auf die bestellte Ware oder den durch den Verkauf der Ware entstandenen Kaufpreisanspruch gegenüber Ihren Kunden.
Navigation
A
Annuitätendarlehen
Ein Annuitätendarlehen zeichnet sich durch i. d. R. monatliche Rückzahlungen mit festen, in der Höhe gleichbleibenden Raten aus, bei dem sich jeden Monat die Tilgungs- und Zinsanteile neu verteilen; der Tilgungsanteil wird im Laufe der Zeit höher, der Zinsanteil geringer.
Anzahlung vs. Abschlagszahlung
Von Anzahlungen wird im Geschäftsleben immer dann gesprochen, wenn ein Käufer eine Teilzahlung für Waren oder Leistungen durchführt, noch bevor eine Leistung seitens des Auftragnehmers erfolgt ist. Der Kunde leistet somit eine Art 'Vorschuss'. Diese Teilzahlung dient als Sicherheit, dass der Käufer die Leistung garantiert erhält. Für Unternehmen bieten Anzahlungen wiederum mehr Planungssicherheit, weil der Kunde bereits Geld vorstreckt. Die Anzahlung wird in der Abschlussrechnung ausgewiesen und von der Gesamtsumme abgezogen.
Für beide Seiten ergibt eine Teilzahlung immer dann Sinn, wenn:
- Produkte oder Dienstleistungen sehr teuer sind (z.B. bei einem Großauftrag, der mehr als die Hälfte des monatlichen Umsatzes ausmacht).
- Produkte oder Dienstleistungen mit hohem individuellen Planungsaufwand verbunden sind und die Zeitspanne von der Beauftragung bis zum Auftragsabschluss länger ist (z.B. bei einem Projekt, das über mehrere Monate geplant, bearbeitet und schließlich beendet wird).
Abzugrenzen von der Anzahlung ist die Abschlagszahlung.
Als Abschlagszahlungen werden in der Wirtschaft Teilzahlungen bezeichnet, die für eine Leistung an Handwerker, Dienstleister oder Händler geleistet werden. Die Anzahlung erfolgt also vor Erbringung einer Leistung, eine Abschlagszahlung hingegen erfolgt erst, wenn bereits ein Teil der vertraglichen Leistung erbracht wurde.
Die Abschlagszahlung bietet sowohl Auftraggebern als auch Auftragnehmern Vorteile:
Vorteile für Auftraggeber:
- Sie müssen nicht den Gesamtbetrag einer Leistung bezahlen. So sinkt z.B. die monatliche finanzielle Belastung. Durch den Erhalt einer Komplettrechnung mit Abschlägen erhalten Auftraggeber einen Überblick über alle bezahlten, erhaltenen und noch offenen Leistungen.
Vorteile für Auftragnehmer:
- Durch Abschlagszahlungen erhöht sich die Liquidität der Auftragnehmer. Sie können das Geld in neues Material oder Personal investieren. Ohne Abschlagszahlung müssten sie sonst in Vorleistung gehen. Gerade Startups oder Selbstständige können bei längeren Aufträgen ohne Abschlagszahlungen in eine finanzielle Schieflage geraten.
Sollte einmal eine Rechnung, die Sie über VAI Trade finanzieren möchten höher sein, als die Ihrem Unternehmen zur Verfügung stehende Einkaufslinie, können Sie gerne eine Anzahlung leisten und die Restsumme der Rechnung finanzieren.
In diesem Fall prüfen wir natürlich auch gern, ob eventuell eine Erhöhung Ihrer Einkaufslinie möglich ist.
Da andererseits für Abschlagszahlungen eine ganz normale Rechnungserstellung erfolgt, können Sie auch diese über VAI Trade finanzieren.
B
Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
Die Abkürzung BWA steht für die Betriebswirtschaftliche Auswertung. Die Betriebswirtschaftliche Auswertung ist insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen eines der wichtigsten Controlling -Tools. Sie basiert auf den Daten der Buchhaltung des abgelaufenen Monats oder Quartals. Die BWA gibt insbesondere einen Überblick über die Kosten - und Erlössituation im Unternehmen, mithilfe dessen sich eine Aussage über die Ertragslage sowie über bestimmte betriebswirtschaftliche Kennzahlen innerhalb des laufenden Geschäftsjahres treffen lässt.
Die BWA ist mit der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahresabschlusses vergleichbar. Dennoch kann deren Aussagekraft eingeschränkt sein, wenn Geschäftsvorfälle wie z.B. Abschreibungen, Bestandsveränderungen zum Stichtag noch nicht vollständig gebucht sind.
Um Einblick in die aktuelle Entwicklung des Unternehmens zu erhalten, fordert VAI Trade für die Bonitätsprüfung die aktuellste, dem Unternehmen vorliegende BWA an. Falls noch kein Jahresabschluss des vorangegangenen Geschäftsjahres vorliegt, wird ebenfalls die betriebswirtschaftliche Auswertung zum Jahresende des Vorjahres benötigt.
Bilanz
Die Bilanz ist Bestandteil des Jahresabschlusses eines Unternehmens. Die Bilanz wird in zwei Bereiche aufgeteilt: Aktiva und Passiva. Das Anlage- und Umlaufvermögen auf der Aktivseite zeigt die Verwendung des eingesetzten Kapitals. Das Eigenkapital und die Verbindlichkeiten auf der Passivseite weisen die Ansprüche der Gläubiger (Fremdkapital) und der Unternehmer (Eigenkapital) auf. Im Zusammenhang mit der Bilanz spricht man auch von Mittelverwendung und -herkunft. Nach der Bilanzgleichung müssen die Summe der Aktiva und die Summe der Passiva immer gleich sein.2
Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass alle bilanzierungspflichtigen Unternehmen eine Handelsbilanz und eine Steuerbilanz erstellen müssen. Diese beiden Bilanzen können sich hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung der einzelnen Positionen unterscheiden. Die Handelsbilanz wird nach dem Handelsrecht (HGB) erstellt und die Steuerbilanz dient der Erfolgsermittlung für die Ertragsbesteuerung im Rahmen der Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer.3
Bilanzstruktur:
Aktiva | Passiva |
---|---|
Anlagevermögen:
Umlaufvermögen:
| Eigenkapital Fremdkapital:
|
Mittelverwendung | Mittelherkunft |
Für die Entscheidung über Höhe und Risikoklasse der Antragsteller prüfen die Kreditspezialisten von VAI Trade die einzelnen Bilanzpositionen sehr genau. Mittels eines speziellen Scoring-Systems werden die für die Bonitätsanalyse wichtigen Kennzahlen ermittelt. Hierzu zählen u.a. die Eigenkapitalquote, Kreditoren- und Debitorenlaufzeit sowie der Verschuldungsgrad.
Blockchain
Die Blockchain ist ein System zur Speicherung und Aufzeichnung von Informationen, welche es nahezu unmöglich machen soll, gespeicherte Inhalte zu ändern oder das System zu betrügen.
In den Grundzügen ist die Blockchain ein digitales Transaktions-Buch, welches in kopierter Form im gesamten Netzwerk verteilt wird. Ein 'Block' ist dabei eine Gruppe von Transaktionen, welche gesammelt zum Hauptbuch jedes Netzwerkteilnehmers hinzugefügt wird.
Jeder Block besitzt dabei einen sog. 'Hash', ein aus Zahlen und Buchstaben bestehender Schlüssel, welcher auf Basis des vorigen Blocks und den enthaltenen Transaktionen gebildet wird. Somit baut jeder neue Block auf die vorigen Blöcke auf. Vergangene Transaktionen können so nicht mehr geändert werden, da diese durch den nächsten Block als bestätigt angesehen werden. Wenn Hacker ein Blockchain-System beschädigen wollten, müssten sie jeden Block in der Kette ändern, und zwar in allen verteilten Versionen der Kette.
Da jeder Akteur innerhalb des Netzwerkes die Hashes der Blöcke selbst nachrechnet, ist es ab einer bestimmten Netzwerk-Diversifikation ausgeschlossen, dass Betrüger falsche Informationen einspeisen und das System aushebeln.
Bonität
Bonität oder Kreditwürdigkeit ist zum einen die Fähigkeit des Kreditnehmers, die aufgenommenen Schulden zurückzuzahlen (wirtschaftliche Rückzahlungsfähigkeit) und zum anderen die Bereitschaft, diese zurückzuzahlen (Zahlungswilligkeit).
Bei der Risikoprüfung durch die VAI Trade steht die wirtschaftliche Rückzahlungsfähigkeit im Vordergrund, d. h. die wirtschaftlichen Fähigkeiten des Kreditnehmers aufgrund seiner vergangenen und prognostizierbaren wirtschaftlichen Verhältnisse, die Raten der Einkaufsfinanzierung pünktlich zurückzuzahlen (Kapitaldienstfähigkeit).
Die Bonitätsbeurteilung durch die Kreditspezialisten der VAI Trade erfolgt anhand der Auswertung sowohl wirtschaftlicher Unterlagen des Antragstellers als auch öffentlich zugänglicher Informationen.
Zu den für die Bonitätseinschätzung erforderlichen Unterlagen gehören Jahresabschlüsse, betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA) einschließlich Summen- und Saldenliste der Sachkonten (SuSa) sowie die Kontoauszüge des Geschäftskontos der letzten 3 Monate. Zusätzlich werden Daten über das Unternehmen anhand von Wirtschaftsauskünften der Creditreform, der Schufa sowie auch aus dem Internet gewonnen.
Bürgschaft
Eine Bürgschaft ist ein Vertrag, indem sich der Bürge verpflichtet gegenüber dem Gläubiger eines Dritten (Hauptschuldner) für die Erfüllung der Schuld bzw. Verbindlichkeit dieses Dritten einzustehen. Für den Gläubiger ist dies eine Absicherung für den Fall, dass es beim Schuldner zur Zahlungsunfähigkeit kommt.
In ausgewählten Fällen sowie bei Einkaufslinien höher 100.000 EUR verlangt die VAI Trade in der Regel zur Absicherung ihrer Forderungen gegenüber des zur Rückzahlung verpflichtenden Unternehmens eine selbstschuldnerische Bürgschaft des bzw. der Hauptgesellschafter.
'Selbstschuldnerisch' bedeutet, dass der Gläubiger den selbstschuldnerischen Bürgen nach seiner Wahl direkt anstelle des eigentlichen Schuldners haftbar machen kann. Der Bürge hat auf seine Einrede der Vorausklage verzichtet. Bei der normalen Bürgschaft kann der Bürge verlangen, dass der Gläubiger zuerst den Schuldner in Anspruch nimmt. Erst wenn der Schuldner nicht zahlen kann, kann der Gläubiger auf den Bürgen zugreifen.
Bei der selbstschuldnerischen Höchstbetragsbürgschaft kann der Gläubiger den Bürgen auch dann sofort zur Zahlung auffordern, wenn eine Zahlungsaufforderung gegenüber dem Schuldner erfolgversprechend wäre.
Bei der Bürgschaft, welche der Bürge gegenüber der VAI Trade übernimmt werden alle bestehenden, künftigen und bedingten Ansprüche aus sämtlichen Einkaufs- bzw. Lieferverträgen welche auf Basis des Rahmenvertrages 'Finetrading' über die VAI Trade finanziert werden, abgesichert.
B2B
B2B ist die Abkürzung für Business-to-Business. Damit sind die Geschäftsbeziehungen zwischen mindestens zwei Unternehmen gemeint. Im Gegensatz dazu steht B2C für Business-to-Consumer und bezeichnet somit die Beziehung zwischen einem Unternehmen und einer Privatperson.
Die VAI Trade stellt Einkaufslinien für Unternehmen zur Verfügung. Es handelt sich somit um ein reines B2B-Geschäft. Privatpersonen können keine Einkaufsfinanzierung beantragen.
C
Cashflow
Das Wort Cashflow kommt aus dem Englischen und bedeutet Geldfluss oder Kapitalfluss. Der Cashflow ist eine Bilanzkennzahl für Unternehmen, die angibt, wie viel Kapital in einer bestimmten Periode zu- bzw. abgeflossen ist. Das bedeutet, dass mit dem Cashflow Einzahlungen und Auszahlungen einer bestimmten Zeit (meist eines Jahres) gegenübergestellt werden und so die liquiden Mittel eines Unternehmens berechnet werden können. Der Cashflow ist also eine Liquiditätskennzahl.
Er gibt Auskunft darüber, wie viel Geld dem Unternehmen für Investitionstätigkeiten, Schuldentilgung und Gewinnausschüttung zur Verfügung steht, wie gesund ein Unternehmen im Hinblick auf seine finanzielle Lage ist.
Der Cashflow spielt auch für die Risikobeurteilung durch die VAI Trade eine große Rolle, u.a. wird anhand des Cashflows beurteilt, inwiefern und in welcher Höhe der Antragsteller in der Lage ist, die Raten der Einkaufsfinanzierung zurückzuzahlen.
Andererseits kann eine Finanzierung von Lieferantenverbindlichkeiten über die VAI Trade einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der eigenen Liquidität leisten. Dabei bezahlt VAI Trade im Namen des Händlers die Rechnungen von Zulieferern. Zusätzlich gewährt der Finanzdienstleister dem Unternehmer die Möglichkeit seine Schuld ihm gegenüber zu einem späteren Zeitpunkt zu bezahlen. So können Rechnungen 30 bis 180 Tage nach der eigentlichen Frist beglichen werden und das Unternehmen profitiert von einer erhöhten Liquidität.
Creditreform
Die Creditreform ist Deutschlands führender Anbieter von Wirtschaftsinformationen, Marketingdaten und Lösungen zum Forderungsmanagement. Die Creditreform ist also u. a. eine Auskunftei, die Daten über Unternehmen speichert und verarbeitet und unter bestimmten Voraussetzungen an Vertragspartner weitergibt.
Die VAI Trade nutzt u. a. die von der Creditreform bereitgestellten Informationen zur Prüfung der Bonität des Antrag stellenden Unternehmens.
Für den Abruf der Auskunft bei der Creditreform muss ein berechtigtes Interesse vorliegen. Dieses liegt vor, sobald Sie sich auf der Webseite der VAI Trade registriert und eine Einkaufsfinanzierung angefragt haben.
Ein schlechter Bonitätsscore bei der Creditrefom kann, muss aber nicht automatisch zur Ablehnung der Finanzierungsanfrage führen. Im Prozess der Kreditprüfung bei VAI Trade sind Informationen der Creditreform nur ein Element neben den von ihnen eingereichten Dokumenten - außer es liegen offene Negativmerkmale wie z. B. eine Insolvenz vor.
CSV-Datei
Das Dateiformat CSV steht für comma-separated-values (durch Komma getrennte Werte). Die Endung des Dateinamens lautet .csv.
CSV Dateien speichern den Inhalt, normalerweise Tabellen und Listen in Form von Texten, welche durch Kommata und Zeilenumbrüche in Reihen und Spalten getrennt werden. Das Trennzeichen 'Komma' kann in manchen Fällen auch durch andere Zeichen ersetzt werden. Häufig wird durch die Nutzung des Kommas als Dezimaltrennzeichen in Deutschland ein Semikolon genutzt.
Dies nutzt die VAI Trade bei der Analyse der Kontoauszüge, welche in einem CSV-Format vom Antragsteller zur Verfügung gestellt werden. Die Analyse der Kontobewegungen wird dadurch schneller und zuverlässiger als bei der manuellen Durchsicht der einzelnen Kontoauszüge. Die Analysten der VAI Trade können somit schneller und auch in der Höhe präziser über eine beantragte Einkaufsfinanzierung entscheiden.
Trotzdem bleibt die beste Alternative, das Geschäftskonto bei Anmeldung auf dem VAI Portal direkt zu verbinden.
D
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
Die Datenschutzgrundverordnung der EU (DSGVO) ist eine Reihe von Gesetzen, die vom 25. Mai 2018 an angewendet werden müssen. Sie befassen sich damit, wie Unternehmen die privaten Daten von Einzelpersonen erfassen und handhaben.
Die neue Verordnung soll einen besseren Schutz der Persönlichkeitsrechte des Einzelnen garantieren. Alle Informationen dürfen nur noch mit Zustimmung der betreffenden Person gesammelt werden, wobei diese jederzeit widerrufen werden kann.
Die DSGVO wurde eingeführt, um zu vereinheitlichen, wie Unternehmen, die Online-Dienste anbieten, die Daten eines Besuchers auf ihrer Website oder die Daten ihrer registrierten Nutzer verarbeiten.
Die Methoden der Erhebung von personenbezogenen Daten im Internet und die Gründe dafür haben sich erheblich verändert. Daraus ergab sich die Notwendigkeit einer aktualisierten Regelung der Datenverarbeitung durch Unternehmen.
Zwar gab es auch bislang in den einzelnen EU-Ländern Datenschutzgesetze, diese unterschieden sich jedoch erheblich in ihrer Abdeckung von Sachverhalten, der Strenge der Durchsetzung und Höhe der Sanktionen. Mit der DSGVO werden die Regelungen zum Datenschutz EU-weit standardisiert. Sie regelt die Erhebung und Verarbeitung aller personenbezogenen Daten von allen in der EU tätigen Unternehmen.
Bei VAI Trade hat die Sicherheit von Benutzer- und Besucherdaten oberste Priorität. Wir haben daher eine Reihe von Schritten unternommen, um sicherzustellen, dass alle Arten unserer Datenverarbeitung der DSGVO entsprechen.
Datev
Die DATEV ist ein Software-Dienstleister mit dem Fokus auf Steuerberatung und Finanzbuchhaltung. Die Bezeichnung DATEV steht für 'Datenverarbeitungs- organisation der Steuerbevollmächtigten für die Angehörigen des steuerberatenden Berufes'. Mit der DATEV arbeiten Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwälte, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen, sowie Kommunen, Vereine und Institutionen.
Rund 2,5 Millionen deutsche Unternehmen, oder ihre Steuerberater, machen ihre Finanzbuchführung mit der Software von DATEV.
Für die Bonitätsprüfung bei VAI laden Sie uns Ihre z.B. mit DATEV erstellten betriebswirtschaftlichen Auswertungen einschließlich Summen- und Saldenliste im Finanzierungsantrag hoch. Falls Sie bzw. Ihr Steuerberater die DATEV-Software nutzen ermöglicht das uns eine schnelle und zuverlässige Beurteilung Ihrer finanziellen Verhältnisse.
Debitor
Debitoren sind im deutschen Rechnungswesen Forderungen, beispielsweise gegenüber Kunden, die aus Lieferungen und Leistungen Ihrer Firma resultieren. In der Summe zeigen die Debitoren Ihnen auf, wie viel Geld Ihre Kunden Ihnen noch schulden. Den Debitoren (Guthaben) gegenüber stehen die Kreditoren (Lieferanten).
In der Buchhaltung gehört das Konto «Forderungen aus Lieferungen und Leistungen» (Debitoren) zu den Aktiva, genauer zum Umlaufvermögen.
Im Unterschied zu Debitoren weist das Konto Kreditoren die Schulden gegenüber jemandem aus; ausgelöst beispielsweise durch einen Einkauf auf Rechnung. In den meisten Fällen sind dies Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten. Das Konto Kreditoren gehört zu den Passiva, genauer zum kurzfristigen Fremdkapital.
Sowohl durch Überschreiten der Zahlungsziele entstandene hohe Forderungen, als auch hohe Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen können die Liquidität Ihres Unternehmens belasten.
Möglichkeiten, die Liquidität zu schonen ergeben sich daher zum einen im Verkauf Ihrer Forderungen (Factoring) bzw. in der Finanzierung Ihrer Verbindlichkeiten über die VAI Trade - Warenfinanzierung (auch Finetrading genannt).
E
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die in der Jahresabschlussanalyse Auskunft über die Vermögenslage eines Unternehmens gibt. Sie steht im Gegensatz zur Fremdkapitalquote. Beide Kennzahlen beschreiben die Kapitalstruktur des Unternehmens und sind ein Indikator für dessen unternehmerische Lage. Eine Regel in der Betriebswirtschaftslehre besagt: Je höher die Eigenkapitalquote, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen Krisen und negativen Konjunkturentwicklungen gewachsen ist.
Bei einer Kapitalgesellschaft (nach § 266 Abs. 3 A. HGB) umfasst das Eigenkapital das gezeichnete Kapital, Kapital- und Gewinnrücklagen, Gewinn- und Verlustvortrag sowie den Jahresüberschuss und -fehlbetrag. Das Gesamtkapital entspricht der Bilanzsumme. Das Eigenkapital einer Kapitalgesellschaft bildet die Haftungsmasse der Gesellschafter gegenüber den Gläubigern. Dabei ist zu beachten, dass je höher der Eigenkapitalanteil ist, desto niedriger kann das Gläubigerrisiko eingestuft werden. Darunter ist zu verstehen, dass die Forderungen der Gesellschafter bei einer Insolvenz bzw. Auflösung des Unternehmens hinter den Forderungen der Fremdkapitalgeber (Banken, Lieferanten) stehen.
Berechnung der Eigenkapital-Quote:
Bei der Berechnung der EK-Quote wird das Eigenkapital ins Verhältnis zum Gesamtkapital gestellt und in Prozent ausgedrückt.
Die Berechnung der bilanziellen Eigenkapitalquote basiert auf einer einfachen Gleichung:
Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital x 100
Beispiel:
Das Unternehmen A weist zum 31.12.2021 folgende Bilanz auf:
Aus der Bilanz geht hervor: Das Eigenkapital beträgt 250.000 €, das Gesamtkapital bzw. die Bilanzsumme beträgt 1 Million €.
Die Eigenkapitalquote berechnet sich somit wie folgt:
250.000 / 1.000.000 X 100 = 25 %
Die EK-Quote ist einer der relevantesten Indikatoren bei der Analyse der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens.
Bei der Risikoanalyse durch die VAI Trade ist die Eigenkapitalquote ein Faktor von vielen, welcher in die Bonitätsprüfung einfließt und die Risikoklasse mit bestimmt.
Einkaufsfinanzierung/-linie
Die Einkaufsfinanzierung, auch als 'Finetrading' bekannt, bezeichnet Finanzierungslösungen für Unternehmen, die Einkäufe vorfinanzieren.
Ähnlich wie beim klassischen Kontokorrentkredit stellt der Einkaufsfinanzierer Ihnen eine Finanzierungslinie zur Verfügung. Basis für die Einkaufsfinanzierung ist jedoch kein Kredit, sondern ein Handelsgeschäft. Unternehmen können damit kurzfristig Ihre Liquidität erhöhen.
Es funktioniert wie folgt:
- Sie bestellen, wie gewohnt, bei Ihrem Lieferanten Ware oder Material und verhandeln wie bisher die Preis- und Liefermodalitäten.
- Die Rechnung wird auf VAI Trade als Rechnungsempfänger ausgestellt.
- VAI Trade bezahlt als Zwischenhändler sofort die Rechnung Ihres Lieferanten.
- Sie erhalten Ihre Ware.
- Sie begleichen den Rechnungsbetrag innerhalb des verlängerten Zahlungsziels (30-120 Tage) in bequemen monatlichen Raten an VAI Trade.
VAI Trade wird mit Lieferung der Ware Eigentümer bis alle Raten vollständig gezahlt wurden. Mit Zahlung der letzten Rate wandert das Eigentum automatisch auf den Kunden über. Sie als Kunde sind jederzeit dazu berechtigt, die Ware im üblichen Geschäftsbetrieb zu verkaufen.
Im Falle eines Zahlungsausfalls hat VAI Trade das Eigentumsrecht auf die bestellte Ware oder den durch den Verkauf der Ware entstandenen Kaufpreisanspruch gegenüber Ihren Kunden.
Eine Einkaufsfinanzierung berücksichtigt sowohl das Interesse von Unternehmen als auch das Ihrer Lieferanten.
Ihre Vorteile
- Sie verlängern Ihr Zahlungsziel auf bis zu 120 Tage.
- Sie erhalten bis zu 100.000 EUR zusätzliche Liquidität ohne Sicherheiten innerhalb von 24 Stunden.
- Sie stärken Ihre Verhandlungsposition gegenüber Ihren Lieferanten.
- Sie belasten nicht Ihre Bonität bei Ihrer Hausbank, da Einkaufsfinanzierungen technisch ein Handelsgeschäft und kein Kreditgeschäft sind.
- Sie verbessern Ihre Kennzahlen und ersetzen Bankverbindlichkeiten durch Lieferantenverbindlichkeiten.
Vorteile Ihres Lieferanten
- Ihr Lieferant erhält sofort sein Geld.
- Ihr Lieferant spart Verwaltungsaufwand für Mahn- und Inkassowesen sowie Überwachungen Ihrer Kreditwürdigkeit.
- Ihr Lieferant eliminiert sein Risiko eines Forderungsausfalls.
- Ihr Lieferant verbessert das eigene Firmenrating durch optimierte Kennzahlen im Cashflow.
Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)
Die Einnahmen Überschuss Rechnung (EÜR) ist eine vereinfachte Methode zur Gewinnermittlung. Dabei werden Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt.
Prinzipiell müssen Unternehmer ihren Gewinn über die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ermitteln. Bestimmte Unternehmer sind von dieser Pflicht zur doppelten Buchführung befreit. Sie erstellen stattdessen eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) nach § 4 Abs. 3 EStG.
Folgende Unternehmer dürfen eine EÜR erstellen:
- Freiberufler
- Gewerbetreibende ohne Kaufmannseigenschaften mit einem Umsatz von weniger als 600.000 € jährlich und einem Gewinn von weniger als 60.000 € jährlich
Im Rahmen der Einnahmen-Überschuss-Rechnung wird dargestellt, wie und woraus sich der Gewinn eines Unternehmens zusammensetzt. Dazu werden die Gesamtausgaben von den Gesamteinnahmen abgezogen. Übrig bleibt der Gewinn bzw. der Verlust.
So setzen sich Gesamteinnahmen und -ausgaben zusammen:
Gesamteinnahmen = Geschäftseinnahmen + eingenommene Umsatzsteuer
Gesamtausgaben = Betriebsausgaben + gezahlte Vorsteuer
Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung unterliegt einer dreiteiligen Gliederung:
1.) Gewinnermittlung
Die Gewinnermittlung ist der umfassendste Teil der EÜR. Damit wird genau erläutert und angeführt, wie und woraus sich der Gewinn eines Unternehmens zusammensetzt.
2.) Ergänzende Angaben
Ergänzende Angaben in der EÜR behandeln stille Rücklagen und Reserven. Sie entstehen durch eine Unterbewertung des Vermögens / Überbewertung der Schulden.
3.) Zusätzliche Angaben bei Einzelunternehmen
Zu den zusätzlichen Angaben der Einnahme Überschuss Rechnung zählen getätigte Privatentnahmen und Privateinlagen.
Die Einnahmen-Überschussrechnung ist für die Bonitätsprüfung der VAI Trade bei Freiberuflern und kleinen Gewerbetreibenden unabdingbar.
Einzelkaufmann/Einzelunternehmer
Das Einzelunternehmen ist die selbständige unternehmerische Betätigung einer Person und die in Deutschland am häufigsten gewählte Rechtsform.
Der Einzelunternehmer haftet allein und ist im Gegensatz zu anderen Rechtsformen (z.B. UG, GmbH) nicht haftungsbeschränkt. Der Geschäftsinhaber haftet somit über das Unternehmensvermögen hinaus auch mit seinem Privatvermögen.
Die Rechtsform des Einzelunternehmens ist sowohl für den Gewerbetreibenden als auch den Freiberufler geeignet. Für eine Existenzgründung als Einzelperson eignet sich das Einzelunternehmen, wenn anfangs nur geringe Umsätze und Gewinne sowie ein überschaubares Geschäftsrisiko erwartet werden.
Wer freiberuflich tätig werden will, zeigt das beim Finanzamt an und erhält eine Steuernummer. Als Gewerbetreibender reicht die Anmeldung beim lokalen Gewerbeamt. Ist das Geschäft größer, kann man sich beim Handelsregister als eingetragener Kaufmann (e.K.) registrieren lassen.
F
Factoring
Beim Factoring verkauft ein Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Factoring-Dienstleister, auch Factor genannt. Der Factor überweist dem Unternehmen das Geld binnen 24 Stunden. Durch die sofortige Begleichung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die dadurch vorhandene Liquidität kann das Unternehmen auch seine Verbindlichkeiten schneller begleichen. Dies wiederum führt zu einer Bilanzverkürzung (geringere Bilanzsumme) und Verbesserung der Eigenkapitalquote. Der Gläubiger muss den ausstehenden Betrag dann direkt beim Factor bezahlen. Der trägt das volle Ausfallrisiko, so dass der Factoringnehmer vor etwaigen Zahlungsausfällen seines Kunden zu 100% geschützt ist.
Abgrenzung von Factoring zum Finetrading
Auf den ersten Blick scheint es zwischen Factoring und Finetrading kaum Unterschiede zu geben. Beide Finanzierungsinstrumente dienen den Unternehmen dazu, ihre Liquidität und den Cashflow zu erhöhen und die Bilanz zu verkürzen.
Im Gegensatz zum Finetrading bzw. zur Einkaufsfinanzierung, mit Hilfe derer die Bezahlung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen übernommen wird, verkauft der Factoringnehmer seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Somit setzt Finetrading im Wirtschaftszyklus früher an als Factoring. Der Finetrading-Vertrag kommt noch vor der Rechnungsstellung zustande, während der Factor erst nach Beendigung des eigentlichen Handelsgeschäfts seine finanziellen Mittel zur Verfügung stellt. Während das Unternehmen beim Factoring seinen Kunden lange Zahlungsziele einräumen kann und sich so als attraktiver Dienstleister positioniert, profitiert es beim Finetrading selbst von langen Zahlungszielen.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass beim Finetrading nicht wie beim Factoring direkt ein ganzes Paket an Forderungen verschiedener Debitoren veräußert wird. Finetrading finanziert immer einen individuellen Geschäftsvorgang.
Factoring kann für viele verschiedene Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen von Interesse sein. Im Gegensatz dazu zielt Finetrading nur auf solche Betriebe ab, die ihre Rohstoffe und Waren vorab einkaufen müssen, um ihre Leistungen erbringen zu können. Finanziert werden ausschließlich Vermögensbestandteile, die dem Umlaufvermögen angehören und damit nur kurze Zeit im Unternehmen verbleiben.
Ähnlich wie das Factoring kann auch Finetrading mit einer ausgesprochen kurzen Vorlaufzeit punkten. So überweist der Factor seinem Kunden die ausstehende Summe innerhalb von zwei Tagen, so dass dieser sich seinen Liquiditätszufluss sofort zunutze machen kann. Auch beim Finetrading erfolgt die Zahlung des Finetraders an den Lieferanten innerhalb kürzester Zeit. Das verschafft dem Abnehmer nicht selten enorme Skonto-Vorteile, die sich bestenfalls sogar mit den anfallenden Kosten für das Finetrading decken.
Wie der Factor erhebt auch der Finetrader für die erbrachte Dienstleistung eine Gebühr, die sich meist auf einen geringen Prozentsatz vom Rechnungsbetrag beläuft. Auch beim Factoring können die Unternehmen von Skonti profitieren, indem sie die gewonnene Liquidität zur sofortigen Begleichung von Lieferantenrechnungen nutzen.
Fintech
Als Kombination aus den Worten 'Financial Services' und 'Technology' versteht man unter Fintechs gemeinhin junge Unternehmen, die mit Hilfe technologiebasierter Systeme spezialisierte und besonders kundenorientierte Finanzdienstleistungen anbieten.
Die VAI Trade gehört als Anbieter von Warenfinanzierungen zur Fintech-Branche. Dabei nutzt das Unternehmen eine moderne Internetplattform, alle innerbetrieblichen Prozesse sind digitalisiert.
Finetrading
Finetrading ist eine bankenunabhängige Finanzdienstleistung, die der Finanzierung von betrieblichem Umlaufvermögen dient. Dabei agiert der Finetrader als Zwischenhändler bzw. Intermediär zwischen Lieferant und Käufer und finanziert die verhandelte Bestellung vor.
Das Wort 'Finetrading' setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen 'Finance' und 'Trading' und wird im Deutschen auch mit 'Einkaufsfinanzierung' übersetzt.
Auf Finetrading trifft also die gleiche Erklärung wie auf Einkaufsfinanzierung zu. Die ausführliche Erläuterung hierzu finden Sie ebenfalls in unserem Lexikon.
Die VAI Trade ist ein sogenannter 'Finetrader'.
FinTechSystems (FTS)
Die FinTecSystems GmbH ist der führende Anbieter für Open Banking und Kontodatenanalyse.
Die VAI Trade nutzt die durch FinTecSystems bereitgestellten Kontodaten, vorausgesetzt unsere Kunden verbinden ihr Geschäftskonto bei der Anmeldung entsprechend, um sofort eine Bonitätsprüfung vornehmen und schnell - innerhalb 48 Stunden - die Entscheidung über die Einkaufslinie treffen zu können.
Dabei kommt es darauf an, einen universellen und sicheren Zugriff auf aktuelle, zuverlässige und analysierbare Daten zu haben. Die Open Banking Plattform von FinTecSystems ermöglicht genau das.
Der Zugriff auf Ihre Kontodaten ist rein informell, es können natürlich keine Transaktionen auf Ihrem Konto von Dritten vorgenommen werden.
Die Nutzung von FTS bringt nicht nur Vorteile für die Bonitätsanalyse bei VAI, sondern auch Vorteile für unsere Kunden:
- Die Verbindung des Geschäftskontos geht schnell und unproblematisch. Dagegen erfordert das Übermitteln bzw. Einscannen von Kontoauszügen erheblich mehr Zeit.
- Durch die digitale Analyse Ihrer Kontodaten kann zum einen eine schnellere und zum anderen eine präzisere Entscheidung über Höhe und Risikoklasse der Einkaufsfinanzierung getroffen werden.
Firma
Die Firma ist der Name, unter dem Kaufleute und Handelsgesellschaften im Geschäftsverkehr auftreten und unter dem sie klagen oder verklagt werden können (§ 17 des Handelsgesetzbuchs). Eine Firma dürfen nur Kaufleute und Gesellschaften führen, die im Handelsregister eingetragen sind.
Oft wird der Begriff umgangssprachlich wesentlich weitergehend als Synonym für das Unternehmen verwendet.
Unternehmen, die nicht ins Handelsregister eingetragen sind führen eine Unternehmensbezeichnung, jedoch keine Firma.
Beispiele für Firmen sind:
Personenfirma: Name des Geschäftsinhabers ist gleichzeitig der Firmenname, Beispiel: Anton Müller e.K.
Sachfirma: Der Firmenname ist eine Beschreibung des Geschäftszwecks, Beispiel: Kosmetikhandel GmbH.
Fantasiefirma: Der Firmenname ist erfunden, Beispiel: Schlaraffenland GmbH & Co KG.
Mit Anmeldung auf der Plattform bei VAI Trade ist es wichtig, den richtigen, im Handelsregister hinterlegten Firmennamen anzugeben. Nicht eingetragene Unternehmen sollten in der Unternehmensbezeichnung den Namen des Inhabers führen.
Freiberufler
Der Begriff Freiberufler bezeichnet eine Person, die eine Tätigkeit ausübt, die nicht der Gewerbeordnung unterliegt und einen wissenschaftlichen, künstlerischen, schriftstellerischen, unterrichtenden oder erzieherischen Hintergrund hat.
Die Abgrenzung des Freiberuflers zu einem klassischen Gewerbe ist nicht immer klar und eindeutig. Zuständig für die Anerkennung ob eine freiberufliche Tätigkeit ausgeübt wird, ist das Finanzamt.
Gemäß § 18 Einkommensteuergesetz und § 1 des Gesetzes über Partnerschaftsgesellschaften zählen folgende Tätigkeiten zu den freien Berufen:
- Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Heilpraktiker, Krankengymnasten, Hebammen, Heilmasseure, Diplom-Psychologen
- Mitglieder der Rechtsanwaltskammern, Patentanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratenden Volks- und Betriebswirte, vereidigte Buchprüfer (vereidigte Buchrevisoren), Steuerbevollmächtigte
- Ingenieure, Architekten,
- Handelschemiker, Lotsen, hauptberufliche Sachverständige,
- Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer und ähnliche Berufe sowie Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Lehrer und Erzieher
Die im Einkommensteuergesetz genannten Freien Berufe wie Anwalt, Buchprüfer oder Ingenieur werden als Katalogberufe bezeichnet.
Daneben haben sich auch einige den Katalogberufen ähnliche Freie Berufe etabliert, wie Aushilfsmusiker, Bergführer, Bildhauer, Designer, Diätassistent, Dirigent, EDV-Berater, Erfinder, Erzieher, Fotografen, Kameramann, Künstler, Dozent, Logopäde, Magier, Marketingberater, Marktforscher, Musiker, Raumgestalter, Schauspieler, Schriftsteller, Tanzlehrer, Tanz- und Unterhaltungsmusiker, Unternehmensberater, Visagist, Werbetexter und viele weitere.
Es empfiehlt sich Rücksprache mit einem Steuerberater oder Anwalt zu halten, damit der Status Freiberufler eindeutig geklärt werden kann. Zudem kann man beim Finanzamt eine verbindliche Auskunft beantragen.
Freiberufler zahlen keine Gewerbesteuer und sind nicht zu den klassischen Vorgängen in der Buchhaltung verpflichtet.
Nicht jeder kann wegen des erforderlichen Bildungshintergrundes in den o.g. Bereichen als Freiberufler aktiv werden, aber jeder kann ein eigenes Unternehmen gründen, also Gewerbetreibender werden.
Sehr häufig werden Freiberufler mit Freelancern (freien Mitarbeitern) verwechselt. Doch das ist leider nicht immer korrekt, denn während der Begriff Freiberufler die ausgeübte Tätigkeit beschreibt, ist Freelancer die Art der Beschäftigung im Sinne von Angestellt, Selbstständig etc.
G
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
Zur Gründung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) müssen sich mindestens zwei natürliche oder juristische Personen zur Erreichung eines gemeinsamen Geschäftszwecks zusammenschließen.
Ein mündlich oder schriftlich geschlossener Gesellschaftsvertrag bildet dabei die Grundlage für die Gründung. Der gemeinsame Geschäftszweck wird ebenfalls im GbR Vertrag festgelegt. Eine Kapitaleinlage ist nicht vorgeschrieben.
Wie bei allen Personengesellschaften, gilt die GbR nicht als eigenständige juristische Person. Sie kann jedoch gewisse Rechte und Pflichten erlangen.
Eine GbR kann niemals Kaufmannseigenschaften erlangen. Nimmt eine GbR ein Handelsgewerbe auf, wird sie zu einer Offenen Handelsgesellschaft (OHG).
Ausnahme: Kleingewerbetreibende gelten nicht als Kaufleute. Somit ist die Aufnahme eines Kleingewerbes im Rahmen einer GbR möglich. Auch Freiberufler können sich zu einer GbR zusammenschließen
Kennzeichnend für die GbR wie auch für andere Personengesellschaften ist die persönliche, solidarische und uneingeschränkte Haftung der Gesellschafter.
Die Gesellschafter haften nicht nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen, sondern auch mit ihrem Privatvermögen unbegrenzt für alle Schulden der Gesellschaft.
Als Personengesellschaft gilt auch für die GbR die gemeinsame Geschäftsführungsbefugnis der Gesellschafter nach außen. Das bedeutet, dass jeder Gesellschafter im Namen der Gesellschaft Rechtsgeschäfte tätigen kann.
Im Innenverhältnis können hinsichtlich Haftung und Vertretung jeweils andere, davon abweichende, interne Regelungen vereinbart werden.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine Kapitalgesellschaft, die zugleich als Handelsgesellschaft im Sinn des Handelsgesetzbuchs (HGB) gilt. Aufgrund der Haftungsbeschränkung der Gesellschafter ist sie die wohl beliebteste und am meisten verbreitete Gesellschaftsform mittelständischer Betriebe.
Als Kapitalgesellschaft gilt die GmbH als eigenständige juristische Person, ist also Träger von Rechten und Pflichten.
Zur Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist mindestens eine Person nötig (1-Personen GmbH). Die Gesellschafter können natürliche oder juristische Personen sein. Als Handelsgesellschaft entsteht die GmbH erst mit ihrer Eintragung ins Handelsregister.
Im Rahmen der Gründung muss ein notariell beglaubigter Gesellschaftsvertrag geschlossen werden, in dem neben Firma, Sitz und Gegenstand der GmbH auch die Höhe des Stammkapitals und die Verteilung der Stammeinlage auf die einzelnen Gesellschafter geregelt sein muss.
Das Mindeststammkapital für GmbHs beträgt 25.000 €, davon muss die Hälfte, also 12.500 €, bei Gründung eingezahlt werden.
Ausnahme: Für die Gründung einer Unternehmergesellschaft (UG), die rechtlich eine Sonderform der GmbH darstellt, wird nur 1 € Stammkapital benötigt.
Nach außen vertreten wird die GmbH durch einen oder mehrere Geschäftsführer. Die Geschäftsführer können, müssen aber nicht, mit den Anteilseignern identisch sein.
Neben der Geschäftsführung als ausführendes Organ besteht die Gesellschafterversammlung als beschließendes Organ. Beschlüsse der Anteilseigner (Gesellschafter) werden im Rahmen der Gesellschafterversammlung beschlossen.
GmbHs mit mehr als 500 Arbeitnehmern sind außerdem zur Aufstellung eines Aufsichtsrates als überwachendes Organ verpflichtet.
Wie bereits am Namen der GmbH erkennbar ist die Haftung einer GmbH immer auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Anders als bei Personengesellschaften haften die Gesellschafter von Kapitalgesellschaften nicht mit ihrem Privatvermögen.
GmbH & Co KG
Die Abkürzung GmbH & Co KG steht für Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Compagnie Kommanditgesellschaft. Die GmbH & Co KG ist eine besondere Kommanditgesellschaft (KG): Der Unternehmer (Komplementär), der bei einer einfachen KG mit seinem Privatvermögen haftet, ist hier eine GmbH. Auf diese Weise kann man als Komplementär seine Haftung beschränken. Die Gesellschafter der GmbH sind in der Regel zugleich die Kommanditisten der KG.
Die Komplementär-GmbH vertritt die GmbH & Co. KG nach außen und wird durch ihren Geschäftsführer vertreten.
Die Kommanditisten sind in jedem Fall per Gesetz von der Geschäftsführung und der Vertretung der Kommanditgesellschaft ausgeschlossen. Sie haben nach dem Gesetz lediglich ein Widerspruchsrecht bei ungewöhnlichen Geschäften sowie Kontrollrechte. Vertraglich können ihnen allerdings weitere Rechte zugesprochen werden.
Bei der GmbH & Co. KG wird die GmbH zum Komplementär und haftet als sogenannte Komplementär-GmbH nur beschränkt in Höhe ihres Kapitals. Im Unterschied zur 'normalen' KG, bei der der Komplementär mit seinem Privatvermögen unbeschränkt haftet. Die Kommanditisten haften nur in der Höhe ihrer Kommanditeinlagen.
Gewerbetreibender
Ein Gewerbetreibender ist ein Selbständiger, der ein Gewerbe ausführt. Er ist von einem Freiberufler abzugrenzen, der einem freien Beruf (Rechtsanwalt, Arzt usw.) nachgeht.
Mit Anmeldung des Gewerbes beim zuständigen Gewerbeamt wird eine Gewerbeschein ausgestellt.
Um ein Gewerbetreibender zu sein, also ein Gewerbe zu betreiben oder zu unterhalten, müssen mehrere Merkmale erfüllt sein:
Das Gewerbe ist eine wirtschaftliche Tätigkeit, welche auf eigene Rechnung, in der eigenen Verantwortung ausgeübt wird.
Die gewerbliche Tätigkeit muss nach außen gerichtet sein; jeder Außenstehende muss deutlich erkennen können, dass man als Selbstständiger ein Gewerbe betreibt.
Die gewerbliche Tätigkeit ist geplant und auf Dauer oder zumindest für einen von Beginn an geplanten Zeitraum vorgesehen.
Und letztendlich besteht die feste Absicht, mit dem Gewerbe Gewinne zu erzielen, um davon leben zu können. Wenn diese Gewinnabsicht dauerhaft nicht erkennbar ist, wird die Tätigkeit vom Betriebsfinanzamt aus steuerlicher Sicht als 'Liebhaberei' eingestuft - also ohne eine Gewinnerzielungsabsicht.
In diesem Fall können Sie Ihre Ausgaben steuerlich nicht mehr geltend machen.
Wenn die Selbständigkeit in Frage gestellt wird, weil man zu abhängig von einem Auftraggeber ist, kann es passieren, dass die Tätigkeit als Scheinselbständigkeit eingestuft wird und dann sozialversicherungspflichtig ist.
Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist eine Gegenüberstellung von Aufwendungen und Erträgen einer Periode zur Ermittlung des Unternehmensergebnisses und der Darstellung seiner Quellen. Sie ist neben der Bilanz Pflichtbestandteil des Jahresabschlusses von Kaufleuten (§ 242 III HGB).
Eine Bilanz gliedert sich in Vermögen und Kapital und weist somit alle Bestände des Unternehmens auf. Eine GuV zeigt im Unterschied dazu die Erfolge durch Gegenüberstellung von Aufwand und Ertrag.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist ein Teil der Bilanz und damit Bestandteil der doppelten Buchführung. Betriebswirtschaftlich gesehen ist das GuV-Konto ein Unterkonto des Kontos Eigenkapital, das sich auf der Passivseite der Bilanz findet.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden Aufwand und Ertrag der Erfolgskonten nicht direkt auf das Konto Eigenkapital gebucht, sondern zuerst in der GuV 'gesammelt' - daher auch die Bezeichnung des GuV-Kontos als Sammel- oder Hilfskonto.
Aus der GuV lässt sich der unternehmerische Erfolg ablesen:
Übersteigen die Erträge die Aufwendungen, erwirtschaftet das Unternehmen einen Gewinn. Übersteigen hingegen die Aufwendungen die Erträge, verzeichnet das Unternehmen einen Verlust.
Die Gewinn- und Verlustrechnung kann entweder in Kontenform oder in Staffelform aufgebaut werden. Die Kontenform unterscheidet zwischen Sollseite (Aufwendungen) und Habenseite (Erträge). Ergibt sich eine Saldierung auf der Sollseite, hat das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet. Zeigt sich das Ergebnis auf der Habenseite, wurde ein Verlust eingefahren.
Bei einer Gliederung der GuV nach Staffelform werden alle Positionen untereinander gelistet. Zum Ergebnis (Gewinn oder Verlust) gelangt man durch eine Fortrechnung in verschiedenen Schritten.
Die Gewinn- und Verlustrechnung kann außerdem sowohl nach dem Gesamtkostenverfahren (GKV) als auch nach dem Umsatzkostenverfahren (UKV) erstellt werden.
Das Gesamtkostenverfahren stellt alle Kosten den entsprechenden Erlösen gegenüber. Bestandsminderungen werden dabei als Aufwand und Bestandserhöhungen als Ertrag verbucht. Das GKV gliedert die Kosten außerdem nach Kostenarten (Materialkosten, Personalkosten etc.).
Beim Umsatzkostenverfahren werden (im Gegensatz zum GKV) nur solche Kosten aufgenommen, die für tatsächlich verkaufte Produkte / Leistungen angefallen sind. Das UKV gliedert Kosten nach Funktionsbereichen (Vertrieb, Produktion etc.).
Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) eines Unternehmens ist wichtiger Bestandteil der Bonitätsanalyse bei der VAI Trade. Anhand der GuV wird unter anderem die Kapitaldienstfähigkeit des Unternehmens, welche in die Festlegung der Höhe der Einkaufslinie einfließt, ermittelt.
H
Handelsgesetzbuch - HGB
Das HGB regelt die Rechtsbeziehungen von Kaufleuten untereinander und im Verhältnis zu Privatpersonen. Es ist deutlich spezifischer als das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Bei Widersprüchen zwischen HGB und BGB gilt im Zweifel das HGB. Für Kapitalgesellschaften ist das Handelsgesetzbuch immer bindend. Die Vorschriften des HGB sind also immer dann anzuwenden, wenn ein Kaufmann handelt.
Kaufmann im Sinne des HGB ist, wer ein Handelsgewerbe betreibt. Handelsgewerbe ist jeder Gewerbebetrieb, es sei denn, dass das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert.
Das Handelsgesetzbuch bildet außerdem die Grundlage der Buchführungsregeln in Deutschland. Das Handelsgesetzbuch enthält einen Großteil der deutschen Gesetze zu Jahresabschlüssen und Berichten sowie Sonderregelungen für Versicherungen, Banken und Genossenschaften.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass nicht alle Regeln zur Rechnungslegung im HGB verankert sind. Auch die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB), die häufig aus Wissenschaft und Praxis stammen, sind für Kaufleute zu beachten.
I
Incoterm
Incoterms sind national und international anerkannte Handelsbedingungen und somit Orientierungen für alle Handelspartner.
Um die Regelungen im komplizierten Importgeschäft zu vereinfachen, hat die Internationale Handelskammer (ICC) 1936 die erste Version der International Commercial Terms, kurz Incoterms, herausgegeben. Diese weltweit anerkannten Klauseln erleichtern das Etablieren von Vertrags- und Lieferbedingungen. Die Incoterms regeln für die Vertragspartner die Kosten und das Transportrisiko bei Verlust oder Beschädigung der Ware.
Die Einigung auf die Incoterms ist freiwillig und dient als Unterstützung für Händler und Lieferanten.
Beim Versand oder Export einer Lieferung teilen sich beide Vertragsparteien die Verpflichtungen der Wegstrecke des Transports. Dies geschieht durch einen vorab vereinbarten Übergabepunkt. Die Incoterms legen fest, welche Verpflichtungen der jeweilige Vertragspartner auf seinem Teil der Lieferstrecke erfüllen muss. Grundsätzlich ist jedoch der Verkäufer auf dem Lieferweg vor dem vereinbarten Übergabeort für die Waren zuständig und der Käufer auf der restlichen Wegstrecke, nach der erfolgten Übergabe.
Im Detail regeln die Incoterms konkrete Zuständigkeiten. Sie legen also fest, welcher Vertragspartner sich um …
- … die Warendokumente, deren Kosten und Zollgebühren
- … die Transportdokumente und deren Kosten
- … die Versicherung der Waren und die dadurch entstehenden Kosten
- … den Informationsfluss über den Status der Lieferung
- … die Warenprüfung und die dabei entstehenden Kosten
- … die Verpackung und deren Kosten
kümmert.
Incoterms geben Onlinehändlern die Chance, die Kosten für den Versand und Import zu vergleichen, abzuwägen und zu planen. Fragen Sie neue Geschäftspartner, ausgehend von einer bestimmten Incoterm-Klausel, nach einem Preis für den Export.
Es ist sinnvoll sich an Klauseln zu halten, die eine möglichst weite Lieferung seitens des Exporteurs garantieren. So minimieren Sie das Risiko, dass auf Transportwegen für Sie unerwartete Kosten entstehen.
Die Wahl der passenden Incoterm-Klausel hängt von Ihren persönlichen Wünschen nach einer gewissen Dienstleistung, Sicherheit oder Kostenersparnis, sowie Ihrem Verhandlungsgeschick ab. Es ist lohnenswert, den Exporteur mindestens mit der Ausfuhr der Ware zu beauftragen, da dies für ortsansässige Unternehmen leichter durchzuführen ist.
Das Importieren von Waren kann die Liquidität eines Händlers stark einschränken. Denn nicht nur die anfallenden Kosten für Produkte oder Ein- und Ausfuhrgebühren können zu finanziellen Engpässen führen, sondern auch die lange Lieferzeit bei Importwaren, die in der Regel einige Wochen, wenn nicht sogar Monate in Anspruch nimmt, trägt ihren Teil dazu bei. Daher lohnt es sich, die Warenfinanzierung von VAI Trade in Anspruch zu nehmen, die den Import finanziell absichert bis die Artikel angekommen und verkauft sind. So bleiben Importeure auch dann finanziell unabhängig, wenn die Einfuhr länger dauert.
Inkasso
Als Inkasso (italienisch 'incasso' beziehungsweise als Verb 'incassare' in der Bedeutung 'einkassieren' oder 'Geld einziehen') wird der Einzug von fremden Forderungen im eigenen oder fremden Namen bezeichnet.
Falls Sie - aus welchen Gründen auch immer - mit der Bezahlung der vereinbarten Raten bei VAI Trade in Verzug geraten, versuchen wir zunächst selbst mit Ihnen eine Regelung zu finden. Sie durchlaufen den außergerichtlichen Mahnprozess bei VAI Trade. Bleiben die Bemühungen unsererseits jedoch ohne Erfolg, beauftragen wir einen Inkassodienstleister mit der Beitreibung und dem Einzug der gegen Ihr Unternehmen bestehenden fälligen Forderung.
Insolvenzverfahren
Unter der Insolvenz versteht man die Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens. Das Unternehmen ist nicht mehr in der Lage, Zahlungsverpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern zu erfüllen, das Unternehmen ist also nicht mehr in der Lage, seine Schulden oder Verbindlichkeiten zu begleichen.
Gründe für eine Insolvenz
Im deutschen Insolvenzrecht sind drei mögliche Gründe für die Insolvenz aufgeführt:
- Zahlungsunfähigkeit (§ 17 InsO): Das Unternehmen kann seine fälligen Schulden nicht begleichen.
- Drohende Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO): Das Unternehmen wird zum Zeitpunkt der Fälligkeit seiner Schulden voraussichtlich nicht in der Lage sein, diese zu begleichen.
- Überschuldung (§ 19 InsO): Das Vermögen des Unternehmens ist kleiner als seine Schulden. Vermögen und Schulden sind in diesem Sinne nicht unbedingt mit ihren bilanziellen Werten anzusetzen, sondern mit ihren tatsächlichen Werten. Diese können (etwa im Falle von stillen Reserven) teilweise recht deutlich voneinander abweichen.
Wenn einer dieser drei Fälle vorliegt, hat die Geschäftsführung unverzüglich Insolvenz zu erklären.
Wird die Insolvenzerklärung nicht oder nicht rechtzeitig gestellt, so müssen die Verantwortlichen für diese Insolvenzverschleppung mit bis zu drei Jahren Gefängnisstrafe rechnen (§ 15a InsO).
Insolvenzordnung in Deutschland
Die Insolvenzordnung enthält wichtige Bestimmungen für das Insolvenzverfahren, ein Verfahren der Zwangsvollstreckung, über das die Gläubiger des zahlungsunfähigen Schuldners finanziellen Ausgleich erhalten.
Das Vermögen des Schuldners wird dabei geregelt an die Gläubiger abgeführt, während dem Schuldner gleichzeitig ein Teil des Einkommens zur Existenzsicherung zugesprochen wird.
Wichtige Inhalte der Insolvenzordnung sind:
- Allgemeine Vorschriften: Allgemeine Regelungen wie Ziele und Verfahrensgrundsätze des Insolvenzverfahrens.
- Eröffnung des Insolvenzverfahrens: Richtlinien zu den Eröffnungsvoraussetzungen, zur Bestimmung der Insolvenzmasse (=Vermögensmasse) und den Organen der Gläubiger.
- Insolvenzanfechtung: Grundsätze und Möglichkeiten der Insolvenzanfechtung.
- Verwaltung und Verwertung der Insolvenzmasse: Regelungen zur Erstellung eines Vermögensverzeichnisses, eines Gläubigerverzeichnisses und der Verwertung der Insolvenzmasse.
- Befriedigung der Gläubiger: Anleitung zur Feststellung der Forderungen und Verteilung der Insolvenzmasse auf die Gläubiger.
- Insolvenzplan: Vorgaben zu Aufstellung, Gliederung und Bildung des Insolvenzplans zur Durchführung der Insolvenz.
- Restschuldbefreiung: Regelungen zur Befreiung von natürlichen Personen von der Restschuld - also jenen Verbindlichkeiten, die im Rahmen des Insolvenzverfahrens nicht erfüllt werden können.
- Verbraucherinsolvenzverfahren: Besondere Bestimmungen zum Insolvenzverfahren für Privatpersonen.
Arten des Insolvenzverfahrens
Die Insolvenzordnung hat 1999 zwei Verfahren bei Insolvenz festgelegt:
- Regelinsolvenz: Voraussetzungen für eine Regelinsolvenz sind eine selbstständige Tätigkeit mit mehr als 19 Gläubigern und aktuelle Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern (Gehälter, Sozialversicherungsbeiträge).
- Verbraucherinsolvenz: Die Verbraucherinsolvenz wird auch als Privatinsolvenz bezeichnet und kann daher auch nur von Privatpersonen eingeleitet werden.
Ablauf und Dauer der Regelinsolvenz
Die Regelinsolvenz für Unternehmer lässt sich in vier Stufen gliedern:
Stufe 1: Einleitung des Insolvenzverfahrens
Im Gegensatz zur Verbraucherinsolvenz besteht bei der Regelinsolvenz nicht die Pflicht zu einer außergerichtlichen Schuldenbereinigung. Der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens kann sofort beim Insolvenzgericht eingereicht werden.
Die Regelung sieht vor, dass Selbstständige trotz Aufnahme des Insolvenzverfahrens ihre selbstständige Tätigkeit weiter ausführen können. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Forderungen der Gläubiger zumindest zum Teil befriedigt werden können.
Stufe 2: Durchführung des Insolvenzverfahrens
Das Insolvenzgericht leitet nun das Insolvenzverfahren per Beschluss ein. Gleichzeitig weist das Gericht einen Insolvenzverwalter zu, der den Schuldenstand und die Lage des Unternehmens prüft.
In der Gläubigerversammlung wird über den weiteren Verlauf des Verfahrens entschieden. Dabei wird auch festgelegt, ob das Unternehmen saniert wird oder das Vermögen an die Gläubiger ausgegeben wird.
Der Schuldner muss sein pfändbares Vermögen (natürliche Person) oder seine vom Insolvenzverwalter bestimmte Insolvenzmasse (juristische Personen, also z.B. GmbH, AG und KGaA) zur Verfügung stellen.
Stufe 3: Aufhebung des Insolvenzverfahrens
Sobald das Vermögen entsprechend verteilt wurde, wird das Insolvenzverfahren vom Insolvenzgericht wieder aufgehoben. Juristische Personen wie die GmbH oder AG werden aufgelöst. Für natürliche Personen schließt sich hingegen noch die Wohlverhaltensperiode an.
Stufe 4: Wohlverhaltensperiode
Im Rahmen der Wohlverhaltensperiode kann für natürliche Personen noch eine Restschuldbefreiung erzielt werden.
Insolvenzbekanntmachung
Im Internet führen die Insolvenzgerichte der Bundesrepublik Deutschland die Insolvenzbekanntmachungen auf, wenn vom jeweiligen Unternehmen Insolvenzen beim Amtsgericht beantragt worden ist.
In der Bonitätsprüfung bei VAI Trade wird sehr genau geprüft, ob ein Unternehmen eventuell bereits überschuldet ist, insbesondere dann, wenn das Eigenkapital negativ ist.
Ein insolventes Unternehmen erhält keine Einkaufsfinanzierung. Eventuell zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung bestehende Einkaufslinien werden gekündigt.
J
Jahresabschluss
Der Jahresabschluss ist der rechnerische Abschluss eines kaufmännischen Geschäftsjahres. Er stellt die finanzielle Lage und den Erfolg eines Unternehmens fest und beinhaltet den Abschluss der Buchhaltung, die Zusammenstellung von Dokumenten zur Rechnungslegung sowie deren Prüfung, Bestätigung und Veröffentlichung.
Der Jahresabschluss besteht aus der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung sowie, bei Kapitalgesellschaften, einem Anhang und gegebenenfalls einem Lagebericht, er muss den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entsprechen und klar und übersichtlich aufgestellt sein. Er muss ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens vermitteln.
Der Jahresabschluss informiert über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens (Informationsfunktion), ist Bemessungsgrundlage für dessen Besteuerung und für Auszahlungen wie Dividenden und Erfolgsbeteiligungen (Zahlungsbemessungsfunktion) und dient als Nachweis der in der Buchführung verzeichneten Geschäftsvorfälle sowie der finanz- und leistungswirtschaftlichen Sachverhalte (Dokumentationsfunktion). Er ist sowohl Basis für Planungen und Entscheidungen des Unternehmens und seiner Anspruchsgruppen (Stakeholder) als auch Bewertungsgrundlage für Finanzierer (z. B. für Kreditvergaben).
Auch VAI Trade wertet für die Beurteilung der Bonität, insbesondere für höhere Einkaufslinien ab 20.000 € die Jahresabschlüsse der Unternehmen aus.
K
Kapitaldienstfähigkeit
Die Kapitaldienstfähigkeit ist die Fähigkeit eines Kreditnehmers, sämtliche notwendigen Zins- und Tilgungszahlungen (d. h. den Kapitaldienst) nachhaltig jetzt und zukünftig uneingeschränkt erbringen zu können. Sie sagt also aus, ob ein Schuldner imstande ist, aus seinem Liquiditätsüberschuss seine Schulden künftig ordnungsgemäß bedienen zu können. Daher ist sie Voraussetzung für die Vergabe eines Kredits.
In der Regel berechnen Kreditinstitute die Kapitaldienstgrenze im Rahmen der Bonitätsprüfung.
Um die Kapitaldienstfähigkeit zu berechnen, wird der Cashflow ermittelt, um verschiedene Positionen zu bereinigen und sie dem Kapitaldienst (Zins- und Tilgungszahlungen) gegenüberzustellen. Ein Unternehmen ist kapitaldienstfähig, sofern die Differenz zwischen der Kapitaldienstgrenze und dem Kapitaldienst zu jedem Zeitpunkt größer als null ist.
Auch die Analysten von VAI Trade berechnen u.a. zur der Festlegung der Höhe der Einkaufslinie die Kapitaldienstgrenze des Antrag stellenden Unternehmens.
Kapitalgesellschaft
Die Kapitalgesellschaften bilden eine Gruppe der Handelsgesellschaften. Im Gegensatz zu Personengesellschaften steht hier die kapitalmäßige Beteiligung der Gesellschafter im Vordergrund, nicht deren 'Persönlichkeit'. Eine Beteiligung ohne Kapitaleinlage ist nicht möglich, eine persönliche Mitarbeit der Gesellschafter nicht erforderlich. Das Zurücktreten persönlicher Gesichtspunkte wird begünstigt durch die der Kapitalgesellschaft eigene Rechtsform der juristischen Person. Die Anteile der Gesellschafter der Kapitalgesellschaft sind regelmäßig übertragbar, ohne dass hierdurch der Bestand der Kapitalgesellschaft beeinflusst wird. Die Willensbildung (Beschlussfassung) erfolgt i.d.R. nach dem Verhältnis der Kapitalbeteiligung. Das persönliche Vermögen der Gesellschafter haftet nicht für die Schulden der Gesellschaft.
Zu den Kapitalgesellschaften gehören die Aktiengesellschaft (AG), die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) und die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH).
Zu den Kunden der VAI Trade gehören sowohl Personen- als auch Kapitalgesellschaften, Gewerbetreibende und Freiberufler.
Kleine und mittelständige Unternehmen (KMU)
Ein Unternehmen zählt laut EU-Empfehlung zu den kleinen und mittelständigen Unternehmen (KMU), wenn es nicht mehr als 249 Beschäftigte hat und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen € erwirtschaftet oder eine Bilanzsumme von maximal 43 Millionen € aufweist.
KMU-Schwellenwerte der EU seit 01.01.2005
Unternehmensgröße | Zahl der Beschäftigten | und | Umsatz €/Jahr | oder | Bilanzsumme €/Jahr |
---|---|---|---|---|---|
kleinst | bis 9 | bis 2 Millionen | bis 2 Millionen | ||
klein | bis 49 | bis 10 Millionen | bis 10 Millionen | ||
mittel | bis 249 | bis 50 Millionen | bis 43 Millionen | ||
(KMU) zusammen | unter 250 | bis zu 50 Millionen | bis zu 43 Millionen |
Diese Schwellenwerte gelten für Einzelunternehmen. Bei einem Unternehmen, das Teil einer größeren Gruppe ist, müssen je nach Höhe der Beteiligung die Mitarbeiterzahl und der Umsatz bzw. die Bilanzsumme der Gruppe mit berücksichtigt werden.
Die Abgrenzung eines KMU gemäß der KMU-Definition der EU-Kommission ist wichtig für den Zugang zu Finanzmitteln und EU-Förderprogrammen, die speziell auf diese Unternehmen ausgerichtet sind.
Für statistische/empirische Analysen werden die KMU in der Regel nach der Zahl der Beschäftigten bzw. der Umsatzgröße abgegrenzt:
- Kleinstunternehmen: bis 9 Beschäftigte und bis 2 Millionen € Umsatz/Jahr
- Kleines Unternehmen: bis 49 Beschäftigte und bis 10 Millionen € Umsatz/Jahr und kein kleinstes Unternehmen
- Mittleres Unternehmen: bis 249 Beschäftigte und bis 50 Millionen € Umsatz/Jahr und kein kleinstes oder kleines Unternehmen
Der Großteil der Kunden der VAI Trade zählt zu den Kleinst- und kleinen Unternehmen.
Kommanditgesellschaft (KG)
Die Kommanditgesellschaft ist eine der Offenen Handelsgesellschaft verwandte Rechtsform. Sie ist ein Zusammenschluss von mindestens zwei Gesellschaftern, die unter einer gemeinschaftlichen Firma (Name) einen gemeinsamen Zweck verfolgen. In der Kommanditgesellschaft haftet mindestens ein Gesellschafter (Komplementär) persönlich und unbeschränkt und mindestens ein Gesellschafter (Kommanditist) mit seiner im Gesellschaftsvertrag bestimmten Einlage.
Die Kommanditgesellschaft ist auf den Betrieb eines Handelsgewerbes gerichtet. Ein Handelsgewerbe ist jeder vollkaufmännische Gewerbebetrieb unter Ausschluss freiberuflicher, wissenschaftlicher und künstlerischer Tätigkeit.
Als Komplementäre und als Kommanditisten kommen natürliche und juristische Personen und Personengesellschaften in Betracht. Es kann nicht ein Gesellschafter zugleich Komplementär und Kommanditist sein.
Für die Gründung einer Kommanditgesellschaft ist kein Mindestkapital vorgeschrieben. Die Gesellschafter müssen innerhalb des Gesellschaftsvertrages festlegen, in welcher Höhe die Einlagen erbracht und in welcher Form - Bar- oder Sacheinlage - sie eingebracht werden sollen. Sollte die Gesellschaft für die Ausübung ihres Gewerbes keinerlei Kapital benötigen, kann die Gesellschaft ohne Einlagen geführt, jedoch muss zumindest die Hafteinlage (Haftsumme) des Kommanditisten im Gesellschaftsvertrag festgelegt werden.
Die Geschäftsführung liegt in der Regel in den Händen des Komplementärs.
In der Praxis trifft man wohl als eine der häufigsten Gesellschaftsformen die GmbH & Co. KG. Die GmbH & Co. KG ist eine besondere Erscheinungsform der KG, bei der der persönlich haftende Gesellschafter (Komplementär) keine natürliche Person, sondern eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (juristische Person) ist. Damit beschränkt man gleichzeitig die Haftung des Komplementärs.
Die Geschäftsführung und Vertretung der GmbH & Co. KG erfolgt nach den gleichen Grundsätzen wie bei der KG. Somit besitzt die GmbH als Komplementärin die Befugnis zur Führung der Geschäfte der Gesellschaft und deren Vertretung nach außen. Aus dieser Konstellation ergeben sich folgende Besonderheiten.
Die GmbH ist juristische Person und selbst nicht handlungsfähig. Sie benötigt dafür ein Organ, nämlich den Geschäftsführer. Dies können auch 'gesellschaftsfremde' Personen sein. Sind die Kommanditisten - wie häufig - auch Gesellschafter der Komplementär-GmbH, und üben sie zugleich noch deren Geschäftsführungsfunktion aus, ergibt sich daraus eine umfassende Leitungsbefugnis der Kommanditisten.
Kontoverbindung
Unter Konto- bzw. Bankverbindung versteht man in der Wirtschaft und im Zahlungsverkehr das kontoführende Kreditinstitut eines Zahlungsempfängers oder eines Zahlungspflichtigen.
Bei Anmeldung auf der VAI Trade Plattform, ist es wichtig, das Hauptgeschäftskonto Ihres Unternehmens über unser System zu verbinden. Das ermöglicht eine schnelle und automatisierte Auswertung Ihrer Kontobewegungen. Mit der Verbindung Ihres Hauptgeschäftskontos ermöglichen Sie uns lediglich einen begrenzten Einblick in die Kontobewegungen. Wir können selbstverständlich keine Transaktionen auf Ihrem Konto vornehmen. Die Übertragung der Kontodaten erfolgt verschlüsselt und sicher.
Das Hauptgeschäftskonto ist das Konto, wo der Hauptanteil Ihrer geschäftlichen Umsätze verbucht wird. Außerdem sollten davon die Löhne und Gehälter, die Krankenkassenbeiträge sowie Umsatz- und Lohnsteuern gebucht werden. Falls sie mehr als ein Geschäftskonto haben, bitten wir, auch die weiteren Konten zu verbinden.
Alternativ besteht natürlich immer die Möglichkeit, auch die Kontoauszüge der letzten 90 Tage im System hochzuladen. Die Verbindung stellt jedoch sowohl für Sie als auch für uns eine große Zeitersparnis dar.
Kreditor
Ein Kreditor ist im deutschen Rechnungswesen der Gläubiger von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Man nennt ihn Kreditor, weil er als Lieferant oder Dienstleister die Risiken eines Kreditgebers übernimmt, für den Zeitraum bis seine Rechnung bezahlt ist. In dem Moment, indem eine Rechnung eines Lieferanten eingeht, diese aber noch nicht bezahlt wird, entsteht ein sogenannter Offener Posten. Umgangssprachlich wird sich Geld von einem Lieferanten geliehen.
Das Konto Kreditoren gehört zu den Passiva, genauer zum kurzfristigen Fremdkapital.
Mit einer Warenfinanzierung der VAI Trade wird Ihr Lieferant sofort bezahlt. Sie können damit die Vorteile eines durch den Lieferanten gewährten Skontos nutzen und gleichzeitig Ihre Liquidität schonen, da Sie die Rechnung in maximal 4 Raten bei uns bezahlen können. Über die Ware verfügen Sie natürlich direkt.
Mit einer Einkaufslinie bei der VAI Trade können Sie Ihre Außenstände bei den Lieferanten verringern und somit Ihre Bonität verbessern.
L
Liquidität
Liquidität ist die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Das heißt, ein liquides Unternehmen kann fällige Zahlungen innerhalb einer Frist begleichen. Zu den Zahlungsverpflichtungen zählen zum Beispiel Gehälter der Mitarbeiter, Miet- und Nebenkosten oder offene Verbindlichkeiten. Ist die Liquidität eines Unternehmens nicht ausreichend gegeben, so kann es Rechnungen nur verspätet oder gar nicht bezahlen. Das führt zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens und im schlimmsten Fall zur Insolvenz. Daher besitzt genaue Planung und die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit eine enorme Wichtigkeit.
Für die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit und um frühzeitig mögliche Zahlungsschwierigkeiten zu erkennen, helfen berechenbare Kennzahlen. Eine Berechnung kann über drei unterschiedliche Liquiditätsgrade erfolgen:
- Liquidität 1. Grades: Diese Kennzahl setzt die liquiden Mittel (z.B. Kassenbestand) ins Verhältnis mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Das schafft einen schnellen Überblick, ob kurzfristig anfallende Zahlungen allein durch die liquiden Mittel beglichen werden können.
- Liquidität 2. Grades: Im Unterschied zum 1. Grad kommen zu den liquiden Mitteln noch Wertpapiere und kurzfristige Forderungen hinzu. Auch hier wird das Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten berechnet.
- Liquidität 3. Grades: Wieder fügen wir dem Verhältnis eine Erweiterung hinzu. Beim 3. Grad wird nun das gesamte Umlaufvermögen durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten geteilt.
Eine gute Liquidität ist für ein Unternehmen existenziell. Befindet sich das Unternehmen einmal in Liquiditätsschwierigkeiten, ist es oft schwer aus dieser Abwärtsspirale herauszukommen. Kann das Unternehmen zum Beispiel keine Lieferantenrechnungen mehr bezahlen, so könnten die Lieferungen eingestellt werden und das Unternehmen gerät selbst in Lieferschwierigkeiten. Dadurch verliert es potenzielle Einzahlungen, die aus der Krise helfen könnten. Auch durch Mahnungen und die damit verbundenen Zinsaufwände verschärft sich die Situation.
Verschiedene Maßnahmen können helfen, kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überwinden, so z.B.: Erhöhung des Eigenkapitals durch Ausgabe neuer Gesellschafteranteile, Factoring, Umschuldung von kurzfristigen in langfristige Finanzierungen, Sale-and-lease-back, Reduzierung des Lagerbestandes u.ä..
Auch die Nutzung der Warenfinanzierung von VAI Trade verbessert die Liquidität Ihres Unternehmens, da sie somit die Zahlungsziele gegenüber Ihren Lieferanten verlängern können. Durch die sofortige Bezahlung Ihrer Lieferanten sind sie zudem in der Lage Skonti zu nutzen und ebenfalls nach außen hin Ihre Bonität aufgrund des Zahlungsverhaltens zu verbessern.
M
Mahnung
Im Falle, dass ein Gläubiger zu einem gesetzten Stichtag keine Zahlung des Schuldners erhält, versendet der Gläubiger ein Dokument an den Schuldner, die sogenannte Mahnung. Diese Mahnung erinnert den Schuldner, die Verbindlichkeiten zu begleichen. Es ist die bestimmte und eindeutige Aufforderung des Gläubigers an den Schuldner, die geschuldete Leistung zu erbringen.
Wichtig für die Gültigkeit einer Mahnung ist, dass die Zahlungsfrist des Schuldners abgelaufen, die geforderte Leistung also fällig ist. Eine vor Fälligkeit erklärte Mahnung ist unwirksam und wird auch nicht durch den Eintritt der Fälligkeit wirksam.
Ziel des Mahnwesens ist es, die dem Unternehmen zustehenden Gelder möglichst termingerecht einzutreiben. Der Schuldner wird an die ausstehende Forderung erinnert. Seine Zahlungspflicht besteht aber auch ohne dass er gemahnt wird.
Rechtliche Bedeutung hat die Mahnung insbesondere im Hinblick auf den sogenannten Verzug des Schuldners: 'Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, die nach dem Eintritt der Fälligkeit erfolgt, so kommt er durch die Mahnung in Verzug.' (§ 286 Absatz 1 Satz 1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)).
Die Mahnung ist an keine Form gebunden. Sie kann schriftlich, mündlich oder auch durch schlüssiges Verhalten erfolgen. Da den Gläubiger vor Gericht die Beweislast für das Vorliegen der Voraussetzungen des Verzuges trifft, ist eine schriftliche Mahnung zu empfehlen.
Der außergerichtliche Mahnprozess bei VAI Trade ist in drei Stufen geteilt.
- Versäumen Sie die Zahlung einer Rate, erhalten Sie als erstes eine Zahlungserinnerung von uns. Nach 7 Tagen wird versucht, die fällige Rate erneut von Ihrem Konto einzuziehen.
- Bleibt dieser Versuch erfolglos, erhalten Sie per E-Mail eine 2. Mahnung mit einer Zahlungsfrist von max. 10 Tagen.
- Nach erfolglosem Verstreichen auch dieser Frist kündigen wir den Rechnungs-Deal und versenden eine letzte Mahnung per Mail und Einschreiben mit einer Zahlungsfrist von maximal 14 Tagen.
Falls es nicht möglich ist, die Forderung innerhalb des oben beschriebenen Mahnprozesses einzutreiben erfolgt die Abgabe an ein von uns beauftragtes Inkassounternehmen, welches die gerichtliche Beitreibung der Forderung einleitet und durchführt.
Damit es jedoch nicht erst soweit kommt, sollten Sie sich bei sich andeutenden Zahlungsschwierigkeiten an unsere Mitarbeiter wenden. Sicher finden wir mit Ihnen gemeinsam eine Lösung, einen kurzfristigen Liquiditätsengpass zu überwinden.
Mehrwertsteuer
Die Mehrwertsteuer (MwSt) ergibt sich aus dem Mehrwert einer Ware, der durch die Wertschöpfung eines Produktes entsteht und sich auf die Weiterveräußerung überträgt. Sie wird auf den Kunden übertragen, während das Hersteller- oder Vertriebsunternehmen sie abführt.
Somit ist die Mehrwertsteuer eine sogenannte Konsumentensteuer, die den Endverbraucher beim Kauf von Produkten oder bei der Erlangung von Dienstleistungen belastet. Die Steuer wird von Unternehmen auf ihre Waren und Dienstleistungen aufgeschlagen und über den Kaufpreis oder mit der Rechnungsstellung von ihren Kunden erhoben. Der Kunde bezahlt beim Kauf der Ware den Bruttopreis, der den eigentlichen Warenwert sowie den zusätzlichen Mehrwertsteuerbetrag enthält. Die vereinnahmte Steuer leiten die Unternehmen danach an das Finanzamt weiter. Bei der Abführung der Steuer an das Finanzamt wird die Mehrwertsteuer als Umsatzsteuer bezeichnet.
Beim Kauf der Ware erhält der Kunde entweder eine Barquittung bei Barzahlung oder eine Rechnung bei Bezahlung durch Überweisung. Beide Dokumente müssen neben dem Zahlbetrag auch den Mehrwertsteuersatz und den Steuerbetrag gesondert ausweisen. Die Quittung oder das Rechnungsdokument dienen für das verkaufende Unternehmen als Nachweis gegenüber dem Finanzamt über die ordnungsgemäße Erhebung der Steuer vom Kunden und als Beleg für den Umsatzsteuerbetrag, den der Verkäufer eingenommen hat. Für Dienstleistungen gelten dieselben Regelungen.
Um zu verhindern, dass mit jeder Fertigungsstufe der Steuerbetrag auf das Produkt oder die Leistung erneut aufgeschlagen wird und somit das Endprodukt einen unverhältnismäßig hohen Endpreis erreicht, wurde das Prinzip des Vorsteuerabzugs eingeführt. Dieses ermöglicht Unternehmen, gezahlte Vorsteuer aus Lieferanten- oder Dienstleisterrechnungen mit vereinnahmter Umsatzsteuer zu verrechnen. Dadurch wird die Umsatzsteuer für Unternehmen zu einem durchlaufenden Posten, der die Wertschöpfungskette nicht an jeder einzelnen Station mit weiterer Steuer belastet. Das hat zur Folge, dass die Mehrwertsteuer nur soweit ansteigt, wie es dem Mehrwert innerhalb der Wertschöpfungskette tatsächlich entspricht. Auf diese Weise tragen alleine die Endverbraucher am Ende der Wertschöpfungskette die Mehrwertsteuerlast. Die Steuer wird somit ihrer Bestimmung als Konsumentensteuer gerecht.
In Deutschland beträgt der Regelsteuersatz 19% und der ermäßigte Steuersatz 7%. Der reguläre Steuersatz ist für alle Waren und Dienstleistungen anzuwenden, während der ermäßigte Steuersatz für Güter des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel oder Bücher gilt.
Sogenannte Kleinunternehmen können von der Mehrwertsteuerregelung ausgenommen werden.
Als Kleinunternehmer gelten Unternehmer, deren Umsatz im vorangegangenen Jahr einen Betrag von 22.000,- € nicht überstiegen hat und deren Umsatz im laufenden Jahr 50.000,- € voraussichtlich nicht übersteigen wird. Beide Voraussetzungen müssen gegeben sein. Nutzt der Unternehmer die Kleinunternehmerregelung, muss er auf seine Umsätze keine Umsatzsteuer erheben. Er kann allerdings auch zur Umsatzsteuer optieren und sich damit gegen die Anwendung der Kleinunternehmerregelung entscheiden. In diesem Fall hat er die Möglichkeit, auch die Vorsteuer gegenüber dem Finanzamt geltend zu machen. Für Kleinunternehmer entfällt neben dem Vorsteuerabzug der Ausweis der Umsatzsteuer sowie der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer auf erstellten Rechnungen. Dagegen muss er auf der Rechnung ausweisen, dass er von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch macht.
N
Negativmerkmal
Als Negativmerkmale werden Informationen bezeichnet, die Rückschlüsse auf die Zahlungsfähigkeit einer Person oder eines Unternehmens zulassen. Innerhalb der Bonitätsprüfung bei VAI Trade prüfen wir, ob Negativmerkmale in den öffentlichen Auskünften der Creditreform oder Schufa vorliegen und ob das Geschäftskonto eventuell solche Merkmale enthält.
Zu den negativen Merkmalen in den Auskünften zählen u.a. Ratenverzug oder der vollständige Zahlungsausfall bei Verbindlichkeiten, Zwangsvollstreckung, Nichtabgabe der Vermögensauskunft, eidesstattliche Versicherung, Eintragung ins Schuldnerregister, Insolvenzverfahren.
Im Geschäftskonto sind das solche Auffälligkeiten wie eine hohe Anzahl von Rücklastschriften, Zahlungen auf Pfändungen, Zahlungen an Inkassobüros, Gebühren für Mahnungen und Säumniszuschläge, unregelmäßige bzw. verspätete Zahlungen der Löhne/Gehälter, Steuern und Krankenkassen.
Eine Häufung solcher Merkmale kann zur sofortigen Ablehnung Ihres Antrages auf eine Einkaufslinie führen.
O
Offene Handelsgesellschaft (OHG)
Die OHG ist eine Personengesellschaft bzw. eine Rechtsform, deren Zweck auf den Betrieb eines Handelsgewerbes unter gemeinschaftlicher Firma gerichtet ist. Als Kaufmann im Sinne des Handelsgesetzbuches (HGB) ist die OHG zur doppelten Buchführung verpflichtet und muss sich im Handelsregister eintragen lassen.
Eine OHG besteht aus zwei oder mehr natürlichen oder juristischen Personen, die solidarisch füreinander haften. Die Gesellschafter haften demnach den Gläubigern unmittelbar und unbeschränkt mit ihrem vollen Vermögen (Privat- und Gesellschaftsvermögen) für die Gesellschaftsschulden. Eine Beschränkung der Haftung gegenüber Dritten (Geschäftspartner, Lieferanten, Kunden) ist unwirksam.
Tritt ein Gesellschafter in die OHG ein, haftet er auch für die bis zu seinem Beitritt entstandenen Verbindlichkeiten (Schulden). Umgekehrt gilt auch: Scheidet ein Gesellschafter aus, haftet er noch weitere 5 Jahre solidarisch für die unter seiner Beteiligung entstandenen Verbindlichkeiten.
Die Gewinnverteilung ist bei der OHG im Gesellschaftsvertrag geregelt.
Offene-Posten-Liste (OP-Liste, OPOS-Liste)
Ein offener Posten ist in der Buchhaltung eine Buchung, für welche noch die ausgleichende Gegenbuchung fehlt.
Offene Posten können sowohl debitorischer als auch kreditorischer Natur sein, das heißt es kann sich um eine Forderung oder eine Verbindlichkeit handeln.
Einerseits entsteht ein offener Posten, wenn ein Unternehmen eine Rechnung an einen Kunden ausstellt und auf deren Zahlung wartet, also eine Forderung vorliegt. Andererseits können offene Posten durch Verbindlichkeiten aus noch nicht bezahlten Rechnungen seitens des Unternehmens entstehen.
Beide Varianten der offenen Posten können auf unterschiedliche Weise beglichen werden. Beispielsweise Gutschrift, Stornierung oder Zahlungseingang.
Um die Liquidität eines Unternehmens zu garantieren ist es essentiell, die offenen Posten im Überblick zu behalten. Dies gelingt mit der Offene-Posten-Liste (OP-Liste), welche alle gestellten, aber noch nicht bezahlten Rechnungen eines Unternehmens wiedergibt. Diese Liste visualisiert Kundenname, Rechnungsnummer, Betrag und Zahlungsziel der einzelnen Rechnungen. Die OP-Liste hat direkte Aussagekraft über die Liquidität eines Unternehmens und sollte daher regelmäßig überprüft werden. So kann anhand der Zahlungsziele der Zu- und Abfluss liquider Mittel eines Unternehmens genau geplant werden. Generell gilt: Je weniger offene Posten ein Unternehmen hat, desto besser steht es um seine Liquidität. Werden offenen Posten nicht regelmäßig kontrolliert und es kommt beispielsweise zur verspäteten Zahlung von Rechnungen, kann der eigene Ruf darunter leiden. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Zahlungsengpässen oder langfristig zu einer Insolvenz führen.
Insgesamt ist die OP-Liste ein wichtiges Informations- und Kontrollinstrument im Forderungsmanagement. Offene Posten auf Debitorenkonten werden dabei regelmäßig mit den Zahlungseingängen abgeglichen, um jene überfällige Forderungen mahnen zu können.
Durch die Einkaufsfinanzierung über VAI Trade können Sie die offenen Posten auf Kreditorenseite reduzieren und Ihre Liquidität verbessern, da VAI Trade Ihre offenen Lieferanten direkt bezahlt.
Auch bei der Analyse Ihrer Bonität achten wir auf die Höhe der offenen Posten. Ein unverhältnismäßig großer Anstieg der Forderungen und Verbindlichkeiten Ihres Unternehmens aus Lieferungen und Leistungen bedeutet eine Verschlechterung der Liquidität.
P
Personengesellschaft
Eine Personengesellschaft besteht aus mindestens zwei natürlichen oder juristischen Personen, die sich in Form einer Gesellschaft zusammenschließen, um einen bestimmten Unternehmenszweck zu verwirklichen.
Zu den Personengesellschaften zählen die GbR als Urform der Personengesellschaft und die Personenhandelsgesellschaften KG, OHG, GmbH & Co. OHG und GmbH & Co. KG.
Personengesellschaften zeichnen sich durch gewisse Merkmale aus, die sie von Kapitalgesellschaften unterscheiden.
Anders als Kapitalgesellschaften sind Personengesellschaften keine juristische Person, haben also keine rechtliche Selbstständigkeit. Sie können dennoch eingeschränkt gewisse selbstständige Rechte und Pflichten haben.
Zur Gründung einer Personengesellschaft müssen sich mindestens 2 natürliche oder juristische Personen zusammenschließen. Eine Kapitaleinlage ist nicht zwingend, aber üblich. Grundlage für die Gründung einer Personengesellschaft ist ein formfreier Gesellschaftsvertrag.
Die Geschäftsführung einer Personengesellschaft übernehmen die Gesellschafter selbst, keine angestellten Personen wie bei einer Kapitalgesellschaft.
Bei Personengesellschaften haften alle Gesellschafter persönlich, solidarisch und uneingeschränkt. Die Haftung ist nicht - wie bei den Kapitalgesellschaften - auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt.
Proforma-Rechnung
Eine Proformarechnung ist im Prinzip nichts anderes als eine Rechnung. Der einzige Unterschied: Es fehlt eine Aufforderung zur Zahlung. Die Proformarechnung ist insofern ein Beleg der Form wegen.
Im praktisch wichtigsten Fall kommt die Proformarechnung bei Handelsgeschäften mit Ländern zur Anwendung, die sich außerhalb der EU befinden (= Auslandsgeschäfte). In diesem Fall unterliegen Unternehmen auch dann einer Deklarationspflicht für den Export, wenn beispielsweise innerhalb der Garantiezeit Ersatzteile für eine bereits bezahlte Ware geliefert werden sollen. Die Proformarechnung soll hier in erster Linie den Handelswert einer Ware deklarieren, obwohl die Rechnung keine Zahlungsaufforderung enthält. Für diese Art der Lieferung wird dann auch kein Zoll erhoben, denn der Zoll berücksichtigt nur den tatsächlich gezahlten Preis.
Für jeden Export in ein Land außerhalb der EU gilt, dass eine Handelsrechnung vorliegen muss. Wenn die versandte Ware für das konkrete Geschäft keinen Handelswert hat, muss zumindest eine Proformarechnung ausgestellt werden. Die klassische Rechnung stellt also ein Dokument mit Zahlungsaufforderung dar, die Proformarechnung hingegen ist ein Beleg ohne Zahlungsaufforderung, um dem Zoll oder der entsprechenden Finanzbehörde den Wert einer Ware glaubwürdig darlegen zu können.
Rechnungen pro forma kommen in verschiedenen Situationen in Betracht. Typische Anwendungsfälle für eine Proformarechnung sind zum Beispiel
- kostenlose Mustersendungen,
- eine Grundlage für Zahlungen, wenn auf Vorkasse geleistet wird,
- Waren, die nur vorübergehend im Ausland verwendet werden sollen (Zolldokument Carnet A.T.A.),
- die Lieferung von Ersatzteilen,
- Garantie- bzw. Kulanzfälle (Warenaustausch),
- Spenden und Geschenke
In der Finanzbuchhaltung dient eine Proformarechnung als Beleg für eine Rechnung, die nicht periodengerecht zugestellt oder fakturiert wurde. Wenn eine solche Rechnung nicht zum Jahresabschluss vorliegt, wird der Form wegen eine Buchung vorgenommen, die die entsprechende Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung belastet. In der folgenden Periode erfolgt eine Buchungsstornierung. Der originale Beleg wird eingebucht - im Endeffekt ist das Ergebnis neutral.
Das bedeutet also, dass Sie mittels der Proformarechnung eine Rechnung ersetzen können, die noch nicht als Beleg vorliegt. Wenn Sie also am Jahresende wissen, dass Sie eine Rechnung über eine bestimmte Leistung bekommen werden und den Betrag schon genau wissen, können Sie eine Proformarechnung erstellen, um den Aufwand zu buchen. In diesem Fall hat die Proformarechnung die gleiche Funktion wie ein Eigenbeleg. Wichtig hierbei ist, dass Sie die Proformarechnung durch die Originalrechnung ersetzen, sobald Sie diese erhalten.
Grundsätzlich müssen bei Proformarechnungen dieselben Angaben wie bei Handelsrechnungen für den Außenhandel gemacht werden.
Bei VAI Trade kommt die Proforma-Rechnung insbesondere bei Vorkasse-Geschäften zur Anwendung. Auch hier ist die Proforma-Rechnung durch die Originalrechnung zu ersetzen, sobald diese vorliegt.
PSD2-Kontoschnittstelle
Als PSD2 wird die europäische Zahlungsdiensterichtlinie II bezeichnet - eine Richtlinie zur Regulierung von Zahlungsdiensten.
Dritten Zahlungsdienstleistern wird damit die Möglichkeit eingeräumt, auf verschiedene Funktionalitäten des vom Kunden online geführten Zahlungskontos zuzugreifen. Kontoführende Zahlungsdienstleister müssen den Zugang und die entsprechenden Informationen den Drittdienstleistern unentgeltlich zur Verfügung stellen. Die PSD2-Kontoschnittstelle ist also eine Datenschnittstelle für Drittdienste.
Ein solcher Drittdienst ist die Open Banking Platform FintecSystems, welche über die erforderliche PSD2-Lizenz verfügt. Um Einblick in Ihre Kontodaten zu erhalten, welcher für die Bonitätsanalyse notwendig ist, nutzt VAI Trade den Informationsdienst von FintecSystems. FinTecSystems agiert hierbei als Tunnel zwischen Ihrer Bank und VAI Trade.
Natürlich entscheiden Sie selbst, ob ein Dritter Zugriff auf Ihre Bank- und Kontodaten erhält, ohne Ihre Zustimmung ist dies nicht möglich. Der Zugriff auf Ihre Kontodaten ist rein informell, es können natürlich keine Transaktionen auf Ihrem Konto von Dritten vorgenommen werden.
R
Rahmenvertrag
Der Rahmenvertrag ist in der Wirtschaft ein Vertrag, der den künftigen Abschluss vieler untereinander gleichartiger Einzelverträge zum Inhalt hat, die sich auf den Rahmenvertrag beziehen. Er regelt lediglich die Rahmenbedingungen einer Rechtsbeziehung.
In einem Rahmenvertrag werden die Regelungen definiert, die für alle Einzelverträge Gültigkeit haben sollen, die zukünftig abgeschlossen werden könnten. Häufig sind hier Haftungsfragen und Regelungen zu Leistungsstörungen der Inhalt eines solchen Vertrages sowie die Liefer- und Zahlungsbedingungen eines Unternehmens. Auch die Bedingungen für die Beendigung der Vertragsverhältnisse können zum Gegenstand eines Rahmenvertrages gemacht werden.
Mit dem Abschluss eines Rahmenvertrages lassen sich bestimmte Inhalte bereits im Vorfeld regeln. Dadurch wird der Abschluss der später folgenden Einzelverträge vereinfacht. So können die diversen Einzelverträge schneller abgeschlossen werden. Diese müssen allerdings inhaltlich auf den Rahmenvertrag abgestimmt sein.
Der Rahmenvertrag bei VAI Trade enthält die Rahmenbedingungen für zukünftige Finetrading-Geschäfte zwischen VAI Trade und dem Kunden. Im Rahmen der Geschäftsbeziehung kauft VAI Trade die vom Kunden gewünschten Waren im eigenen Namen und auf eigene Rechnung und verkauft diese unter Gewährung eines hinaus geschobenen Zahlungszieles im Rahmen eines vereinbarten Finetrading-Limits an den Kunden weiter.
Der Abschluss des konkreten Finetrading-Geschäfts erfolgt dann durch gesonderte Vereinbarung.
Rechnung
Unter Rechnung wird jedes Dokument verstanden, das die Abrechnung über eine Lieferung oder sonstige Leistung zum Inhalt hat, gleichgültig, wie dieses Dokument im Geschäftsverkehr bezeichnet wird.
Eine Rechnung ist eine Aufstellung der gelieferten Waren oder erbrachten Dienstleistungen sowie des jeweiligen Preises. Eine Rechnung verpflichtet den Käufer zur Zahlung und dient daher als Zahlungsforderung (über den Betrag, den ein Kunde einem Unternehmen für gelieferte Waren oder Dienstleistungen schuldet).
Die Rechnungen, welche Sie bei VAI Trade zur Finanzierung einreichen, müssen folgende Angaben enthalten:
- VAI Trade als Rechnungsempfänger
Die Rechnung muss auf VAI Trade ausgestellt werden. Denn wir sind rechtlich ein Zwischenhändler. Ist ein Leistungsempfänger angegeben, ist ebenfalls VAI Trade anzugeben.
VAI Trade GmbH
Warschauer Platz 11-13
D-10245 Berlin - Umsatzsteuer ID von VAI
Ist eine Umsatzsteuer-ID auf der Rechnung angegeben, so muss es ebenfalls die ID von VAI sein.
DE311841845 - Bankverbindung Ihres Lieferanten
Wir müssen wissen, wohin wir das Geld überweisen sollen. - Zahlungsbedingungen
Erhalten Sie bei sofortiger Zahlung ein Skonto? Dann muss dieser auf der Rechnung vermerkt sein. Denn dadurch reduzieren sich Ihre Gebühren. - Ihre Lieferadresse
Schicken Sie die Ware nicht zu VAI. Sie bleiben weiterhin Warenempfänger. Geben Sie die Adresse Ihres Lagers oder Ihres Unternehmens an.
Wir akzeptieren alle Rechnungen für physische Waren. Dazu zählen Materialeinkäufe ebenso wie Büromaterialien.
Nicht möglich sind Rechnungen aus folgenden Kategorien:
- verderbliche Waren (Mindesthaltbarkeit < 1 Jahr)
- Dienstleistungen
- Gehälter oder Honorare
- Waren mit Lizenzanforderung (z. B. Chemikalien, Waffen)
- digitale Produkte (z. B. eBooks, Abos)
Sie können unbegrenzt viele Rechnungen bei unbegrenzt vielen Lieferanten einreichen. Sie können so viele Rechnungen einreichen, bis Sie Ihre Einkaufslinie vollständig ausgenutzt haben. Die Mindesthöhe einer eingereichten Rechnung beträgt 250 €.
Beispielrechnung
Reverse-Charge-Verfahren
Das Reverse-Charge-Verfahren bezeichnet eine umsatzsteuerliche Regelung, nach der nicht der Leistungsersteller, sondern der Leistungsempfänger die Umsatzsteuer schuldet.
Nach derzeitigem Umsatzsteuerrecht hat der leistende Unternehmer die Umsatzsteuer vom Kunden einzuholen und an das Finanzamt zu entrichten. Für grenzüberschreitende Lieferungen innerhalb der EU gilt jedoch eine Sonderregelung: Das Reverse-Charge Verfahren.
Das Reverse-Charge Verfahren dreht die Umsatzsteuerschuldnerschaft bei grenzüberschreitenden Lieferungen um: Nicht der leistende Unternehmer führt die Umsatzsteuer an das Finanzamt ab, sondern der Kunde. Voraussetzung für die Anwendung des Reverse-Charge Verfahrens ist, dass es sich auch beim Kunden um den Inhaber einer USt.-Identnummer handelt.
Im Rahmen des Reverse-Charge Verfahrens darf der leistende Unternehmer die Umsatzsteuer auf seiner Rechnung nicht ausweisen. Er ist außerdem verpflichtet, seinen Kunden mit der Angabe 'Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers' auf seine Steuerschuldnerschaft hinzuweisen.
Das Reverse Charge Verfahren wird im Regelfall bei grenzüberschreitenden Geschäftsvorgängen angewendet, ist jedoch nicht verpflichtend vorgeschrieben. Eine Verpflichtung zur Anwendung des Reverse-Charge Verfahrens gibt es hingegen in Fällen von Katalogleistungen, Werkleistungen oder innergemeinschaftlicher Beförderungsleistungen.
Risikoprüfung
Die Risikoprüfung umfasst alle Methoden und Prozesse, die der Beurteilung der Bonität bzw. Kreditwürdigkeit des Antragstellers dienen. Anhand der Risikoprüfung wird u.a. bewertet, ob und in welcher Höhe der jeweilige Kreditnehmer eine mögliche Kreditrate tragen kann. Mit der Risikoprüfung wird die Höhe der Wahrscheinlichkeit eines möglichen Kreditausfalls innerhalb des nächsten Jahres bestimmt.
Bei VAI Trade erfolgt zum einen eine detaillierte Prüfung des Antragstellers selbst, um Betrug vorzubeugen und zum anderen die Einschätzung des Kreditrisikos, d.h. die Einschätzung, ob der Antragsteller zukünftig in der Lage sein wird, seine Verbindlichkeiten fristgerecht zurückzuzahlen.
Für die Risikoanalyse wertet das VAI Trade - Risikoteam verschiedene Informationen und Daten aus: externe Daten wie Auskünfte der Creditreform und Schufa, die wirtschaftlichen Unterlagen des Antragstellers wie Jahresabschlüsse und betriebswirtschaftliche Auswertungen sowie die Kontoauszüge.
Welche Unterlagen für die Risikobeurteilung erforderlich sind, richtet sich nach der beantragten Höhe der Einkaufslinie, wobei VAI Trade ständig daran arbeitet, die Prozesse zu vereinfachen und weiter zu automatisieren.
Nicht zuletzt die jahrelange Krediterfahrung der Mitarbeiter des Risikoteams bei VAI Trade führt dann zur abschließenden Entscheidung über die Höhe und Risikoklasse der Einkaufslinie.
Rücklastschrift
Das Lastschriftverfahren ist in Deutschland eine der beliebtesten Zahlungsmethoden. Mittels Lastschriftverfahren werden fällige Forderungen des Zahlungsempfängers vom Konto des Zahlungspflichtigen eingezogen.
Für den Einzug der fälligen Rechnungsbeträge ist jedoch die Erlaubnis des Zahlungspflichtigen, ein sogenanntes SEPA-Mandat, erforderlich.
Es gibt zwei verschiedene Varianten des SEPA- Lastschriftverfahrens: das Abbuchungs- und Einzugsermächtigungsverfahren.
Der Ablauf eines Abbuchungsauftrags gestaltet sich folgendermaßen: Der Zahlungspflichtige beauftragt die Bank, Lastschriften des Zahlungsempfängers von seinem Konto abzubuchen.
Üblich ist diese Variante bei Beträgen, die über einen längeren Zeitraum regelmäßig abgebucht werden, wie beispielsweise Stromrechnungen.
Beim Einzugsermächtigungsverfahren ermächtigt der Zahlungspflichtige den Zahlungsempfänger, die fälligen Forderungen über eine Lastschrift von seinem Konto einzuziehen. Das geschieht meist bei einmaligen Zahlungen von Waren oder Dienstleistungen.
Der Begriff Rücklastschrift bezeichnet die Rückbuchung einer solchen SEPA-Lastschrift, also eine fehlgeschlagene Abbuchung vom Konto. Als Folge wird der Betrag dem Konto des Zahlungspflichtigen gutgeschrieben und das Konto des Empfängers damit belastet. Eine Rücklastschrift wird auch als Lastschriftrückgabe bezeichnet.
Rücklastschriften können verschiedene Ursachen haben:
1) Das Konto ist nicht gedeckt.
Wenn das Konto nicht über die ausreichend Liquidität verfügt, also das Guthaben aufgebraucht bzw. die zu Verfügung stehende Kontokorrentlinie voll ausgenutzt ist, ist das Konto nicht gedeckt. Versucht der Zahlungsempfänger dann die Summe einzuziehen, scheitert das Vorhaben. In diesem Fall erhält das Unternehmen eine Benachrichtigung und der Zahlungspflichtige eine Rücklastschrift. In der Regel wiederholen Unternehmen diesen Vorgang nach zwei Wochen noch einmal und ziehen den fälligen Betrag erneut ab.
2) Der Zahlungspflichtige hat der Lastschrift widersprochen.
Innerhalb von sechs Wochen kann man jeder mit Einzugsermächtigung eingezogenen Lastschrift widersprechen (verlängerte Fristen von bis zu 13 Monaten bei nicht genehmigten Abbuchungen). Einer im Abbuchungsverfahren eingezogenen Lastschrift kann dagegen nicht widersprochen werden.
3) Das Konto, von dem eingezogen wird, existiert nicht mehr.
4) Es wurden falsche Kontoangaben gemacht.
VAI Trade prüft bei der Auswertung Ihrer Kontoauszüge sehr genau die Anzahl und auch die Gründe von Rücklastschriften in Ihrem Konto. Eine hohe Anzahl von Rücklastschriften beeinträchtigt die Bonität und kann zu einer Ablehnung Ihres Antrages auf eine Einkaufslinie führen. Dies gilt sowohl für Rücklastschriften mangels Deckung als auch für Rücklastschriften, gegen die widersprochen wurde.
Eine hohe Anzahl von Rücklastschriften wegen Widerspruch wird von unseren Risikoanalysten ebenfalls als ein Zeichen mangelnder Liquidität gewertet.
S
Schufa
SCHUFA ist die Abkürzung für 'Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung'.
Die Schufa Holding AG ist mehrheitlich im Besitz von Banken.
Neben Informationen zu einzelnen Personen bietet die Schufa auch Bonitätsauskünfte über Unternehmen an, um die Geschäfte zwischen den Firmen sicherer zu machen.
VAI Trade nutzt die Informationen der Schufa insbesondere für die Bonitätsbewertung von Einzelfirmen und Personengesellschaften wie GbR, OHG und KG. Dabei wird immer die B2B Auskunft angefragt, also nicht die private Auskunft des Unternehmers.
Eine Schufa, welche offene Negativmerkmale enthält (Schufa-Klassen N,O, P), führt zur direkten Ablehnung des Antrages auf eine Einkaufslinie.
Skonto
Unter dem Begriff Skonto versteht man einen Preisnachlass auf den Rechnungsbetrag, wenn der Zahlungspflichtige innerhalb einer bestimmten Frist bezahlt (z. B. 'Innerhalb von 7 Tagen abzüglich 2 % Skonto'). Wird die Rechnung erst nach Ablauf der Skontofrist beglichen, so stellt dies eine Form der Zinszahlung für den Lieferantenkredit dar. Der Kunde muss den vollen Preis, der sich aus der Rechnung ergibt, begleichen.
Skonto ist ein Preisnachlass, der dem Kunden gewährt wird, um ihn zu einer schnellen Zahlung zu bewegen. Mit einer Preisreduzierung wird es dem Kunden attraktiv gemacht, den Rechnungsbetrag möglichst umgehend zu begleichen. Skonto wirkt wie ein Rabatt, wird jedoch nur als Nachlass für eine schnelle Zahlung gewährt, nicht für den Kauf großer Mengen.
Sowohl Skonto als auch Rabatt sind freiwillige Preisnachlässe, die ein Lieferant gewährt. Der Rechnungsempfänger hat keinen gesetzlichen Anspruch darauf, bei schneller Zahlung einen Skontosatz abzuziehen.
Mit der VAI Trade Einkaufsfinanzierung werden Ihre Rechnungen sofort von uns bezahlt und sie profitieren natürlich direkt von einem Lieferantenskonto.
Erhalten Sie von Ihrem Lieferanten zum Beispiel ein Skonto von 3%, so wird das Transaktionsentgelt von 1%, welches VAI Trade erhebt, durch das Skonto gedeckt. Sie profitieren somit weiterhin von den verbliebenen 2% Skonto.
Summen- und Saldenliste
Summen- und Saldenlisten umfassen alle Konten und geben einen Überblick zu den wesentlichen Bilanzpositionen und Kontobewegungen innerhalb eines Jahres. Sie zeigen so die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Unternehmens an und sind die Basis für betriebswirtschaftliche Detailauswertungen.
Sie liefert einen schnellen, komprimierten und aussagefähigen Kurzüberblick über Anfangsbestände, laufende Veränderungen sowie Schlussbestände aller Bestands-, Erfolgs-, Gläubiger- und Schuldner-Konten, auf denen im Laufe einer Abrechnungsperiode Buchungen stattgefunden haben.
Aufbau und Gliederung der Summen- und Saldenliste hängen vom Kontenrahmen Ihrer Buchhaltung ab.
Unabhängig vom Kontenrahmen zeigt Ihnen die Summen- und Saldenliste folgende Typen von Konten:
- Aktive Bestandskonten: Das sind all die Konten, die später die Aktivseite der Bilanz bilden. Das Wareneinkaufskonto ist zum Beispiel ein typisches aktives Bestandskonto.
- Passive Bestandskonten: Diese Konten bilden später die Passivseite der Bilanz. Ein Darlehenskonto, über das ein Bankkredit gebucht wird, ist beispielsweise ein typisches passives Bestandskonto.
- Erfolgskonten: Die Erfolgskonten umfassen jene Konten, die Grundlage für die BWA und die Gewinn- und Verlustrechnung bilden. Ihr Umsatzkonto oder Ihre Lohn- und Gehaltskonten sowie Ihre Kostenkonten sind typische Erfolgskonten.
- Debitoren: Debitorenkonten sind alle Konten Ihrer Kunden, denen Sie Rechnungen stellen. Das Debitorenkonto für die Firma Mustermann zeigt Ihnen, wie viel Geld Ihnen die Firma Mustermann schuldet und wie viel Geld Ihnen die Firma Mustermann im Berichtszeitraum bezahlt hat.
- Kreditoren: Kreditorenkonten sind alle Konten Ihrer Lieferanten. Hier sehen Sie, wie viel Sie Ihren Lieferanten schulden und wie viel Sie Ihren Lieferanten bereits bezahlt haben.
- Kontenklasse, Kontenbezeichnung, Kontennummer: Jedes Konto in der SuSa hat eine Kontonummer, eine Kontenbezeichnung und gehört in eine bestimmte Kontenklasse.
- EB-Wert (Eröffnungsbilanzwert): Nur aktive oder passive Bestandskonten haben einen EB-Wert. Es ist der Anfangssaldo eines Kontos zu Beginn des Geschäftsjahres. Beispiel: Ihre letzte Bilanz zeigte für den Bereich Vorräte einen Wert von 100.000 Euro, dann sind diese 100.000 Euro der EB-Wert für das Konto 'Vorräte' in der SuSa.
- Monatswerte Soll-Haben: Die Monatswerte Soll/Haben zeigen die Kontenbewegungen im betrachteten Berichtsmonat
- Kumulierte Werte Soll-Haben: zeigen die kumulierten Kontenzu- und -abflüsse für das gesamte Geschäftsjahr zum Ende des Berichtsmonats
- Saldo zum Ende des betrachteten Monats: Am Ende des Berichtszeitraums sehen Sie in der SuSa-Zeile den Endsaldo.
Die Summen- und Saldenliste ist also ein Vorstadium eines Jahresabschlusses mit Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine Übersicht über die Außenstände Ihres Unternehmens bei Ihren Geschäftspartnern. Sie umfasst aber auch die Liste an offenen Rechnungen, bei denen Sie auf Zahlungseingang warten.
Die einzelnen Zeilen der SuSa sind wie folgt aufgebaut:
Die Summen- und Saldenliste erlaubt einen Gesamtblick auf die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens im Verlauf eines Geschäftsjahres.
Um einen vollständigen Eindruck über die wirtschaftlichen Verhältnisse Ihres Unternehmens zu bekommen fordert die VAI Trade neben der betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) auch immer die Summen- und Saldenliste des entsprechenden Abrechnungszeitraumes an.
Unsere Kreditanalysten prüfen anhand der SuSa u.a., ob die Zahlen der BWA-Zeilen mit den Werten der SuSa-Konten übereinstimmen. Für differenzierte Liquiditätsberechnungen und Cashflow-Auswertungen benötigen die Analysten die Summen- und Saldenliste ebenfalls.
T
Transaktionsentgelt
Ein Transaktionsentgelt ist eine Gebühr für die Durchführung einer bestimmten Transaktion.
So setzen sich die Kosten für eine eingereichte Rechnung bei VAI Trade aus zwei Bausteinen zusammen:
- fixes Transaktionsentgelt: 1,0%;
- variables Laufzeit-Entgelt: 0,5 - 7,48% (bonitätsabhängiger Aufschlag).
Erhalten Sie von Ihrem Lieferanten zum Beispiel ein Skonto von 3%, so wird das Transaktionsentgelt durch das Skonto gedeckt. Die verbleibenden 2% geben wir direkt an Sie als Gutschrift weiter. Sie profitieren also direkt von höheren Skonti bei Ihren Lieferanten.
Bei Finanzierung von Vorkasse-Rechnungen über VAI ergibt sich zusätzlich ein Aufschlag auf das Transaktionsentgelt in Höhe von 0,25%. Somit beträgt das Transaktionsentgelt in diesem Fall 1,25%.
Das VAI-Prinzip am Beispiel erklärt:
Sie bekommen 2,00% Skonto von Ihrem Lieferanten, bestellen für 60.000 € Ware und möchten diese innerhalb von 90 Tagen zahlen.
Nimmt man eine Vorkasse-Rechnung als Beispiel, beträgt das Transaktionsentgelt: 1,25%. Das Entgelt (750 €) ziehen wir aus dem Skonto Ihres Lieferanten.
Das Skonto von 2,00% (1.200 €) erhalten Sie als Gutschrift. Dieses wird mit den Gesamtkosten verrechnet.
Das Laufzeit-Entgelt berechnet sich nach Ihrem gewählten Zahlungsziel: Wir gehen im Beispiel von einem Entgelt von 1,79%* aus. Die berechnete monatliche Rate beträgt 20.208 €.
* Die angegebenen Kosten basieren auf Durchschnittswerten. Ihre Entgelte können variieren und sind bonitätsabhängig. Ihre Bonität wird bei uns automatisch anhand eines internen Modells berechnet. Zu den verwendeten Datenpunkten gehören unter anderem Ihre wirtschaftlichen Zahlen, Kontoauszüge und Informationen aus Auskunfteien.
U
Unternehmergesellschaft (UG)
Die Unternehmergesellschaft (UG) ist keine eigenständige Rechtsform, sondern eine Sonderform der GmbH. Umgangssprachlich wird sie daher auch 'Mini-GmbH' genannt. Als GmbH-Form ist auch die UG eine juristische Person (Kapitalgesellschaft) und hat damit eine eigenständige Rechtspersönlichkeit. Sie besitzt einen eigenen Namen (Firma) und wird durch ihre(n) Geschäftsführer vertreten. Als eigene Rechtspersönlichkeit ist sie getrennt von ihren Gesellschaftern zu betrachten. Auch das Vermögen der UG ist strikt vom Vermögen der Gesellschafter zu trennen.
Die UG zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass für ihre Gründung auch weniger als 25.000 Euro Stammkapital ausreichen. Der Betrag muss auf volle Euro lautet. Theoretisch ist damit die Gründung mit nur einem Euro Stammkapital möglich.
Weiteres wichtiges Merkmal der UG ist, dass sie zwar rechtlich eine GmbH ist, sich aber im Geschäftsverkehr nicht als GmbH bezeichnen darf. Sie muss stattdessen den Zusatz 'Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)' oder 'UG (haftungsbeschränkt)' tragen.
Die UG ist als Einstiegsvariante in die GmbH konzipiert. Nach den Vorstellungen des Gesetzgebers soll die UG durch erfolgreiches Wirtschaften mit der Zeit zu einer 'normalen' GmbH werden. Es besteht daher die Pflicht, Kapital 'anzusparen'. Die UG darf nicht den kompletten Jahresgewinn an ihre Gesellschafter ausschütten, sondern muss ein Viertel des Jahresüberschusses in eine Rücklage einstellen. Die Rücklage darf nur zum Verlustausgleich vorangegangener Jahre oder für Stammkapitalerhöhungen verwandt werden.
Für Verbindlichkeiten der UG steht den Gläubigern als Haftungsmasse grundsätzlich nur das Gesellschaftsvermögen zur Verfügung. Die Gläubiger haben in der Regel nicht die Möglichkeit, zu ihrer Befriedigung auf das Privatvermögen der Gesellschafter zuzugreifen. Dies gilt selbst für den Fall der Insolvenz der UG.
Jede UG muss einen oder mehrere Geschäftsführer haben. Den Geschäftsführern obliegt die Geschäftsführung der Gesellschaft nach innen und deren Vertretung nach außen. Geschäftsführer einer UG kann nur eine natürliche Person sein. Sie darf zugleich an der UG als Gesellschafter beteiligt sein (so genannter 'Gesellschafter-Geschäftsführer').
Umsatzsteuer
Die Umsatzsteuer ist eine Verkehrsteuer, die auf alle Konsumausgaben anfällt.
Bis auf wenige Ausnahmen wird auf jedes Produkt und jede Dienstleistung, die in Deutschland verkauft wird, Umsatzsteuer erhoben. Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten Steuern in Deutschland mit einem Steueraufkommen von über 30 %.
Die Mehrwertsteuer fasst Vorsteuer und Umsatzsteuer zusammen und ist der umgangssprachliche Oberbegriff für Umsatzsteuer. Im Steuerrecht wird der Terminus Mehrwertsteuer nicht mehr verwendet. Allerdings wird er oft noch auf Rechnungen und Belegen verwendet und meistens als MwSt abgekürzt.
Die Umsatzsteuer ist eine Verkehrsteuer und gleichzeitig eine Endverbrauchersteuer: Aus technischen Gründen wird die Umsatzsteuer zwar von den verkaufenden Unternehmen eingehoben und an das Finanzamt abgeführt, letztendlich trägt sie aber der Käufer bzw. der Konsument.
Umsatzsteuerpflichtig ist grundsätzlich jedes Unternehmen in Deutschland. Es führt die bei Verkäufen eingehobene Umsatzsteuer an das Finanzamt ab. Im Umkehrschluss erhält es die bei Einkäufen gezahlte (Vorsteuer) vom Finanzamt zurück und ist somit vorsteuerabzugsberechtigt. Bei der Umsatzsteuer handelt es sich für Unternehmen also um einen durchlaufenden Posten.
Ausnahme: Unternehmen, die die Kleinunternehmerregelung anwenden, sind nicht umsatzsteuerpflichtig. Sie dürfen auf ihren Rechnungen keine Umsatzsteuer ausweisen und heben daher auch keine Umsatzsteuer ein. Im Gegenzug erhalten sie ihrerseits gezahlte Vorsteuerbeträge aber auch nicht vom Finanzamt rückerstattet.
Die Umsatzsteuersätze variieren je nach Produkt oder Dienstleistung und sind im Umsatzsteuergesetz § 12 UStG festgelegt.
Danach beträgt der Regelsteuersatz 19%. Für einige Produktgruppen wie z.B. Lebensmittel, Bücher gilt ein ermäßigter Steuersatz von 7%.
Die richtige Angabe der Umsatzsteuer gehört zu einer rechtsgültigen Rechnung.
Das heißt: Falls Sie die falsche Umsatzsteuer auf Ihrer Rechnung angegeben haben, wird ihre Rechnung im Nachgang gegebenenfalls nicht anerkannt. Das gilt auch, wenn die restlichen Pflichtangaben Ihrer Rechnung richtig sind.
V
Vorkasse
Eine mögliche Zahlungsmethode im Geschäftsverkehr ist die Vorkasse. Wenn per Vorkasse bezahlt wird, wird die bestellte Ware erst verschickt, wenn der Rechnungsbetrag beim Verkäufer eingegangen ist. Als Käufer geht man hier also in Vorleistung. Für den Händler ist diese Zahlungsmethode sehr sicher, vor allem in Zeiten schlechter Zahlungsmoral. Mit ausbleibenden Zahlungen muss sich der Verkäufer hier nicht beschäftigen, da die Ware erst verschickt wird, wenn er das Geld hat. Bei Vorkasse trägt also der Käufer das Risiko.
Die Zahlung einer Rechnung per Vorkasse ist das Gegenteil zum Rechnungskauf. Bei der Vorkasse tritt der Käufer in Vorleistung, beim Kauf auf Rechnung ist es hingegen andersherum. Hier liefert der Verkäufer zunächst die Ware aus und nennt dem Käufer ein festgelegtes Zahlungsziel, in der Regel 14 Tage. Während dieser Frist hat der Kunde nach Erhalt der Ware Zeit, den Rechnungsbetrag zu begleichen. So kann er erst die Ware in Augenschein nehmen und zahlt dann.
Auch VAI Trade finanziert Geschäfte, bei denen Vorkasse vereinbart ist. Hier ist erforderlich, eine Proforma-Rechnung einzureichen.
Grundsätzlich müssen bei Proformarechnungen dieselben Angaben wie bei Handelsrechnungen gemacht werden. Die Proforma-Rechnung ist sobald als möglich durch eine Originalrechnung zu ersetzen.
Da die Finanzierung eines Vorkasse-Deals mehr Arbeitsaufwand verursacht, ist hier die Transaktionsgebühr durch einen Aufschlag von 0,25% höher.
W
Warenkreditversicherung (WKV)
Eine Warenkreditversicherung (auch: Kreditversicherung, Kreditausfallversicherung oder Forderungsausfallversicherung) schützt Unternehmen vor unbezahlten Rechnungen bzw. offenen Forderungen. Sie sichert den Cashflow eines Unternehmens und senkt Exportrisiken.
Auf der ganzen Welt funktionieren viele Geschäfte nach dem gleichen Prinzip: Ein Kunde gibt eine Bestellung auf, ein Unternehmen liefert das gewünschte Produkt, stellt eine Rechnung mit einem bestimmten Zahlungsziel, und der Kunde bezahlt seine Rechnung nach Erhalt der Ware. Das heißt: Das Unternehmen geht mit seiner Lieferung in Vorleistung und gibt seinem Kunden damit einen Kredit - nämlich in Form einer Ware, die dieser erst nach Lieferung bezahlen muss.
Der Lieferant geht also ins Risiko und macht seine Liquidität vom Zahlungsverhalten seiner Kunden abhängig. Wird eine Rechnung zu spät oder gar nicht bezahlt, kann das schwerwiegende Auswirkungen haben. Je nach Höhe der ausstehenden Forderung kann ein Unternehmen dann sogar in der eigenen Existenz bedroht sein. Und selbst wenn nicht, ist ein solcher Forderungsausfall oft nur schwer zu kompensieren. Investitionen müssen verschoben werden, die Rentabilität sinkt und die Liquidität leidet stark.
Jedes Unternehmen, das eine Ware liefert oder eine Dienstleistung auf Rechnung erbringt, sollte daher das Risiko einer unbezahlt bleibenden Forderung beachten und gegebenenfalls absichern.
Eine Warenkreditversicherung tut genau das: sie bietet Schutz vor Forderungsausfällen im In- und Ausland und sichert Lieferanten für den Fall ab, dass ein Firmenkunde Waren oder Dienstleistungen nicht bezahlt.
Working Capital
Das Working Capital, im Deutschen oft auch als Betriebskapital bezeichnet, ist eine Bilanzkennzahl, die angibt wie stark die Finanzkraft eines Unternehmens ist.
Das Working Capital ergibt sich aus der Differenz von Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Formel für die Berechnung des Working Capitals lautet daher wie folgt:
Working Capital = Umlaufvermögen - kurzfristige Verbindlichkeiten.
Das Ergebnis sollte möglichst positiv sein, was bedeutet dass ein Teil des Umlaufvermögens mit langfristig zur Verfügung stehendem Kapital finanziert wird. Ist das Ergebnis dagegen negativ, bedeutet dies, dass das Umlaufvermögen nicht ausreichend ist, um die gesamten kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken. Ein Teil des Anlagevermögens ist damit kurzfristig finanziert. Dies verstößt gegen die goldene Bilanzregel. Das Unternehmen kann somit zukünftig schnell in Liquiditätsschwierigkeiten geraten.
Vereinfacht kann gesagt werden, je höher das Working Capital ist, desto gesicherter ist die Liquidität und damit auch die Beweglichkeit des Unternehmens. Es muss jedoch beachtet werden, dass ein zu hohes Working Capital auf eine zu hohe und evtl. die Eigenkapitalrentabilität negativ beeinflussende Bindung von kurzfristigen Vermögen im Unternehmen deuten kann.
Im Rahmen des Working Capital Managements können aus dieser Kennzahl in Verbindung mit weiteren Kennzahlen und Analysen Optimierungspotentiale in der Lagerhaltung oder dem Forderungsmanagement ermittelt sowie Schwachstellen im Verbindlichkeitenmanagement festgestellt werden.
Eine Möglichkeit für die Optimierung Ihres Verbindlichkeiten-Managements kann dabei die Warenfinanzierung über VAI Trade sein.
Z
Zahlungsausfall
Ein Zahlungsausfall liegt dann vor, wenn eine Forderung aufgrund der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners nicht einzutreiben ist und ausfällt. Die Gläubiger erhalten keine Zahlung mehr auf Ihre Forderung gegen den Zahlungspflichtigen.
Dem Zahlungsausfall gehen meist Zahlungsstörungen, d.h. Probleme bei der Rückführung der Verbindlichkeiten, voraus. Wesentliche Zahlungsstörungen sind verspätete, nur teilweise geleistete oder nicht geleistete Ratenzahlungen. Zahlungsstörungen sind im Regelfall ein deutliches Zeichen von finanziellen Problemen und damit ein Indikator für eine verringerte Bonität des Schuldners.
Um Zahlungsausfällen von vornherein entgegenzuwirken, prüfen die Risikoanalysten von VAI Trade anhand der eingereichen Dokumente und öffentlich zugänglichen Informationen sorgfältig die Bonität ihrer Kunden.
Um Zahlungsausfälle zu minimieren, hat VAI Trade außerdem einen strengen Mahnprozess entwickelt, der bereits bei der ersten auftretenden Zahlungsstörung Anwendung findet. Auch mögliche Tilgungsstundung und Rückzahlungsvereinbarungen sollen dazu beitragen, einen totalen Ausfall der Forderung zu vermeiden.
Erst wenn weder Mahnung noch Restrukturierung nicht zum gewünschten Erfolg führen, ist vorgesehen, die Forderung durch ein Inkassobüro professionell beitreiben zu lassen.
Zahlungsziel
Das Zahlungsziel ist die Frist, also die Fälligkeit, die dem Käufer für das Begleichen einer Rechnung eingeräumt wird. Oft wird dabei auch von Zahlungsfrist gesprochen.
Bei vielen direkten Transaktionen, wie zum Beispiel beim Kauf des Cappuccinos vom Stand um die Ecke oder dem Besuch beim Friseur, besteht keine Zahlungsfrist, da der zu zahlende Betrag sofort zu begleichen ist.
In anderen Fällen - zum Beispiel beim Kaufen einer Software für das eigene Unternehmen - werden für Dienstleistungen oder im Handel Rechnungen oft mit einer Frist ausgestellt.
Auf einer Rechnung kann das Zahlungsziel auf verschiedene Art und Weise ausgedrückt werden. Gängige Beispiele hierfür sind:
- 'Zahlbar innerhalb von X Tagen ab Rechnungsstellung.'
- 'Bitte überweisen Sie den Rechnungsbetrag bis zum XX.XX.XXXX auf das o.g. Konto.'
Die Festlegung des Zahlungsziels steht dem Verkäufer dabei frei. Üblich sind hier Zahlungsfristen von 7, 14 oder 30 Tagen.
Hinweis: Der Käufer kommt laut Gesetz spätestens ab 30 Tagen nach Zugang der Rechnung in Verzug (BGB, § 286). Diese 30 Tage gelten dann, wenn auf der Rechnung kein Zahlungsziel vermerkt ist.
Grundsätzlich liegt die Wahl des Zahlungsziels ganz beim leistenden Unternehmer. Dieser kann eigenständig und ganz ohne Absprache mit dem Käufer eine für ihn passende Frist festlegen. In solchen Fällen spricht man von einem einseitigen Zahlungsziel.
Es kann aber auch eine gute Idee sein, das Zahlungsziel gemeinsam mit dem Kunden festzulegen. Es handelt sich dann um ein sog. vereinbartes Zahlungsziel. Man findet also eine Frist, die für beide Parteien passt und pflegt gute Geschäftsverhältnisse.
Wird das Zahlungsziel vom Käufer nicht eingehalten, fällt dieser automatisch (also ohne Mahnung) in Zahlungsverzug. Das gibt dem Verkäufer das Recht, Verzugszinsen zu berechnen.
Hinweis: Eine Insolvenz des Käufers während der Zahlungsfrist kann jedoch zu einem Forderungsausfall für den Verkäufer führen.
Versäumt ein Kunde das Fälligkeitsdatum, empfiehlt es sich, zunächst eine Zahlungserinnerung oder Mahnung zu schicken.
Wünscht der Verkäufer ein zügiges Begleichen der Rechnung durch den Käufer, kann er diesem durch ein sogenanntes Skonto einen Anreiz bieten. Dabei handelt es sich um einen Abzug, zum Beispiel 5%, vom Rechnungsbetrag. Da dies für den Käufer eine Ersparnis bedeutet, führt es oft zu einer schnellen Bezahlung der Rechnung.
Mit der Warenfinanzierung bei VAI Trade kommen Sie auf jeden Fall in den Genuß eines Skontoabzuges und können damit gleichzeitig die Kosten für die Finanzierung senken.
Zwischenhändler
Ein Zwischenhändler tritt zwischen Anbieter / Hersteller und Abnehmer auf. Er ist ein selbständiges Unternehmen mit eigenen Zielen, Strategien und Marketing-Mix. Er ist Bestandteil eines indirekten Absatzweges bzw. eines indirekten Vertriebs.
Ein Zwischenhändler kauft also Waren - entweder vom Hersteller oder auch Großhändler -, um sie dann an einen Einzelhändler oder Weiterverarbeiter weiterzuverkaufen.
Warum ist es sinnvoll, einen Zwischenhändler zu nutzen?
- Zum einen dessen Marktnähe: Der Vertriebspartner vor Ort verfügt über Kenntnisse und Erfahrungen seines lokalen Marktes. Deshalb kann er das Zielgruppenmarketing des Herstellers entsprechend anpassen.
- Zum anderen dessen Kundennähe: Er befindet sich vor Ort beim Kunden und kann sich deshalb um die einzelne Kundenakquisition kümmern.
Bei der Warenfinanzierung über die VAI Trade tritt diese in die Rolle des Zwischenhändlers. Denn die Basis für die Einkaufsfinanzierung ist kein Kredit, sondern das Handelsgeschäft.
Es funktioniert wie folgt:
- Sie bestellen, wie gewohnt, bei Ihrem Lieferanten Ware oder Material und verhandeln wie bisher die Preis- und Liefermodalitäten
- Die Rechnung wird auf VAI als Rechnungsempfänger ausgestellt.
- VAI Trade bezahlt als Zwischenhändler sofort die Rechnung Ihres Lieferanten.
- Sie erhalten Ihre Ware.
- Sie begleichen den Rechnungsbetrag innerhalb des verlängerten Zahlungsziels (30-120 Tage) bequem in monatlichen Raten an VAI Trade.
VAI Trade wird mit Lieferung der Ware Eigentümer bis alle Raten vollständig gezahlt wurden. Mit Zahlung der letzten Rate wandert das Eigentum automatisch auf den Kunden über. Sie als Kunde sind jederzeit dazu berechtigt, die Ware im üblichen Geschäftsbetrieb zu verkaufen.
Im Falle eines Zahlungsausfalls hat VAI Trade das Eigentumsrecht auf die bestellte Ware oder den durch den Verkauf der Ware entstandenen Kaufpreisanspruch gegenüber Ihren Kunden.
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